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PREIS/105: Natascha Wodin erhält Brüder-Grimm-Preis (Stadt Hanau)


Natascha Wodin erhält Brüder-Grimm-Preis

Zum 14. Mal vergibt die Stadt Hanau den prestigereichen Literaturpreis


Die Stadt Hanau vergibt ihren Brüder-Grimm-Preis in diesem Jahr an die Schriftstellerin Natascha Wodin für den neuen Roman "Nachtgeschwister". Seit 1983 verleiht die Brüder-Grimm-Stadt den mit 10.000 Euro dotierten Preis damit zum 14. Mal. Dieser rühmt sprachlich herausragende Werke und ermutigt Autorinnen und Autoren ihre literarische Arbeit fortzusetzen.

Wodin erhält damit nach 1989 den Brüder-Grimm-Preis ein zweites Mal. 1989 zeichnete die Jury ihr Buch "Einmal lebt ich" aus. 20 Jahre später schildert die Ich-Erzählerin in "Nachtgeschwister" ihre Lese-, Liebes- und Leidensgeschichte mit dem Schriftsteller Jakob Stumm. Es ist die kaum verschlüsselte "amour fou" zwischen der Autorin und dem Dichter Wolfgang Hilbig, der seine Ehe mit Natascha Wodin in dem Roman "Das Provisorium" ebenfalls literarisch verarbeitet hat. Hilbig, 2007 verstorben, war 1983 der erste Brüder-Grimm-Preisträger der Stadt Hanau.

Natascha Wodin ist Trägerin weiterer renommierter Literaturpreise. So erhielt sie bereits den Hermann-Hesse-Preis, den Adalbert-von-Chamisso-Preis und die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung. Wodin gilt als Repräsentantin der interkulturellen deutschsprachigen Literatur.

Die abermalige Wahl von Wodin begründeten die Jurymitglieder Dr. Karl Corino und Professor Dr. Ralph-Rainer Wuthenow mit der hohen stilitischen Qualität des Romans "Nachtgeschwister". Das Werk zeige, welche Weiterentwicklung Wodin in ihrer Prosa seit 1989 genommen habe. Zudem gelte es, mit einem solchen Preis beim Publikum erhöhte Aufmerksamkeit für das Buch zu wecken.

Corino würdigte, dass die Stadt Hanau Wert auf Kontinuität lege und an ihren Kulturpreisen fest halte. Das sei in Zeiten einer Finanzkrise nicht selbstverständlich.

Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky erinnerte im 20. Jahr nach dem Mauerfall daran, dass von den bisher 13 Preisträger(inn)en knapp die Hälfte mit der DDR oder den neuen Bundesländern verbunden sei. Der Brüder-Gimm-Preis habe "eine Brücke gebildet zur Literatur des anderen Deutschlands".

Der diesjährige Brüder-Grimm-Preis wird am 15. November im Comoedienhaus Hanau-Wilhelmsbad verliehen. Die Laudatio hält Ursula März (Berlin). Moderatorin ist Dr. Ruth Fühner vom Hessischen Rundfunk.


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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, 26. Oktober 2009
Kontaktdaten:
Stadt Hanau
Pressestelle
Am Markt 14-18
63450 Hanau
Pressestelle@hanau.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2009