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BINNENMARKT/157: 4. Europäische Handwerkskonferenz (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - Berlin, 16. April 2007

4. Europäische Handwerkskonferenz


"Die Europäische Union muss ihre Politik noch stärker auf die Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) ausrichten und die besonderen Belange des Handwerks dabei im Blick behalten," fordert der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, anlässlich der heutigen 4. Europäischen Handwerkskonferenz in Stuttgart.

Wer in Europa an das Thema KMU denkt, darf die Dimensionen nicht aus den Augen verlieren: Kleine und mittelständische Unternehmen - Betriebe mit weniger als 250 Mitarbeitern und höchstens 50 Mio. Euro Jahresumsatz - machen in der Europäischen Union 99 % aller Unternehmen aus. 23 Millionen Unternehmen mit 75 Millionen Arbeitsplätzen gelten europaweit als KMU. Damit sichern diese Unternehmen zwei Drittel aller Arbeitsplätze in der Europäischen Union. In Deutschland sind bei 3,5 Millionen dieser Unternehmen und Selbständigen rund 20 Millionen Menschen beschäftigt.

Damit diese Beschäftigungszahl nicht nur gehalten, sondern noch gesteigert werden kann, müssen wichtige Voraussetzungen erfüllt sein. Denn die Wettbewerbsfähigkeit dieser Betriebe können nur gut ausgebildete Unternehmer und Fachkräfte sicherstellen. Bundesminister Glos erklärt: "Nur eine gute Ausbildung von Unternehmern und Fachkräften kann Beschäftigung bei kleinen und mittleren Unternehmen in Europa sichern und ausbauen helfen. In Deutschland halten wir an der bewährten Dualen Ausbildung mit hohem fachlichem Niveau fest."

Das gesetzte Ziel einer Durchlässigkeit zwischen Bildungsgängen und Bildungssystemen wird eine europaweite Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen ermöglichen. Die Bundesregierung unterstützt deshalb die Arbeiten am Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR).

Die Qualifikation soll in der Zukunft durch verschiedene Faktoren gestärkt werden:

o Auslandsaufenthalte während der Erstausbildung sollten vom Handwerk intensiv in Anspruch genommen werden.

o Junge Menschen müssen motiviert werden, Unternehmer zu werden. Deshalb muss die Gründungskompetenz schon in der Schule und während der Ausbildung gefördert werden.

o Im Bezug auf den demographischen Wandel muss lebenslanges Lernen und Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit gesichert werden.

Auch das Handwerk wird durch die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie unter anderem durch die Einrichtung einheitlicher Ansprechpartner in allen EU-Mitgliedsstaaten bis Ende 2009 profitieren.

Bundesminister Glos: "Wir wollen die kleinen und mittleren Unternehmen in die Lage versetzen, vermehrt Geschäftschancen innerhalb und außerhalb des EU-Binnenmarktes zu nutzen. Dadurch können sie von den Chancen der Globalisierung stärker profitieren."

In Deutschland ist die besondere Unterstützung und Beratung der kleinen und mittelständischen Unternehmen ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit des BMWi sowie der Handwerkskammern und der Industrie- und Handelskammern als Selbstverwaltungsorganisationen der Wirtschaft.

Damit diese Ansätze weiter gefestigt werden können, wird das BMWi seine Förderprogramme neu ordnen. Ein grundlegendes Ziel ist die Schaffung von nur einer Anlaufstelle und einem zentralen Förderprogramm für den innovativen Mittelstand. Dieses Programm wird bereits jetzt mit erheblich mehr Fördermitteln ausgestattet, die im Rahmen einer Steigerungsrate jährlich sogar um 10 Prozent zunehmen. Auch technologiespezifische Förderprogramme werden eine größere Rolle spielen.

Die Erschließung neuer Marktpotenziale muss mehr erkannt und genutzt werden. So fördert die Bundesregierung die energetische Gebäudesanierung in erheblichem Umfang. Ein Beispiel: Im Jahr 2006 wurden 44.000 Förderdarlehen mit einem Volumen von über 3,4 Mrd. Euro für 155.000 Wohnungen vergeben. Dies fördert neben Klimaschutz und Energiesparen gleichzeitig das Handwerk, dass seine Dienstleistung in diesen neuen Bereichen anbieten kann.


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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 16. April 2007
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Pressestelle des BMWi
Telefon: 01888-615-6121 oder -6131
E-Mail: buero-p2@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. April 2007