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WÄHRUNG/148: Der europaweite Zahlungsverkehrsraum rückt näher (BMF)


Bundesministerium der Finanzen (BMF) - BMF-Newsletter vom 28. Januar 2008

Der europaweite Zahlungsverkehrsraum rückt näher


Durch den Euro ist Europa stärker zusammengewachsen. Alle reisenden Bürgerinnen und Bürger genießen die Vorteile der einheitlichen Währung seit der Einführung. Bei Reisezielen in Länder der Euro-Zone fiel mit der Euroeinführung der lästige Umtausch von Bargeld weg. Jetzt kann auch jede grenzüberschreitende bargeldlose Überweisung in Euro innerhalb der EU wie eine Inlandszahlung behandelt werden.

Vorteile für Bankkunden, Impulse für die Wirtschaft

Mit der Zahlungsdiensterichtlinie, die während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft von den Finanzministern Europas beschlossen wurde, sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen einheitlichen Zahlungsraum in der Europäischen Union geschaffen worden. Seit dem 28. Januar 2008 gelten die neuen Regeln, die bis zum 1. November 2009 von den EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt werden müssen. Neben diesem Rechtsrahmen wird der europäische Zahlungsraum in erster Linie durch marktgetriebene Prozesse geschaffen. Die im European Payment Council (EPC) zusammengeschlossenen europäischen Banken haben inzwischen technische Standards und Formate für den Eurozahlungsraum (Single Euro Payment Area/SEPA) geschaffen, wo zwischen nationalen Zahlungen und grenzüberschreitenden Zahlungen nicht mehr unterschieden wird. Die Nutzung dieser neuen Standards bringen folgende Vorteile:

Schnellere Überweisungen in das Ausland

Spätestens ab dem 1. Januar 2012 müssen Zahlungsvorgänge innerhalb der EU nach den Vorgaben der Zahlungsdiensterichtlinie am Ende des folgenden Geschäftstags abgewickelt sein. Viele europäische Banken werden die Ausführungsfrist noch vor diesem verbindlichen Termin verkürzen . Bis zu einer Woche brauchte es bisher, wenn man per Überweisung ins Ausland zahlt. Wartete der Händler im Ausland zuerst auf den Zahlungseingang, konnte es mitunter sehr lange dauern, bis die gewünschte Ware endlich beim Käufer eintraf.

Ausländische Banken werden attraktiver

Je einfacher der Zahlungsverkehr über die Grenzen hinweg ist, desto eher kommen auch ausländische Banken als Dienstleister für den Kunden in Frage: Nicht nur für den Firmenkunden, sondern auch für den Retailkunden; nicht nur für den Zahlungsverkehr, sondern im Prinzip für jedes andere Bankprodukt. Mehr Wettbewerb bedeutet also mehr Vorteile für den Kunden.

Für Industrieunternehmen, die in verschiedenen europäischen Staaten aktiv sind, können durch den Wegfall von separaten Konten, durch geringere interne Abwicklungskosten, erhebliche Kosten durch die Nutzung von SEPA-Produkten eingespart werden.


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Quelle:
BMF-Newsletter vom 28.01.2008
Herausgegeben vom Referat K (Kommunikation) des
Bundesministeriums der Finanzen (BMF)
Wilhelmstraße 97, 10117 Berlin
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Telefax: 030/18 682-44 20
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2008