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AGRAR/1319: Agrardiesel europaweit angleichen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 29. Januar 2009

Agrardiesel europaweit angleichen

Born forderte Gleichbehandlung für die deutschen Bauern


"Die Landwirtschaft und die Ernährungswirtschaft sind in unserer Wirtschaft gegenwärtig so etwas wie der ruhende und stabile Pol. Nachhaltigkeit im besten Sinne des Wortes ist nur generationenübergreifend möglich, so wie das in unseren Bauernfamilien gesehen wird." Dies betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, anlässlich der landwirtschaftlichen Fachtage 2009 des Landwirtschaftsamtes Bad Salzungen am 28. Januar 2009. In der Agrarwirtschaft gebe es zwar bisher keine massiven Einbrüche. Indirekt sei die Land- und Ernährungswirtschaft von der Finanz- und Wirtschaftskrise jedoch ebenfalls stark betroffen. So lasse die allgemeine Verunsicherung die Verbraucher immer häufiger zum niedrigpreisigen Discounter wandern, während die qualitätsorientierten Einzelhändler und Vollsortimenter das Nachsehen hätten.

Wie Born hervorhob, würden außerdem die Bauern derzeit den Druck bei den Erzeugerpreisen spüren. "Unsere Märkte bewegen sich auch unabhängig von der Finanzkrise und das zeigt, dass sie funktionieren", sagte der DBV-Generalsekretär. Der Höhenflug von 2007 und Anfang 2008 sei vorbei, derzeit bewegten sich die Preise auf einem erheblich abgesenkten Niveau. Daher trübe sich die wirtschaftliche Lage in den Betrieben nach einem wirklich guten Wirtschaftsjahr 2007/2008 wieder ein. Dies sei zwar nicht in allen Märkten und Produktbereichen so. "Aber die Vorzeichen sind eindeutig negativ", zeigte Born auf. Deshalb ist es seiner Ansicht nach so wichtig, in der Politik jetzt ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass nicht nur der Banken- und Automobilindustrie geholfen werde, sondern auch dem Mittelstand und besonders der Landwirtschaft. "Dann bleibt das Investitionsvolumen hoch und wir tragen sofort zur Stabilisierung der Konjunktur bei", zeigte sich Born überzeugt.

Born forderte, dass bei den jetzt zu beschließenden Maßnahmen auch Sichtbarkeit in die Landwirtschaft hinein erreicht werde. "Es kann nicht sein, dass wir uns auf einem offenen europäischen Binnenmarkt mit Konkurrenten messen lassen müssen, die den Liter Diesel mit null oder fünf oder maximal neun Cent versteuern müssen, während es bei uns weit über 40 Cent sind", kritisierte Born und forderte, dass dies jetzt korrigiert wird. Es könne nicht sein, unsere Betriebe durch die EU-Agrarpolitik immer weiter auf die schwankenden Weltmärkte zu schubsen, ihnen aber steuerlich nicht die Möglichkeit zu geben, in der Bilanz eine Risikoausgleichsrücklage zu verankern.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 29. Januar 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Januar 2009