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MELDUNG/021: EU-Steueroasenliste - Finanzminister verwässern hoffnungsvollen Ansatz (Oxfam)


Oxfam - Pressemitteilung vom 23. Januar 2018

Soziale Ungleichheit durch Steuervermeidung
EU-Steueroasenliste: Finanzminister verwässern hoffnungsvollen Ansatz

Oxfam fordert effektive Steueroasenliste und Transparenz der Einstufungskriterien


Die EU-Finanzminister haben heute beschlossen, acht Länder von der "schwarzen" auf die "graue" Steueroasenliste herunterzustufen. Tobias Hauschild, Oxfam-Experte für Steuergerechtigkeit, kommentiert: "Die EU-Finanzminister sind dabei, einen hoffnungsvollen Ansatz aufzuweichen und zu verwässern. Sie entziehen damit dem Vorgehen gegen Steuervermeidung eine wesentliche Grundlage. So schwächen sie eins der wichtigsten Mittel im Kampf gegen soziale Ungleichheit. Wie Oxfam im aktuellen Bericht "Reward Work, not Wealth" zeigt, flossen zwischen 2016 und 2016 ganze 82 Prozent des weltweiten Vermögenswachstums in die Taschen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung. Allein durch Steuervermeidung dieses reichsten Prozents entgehen Staaten jedes Jahr etwa 200 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen."

Hauschild weiter: "Vor diesem Hintergrund ist es skandalös, wie die EU ihre Steueroasenliste zu einem zahnlosen Tiger macht. Zudem ist der Prozess intransparent: Es ist derzeit völlig unklar, zu welchen Maßnahmen sich die acht heruntergestuften Länder verpflichtet haben. Die Zugeständnisse der anderen Länder auf der "grauen Liste" sind ebenfalls bislang noch unter Verschluss. Auch, dass vier Staaten nur aufgrund ihrer EU-Mitgliedschaft von einer Listung als Steueroase verschont blieben, stärkt nicht das Vertrauen in diese Politik."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. Januar 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2018

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