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MELDUNG/056: Signal für Menschenrechte - Sofortiges Aufnahmeprogramm für schutzbedürftige Flüchtlinge aus Griechenland


terre des hommes Deutschland e.V. - 4. März 2020

Signal für Menschenrechte

Sofortiges Aufnahmeprogramm für schutzbedürftige Flüchtlinge aus Griechenland


Osnabrück, 4. März 2020 - Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes fordert angesichts der katastrophalen Situation der Flüchtlinge in Griechenland und an den Landgrenzen zur Türkei die Bundesregierung auf, ein sofortiges humanitäres Aufnahmeprogramm zu starten. Ferner muss die Bundesregierung darauf dringen, dass sich möglichst viele EU-Mitglieder diesem Aufnahmeprogramm anschließen.

»In den ursprünglich als Hotspots zur Durchführung von Asylverfahren geplanten Aufnahmelagern der ostägäischen Inseln befinden sich nach Angaben der Regierung Griechenlands rund 42.000 Flüchtlinge, davon etwa die Hälfte Minderjährige«, so Birte Kötter, Vorstand Kommunikation von terre des hommes. Die Camps sind hoffnungslos überbelegt, die hygienischen Verhältnisse spotten jeder Beschreibung. Es gibt nicht genug zu essen, die Strom- und Wasserversorgung funktioniert kaum, viele schwer traumatisierte Kinder leben ungeschützt unter aufgeweichten Zeltplanen.

»Anstatt den schäbigen EU-Türkei-Deal fortzusetzen und die EU-Grenzen gewaltsam gegen Menschen auf der Flucht abzuschotten, muss die Bundesregierung die Initiative ergreifen. Deutschland darf nicht darauf warten, dass sich alle 27 EU-Mitgliedsstaaten auf ein einheitliches Vorgehen einigen. Wir müssen jetzt ein Signal für die Einhaltung der Menschenrechte setzen und in einem ersten Schritt 5.000 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufnehmen. Diese Haltung würde in vielen deutschen Städten und Kommunen, in denen Menschen bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen und zu betreuen, als überfälliges humanitäres Signal verstanden«, so Birte Kötter.

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Quelle:
terre des hommes Deutschland e.V.
Ruppenkampstraße 11 a, 49084 Osnabrück
Telefon: 05 41 / 71 01-0, Telefax: 05 41 / 70 72 33
E-Mail: post@tdh.de
Internet: www.tdh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2020

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