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BERICHT/195: Das Deutsche Historische Institut Moskau geht in staatliche Verantwortung über (idw)


Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland - 23.04.2009

Der Gründungsimpuls kam von privater Seite - nun geht das DHI Moskau in staatliche Verantwortung über

Nach fünfjähriger Finanzierung durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius wird das Deutsche Historische Institut Moskau in die institutionelle Förderung der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) überführt.


Bonn/Essen, 23. April 2009 - Die Erforschung der deutsch-russischen Geschichte durch Wissenschaftler aus West und Ost hat eine neue feste Adresse: das Deutsche Historische Institut (DHI) Moskau. Nach fünfjähriger Aufbau- und Anlaufphase, die mit insgesamt fünf Mio. Euro von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius initiiert wurde, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Institut jetzt dauerhaft in seine Förderung übernommen. Trägerin des DHI Moskau sowie weiterer Deutscher Historischer Institute in Rom, Paris, London, Washington und Warschau ist die bundesunmittelbare Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA).

Aus Anlass der Überführung des DHI Moskau in die institutionelle Förderung der Bundesregierung fand heute in der Villa Hügel in Essen eine Festveranstaltung statt. Berthold Beitz, der Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung, begrüßte als Ehrengäste den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Von Weizsäcker sprach als Hauptredner des Abends über die historisch weitreichenden Beziehungen zwischen Deutschland und Russland und deren Wert für die Gegenwart.

Berthold Beitz zeigte sich davon überzeugt, dass das Institut einen wichtigen Beitrag zur Partnerschaft von Deutschen und Russen leisten und den Austausch und die Verständigung zwischen beiden Ländern fördern werde.

Im Rahmen der Begrüßung sagte Michael Göring, Vorstandvorsitzender der ZEIT-Siftung Ebelin und Gerd Bucerius: "Der Impuls für die Errichtung des Deutschen Historischen Instituts Moskau (DHI) kam von privater Seite. Das Engagement gemeinnütziger Stiftungen, so die Idee, sollte münden in die Übernahme in staatliche Verantwortung. Dass dies heute geschieht, zeigt, wie notwendig und richtig diese Initiative war. Das Deutsche Historische Institut Moskau hat sich zu einem geschichtswissenschaftlichen Zentrum, zu einer wichtigen Adresse für russische und deutsche Historiker entwickelt. Das DHI versteht sich als Schaufenster einer freien, international ausgerichteten Wissenschaft, offen für alle historisch Interessierten. Die wechselseitigen Beziehungen in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur stehen dabei im Mittelpunkt. Die Geschichtsschreibung in Deutschland und Westeuropa bekommt mit dem DHI in Moskau neue Impulse für die Osteuropaforschung."

Im Namen der Stiftung DGIA dankte deren Stiftungsratsvorsitzender Wolfgang Schieder dem Gründungsdirektor des DHI Moskau, Bernd Bonwetsch, für seine engagierte Aufbauarbeit während der vergangenen fünf Jahre: "Es war die Handschrift von Herrn Bonwetsch, umsichtig und beharrlich persönliche und wissenschaftliche Netzwerke aufzubauen, die das DHI Moskau in seiner russischen Umgebung auf Dauer tragen werden." Bonwetsch machte deutlich, dass "das DHI Moskau zu einem Ort des herrschaftsfreien Gedankenaustauschs und der Zusammenarbeit nicht nur russischer und deutscher Wissenschaftler geworden sei und darüber hinaus zum Treffpunkt einer weiteren historisch-politisch interessierten Öffentlichkeit." Zugleich wies er auf die positive Evaluierung des Instituts durch den Wissenschaftsrat im Jahre 2007 hin.

Ministerin Annette Schavan sagte in ihrem Grußwort: "Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius haben mit ihrer Förderung Brücken gebaut und ein Forum des wissenschaftlichen Austauschs und der Begegnung geschaffen. Das Ziel war und ist es, die Kooperation von russischen und deutschen Wissenschaftlern zu intensivieren, gemeinsame Forschungs- und Editionsprojekte auf den Weg zu bringen und den wissenschaftlichen Nachwuchs in beiden Ländern zu fördern".

Weitere Informationen unter:
http://www.stiftung-dgia.de Homepage der Stiftung DGIA
http://www.dhi-moskau.de Homepage des DHI Moskau

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution787


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland,
Barbara Manthey, 23.04.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2009