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PREIS/123: Jan Neumann erhält den Förderpreis Komische Literatur (Stadt Kassel)


Stadt Kassel - Pressemitteilung vom 18. November 2010

Jan Neumann erhält den Förderpreis Komische Literatur


Der Dramatiker Jan Neuman erhält im Jahr 2011 den "Förderpreis Komische Literatur". Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird auf Vorschlag von Verlagen durch die Stadt Kassel und die Stiftung Brückner-Kühner jungen Autoren verliehen, die auf hohem künstlerischen Niveau das Komische gestalten. Der Förderpreis wird gemeinsam mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergeben, der, wie bereits gemeldet, diesmal Thomas Kapielski zugesprochen wurde. Die Preisverleihung findet am 26. Februar 2011 im Kasseler Rathaus statt und eröffnet das 5. Kasseler Komik Kolloquium, ein einwöchiges Festival zum Komischen in der Sprachkunst. Die Kasseler Sparkasse hat auch in diesem Jahr die Finanzierung des Förderpreises übernommen.

Jan Neumann, 1975 in München geboren, erhält den Preis für seine innovative Gestaltung von Komik, jüngst etwa in Stücken wie "Fundament" und "Knolls Katzen". Darin folgte die Jury dem Vorschlag von Neumanns Verlag Gustav Kiepenheuer Bühnenvertrieb aus Berlin, wie Oberbürgermeister Bertram Hilgen jetzt bekannt gab. Bisherige Förderpreisträger waren Frank Schulz, Jochen Schmidt, Tilman Rammstedt, Jess Jochimsen, Philipp Tingler, Michael Stauffer und Rebekka Kricheldorf, die ebenfalls von Kiepenheuer vertreten wird. Damit konnte der Verlag die Jury also zum zweiten Mal in Folge mit seinem Vorschlag überzeugen.

Begründung

In seiner Eigenschaft als Jury begründet der Stiftungsrat seine Entscheidung für Jan Neumann wie folgt:

"Jan Neumanns faszinierende Theatertexte stellen sich einem Zeitalter, das sich in fundamentaler Verwirrung glaubt, auf eine kritische, moralische und dennoch unterhaltsame Weise. Sie entfalten ein breites Panorama an aktuellen Lebenserfahrungen und kluger Reflexion und beherrschen dabei alle Tonlagen des Komischen von burlesker Albernheit bis zu melancholischer Tragikomik. Karikaturen treffen auf fein gezeichnete Charaktere, auf grobe Situationskomik folgen berührende Szenen, verbinden sich zu einem turbulenten Spiel auf der Schwelle zwischen dem Erhabenen und dem Lächerlichen. Dass diese Texte oft erst im Prozess der Inszenierung mit dem Ensemble entwickelt werden, verleiht ihrer dichten Sprache eine außerordentlich lebendige Kraft."

Über Jan Neumann

Jan Neumann wurde 1975 in München geboren. Er lebt als Theaterschriftsteller, Schauspieler und Regisseur in Berlin. Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und hatte seit 1998 Engagements am Bayerischen Staatsschauspiel und am Schauspielhaus Frankfurt am Main. Seit 2006 ist er freischaffend tätig. Ab 2004 sind ein gutes Dutzend Theaterstücke erschienen, deren spannende Textgestaltung und Inszenierung- Regie führt Neumann meistens selbst - weithin wahrgenommen wurden. Neumann ist Spezialist für Stückentwicklungen. Dabei lässt er sich oft von einem Schlüsselbegriff leiten, den er mit seinem Ensemble in Diskussionen, Recherchen und Improvisationen nachgeht.

Die Jury bzw. der Stiftungsrat

besteht aus der Literaturkritikerin Dr. Ina Hartwig, der Lektorin Dr. Renate Jakobson, dem Schriftsteller Ingomar von Kieseritzky, dem Literaturwissenschaftler Christian Maintz, dem Übersetzer und Vortragskünstler Harry Rowohlt, dem Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Walter Pape und dem Direktor der Literaturwerkstatt Berlin Dr. Thomas Wohlfahrt.

Die Stiftung Brückner-Kühner

vergibt seit 1985 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor sowie seit 2004 regelmäßig auch den Förderpreis Komische Literatur. Sie wurde von dem Schriftstellerpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921 bis 1996) ins Leben gerufen und ist heute ein Literaturzentrum für die Kultur des Komischen und für zeitgenössische Poesie sowie für die Erinnerung an Werk und Leben des Stifterpaares in dessen Wohnhaus. Geschäftsführender Kurator der Institution ist der Literaturwissenschaftler Dr. Friedrich Block.

Näheres zum Engagement der Literaturstiftung
unter www.brueckner-kuehner.de.


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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 18. November 2010
Herausgeber: Stadt Kassel, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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Telefon: 0561 / 787-1231 oder 0561 / 787-1232, Fax: 0561 / 787-87
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2010