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MEMORIAL/188: Staatsgründung Preußens vor 400 Jahren - reaktionäre Ursprünge bei den Kreuzrittern (Gerhard Feldbauer)


Vor 400 Jahren entstand die Union Brandenburg-Preußen, 1700 das Königreich Preußen

Die reaktionären Ursprünge gehen zurück zum Ritt der Kreuzritter nach Osten

von Gerhard Feldbauer, 20. August 2018



Abbildung: Wojciech Gerson [Public domain], via Wikimedia Commons

Grausame Ordensritter - Historiengemälde des polnischen Malers Wojciech Gerson (1875)
Abbildung: Wojciech Gerson [Public domain], via Wikimedia Commons

Ein Jahrestag ist Anlass, sich der reaktionären Ursprünge der preußischen Staatsgründung zu erinnern, die bis zu den Expansionen des Deutschen Ritterordens zurückgehen und in deutsches Geschichtsdenken Eingang fanden. Vor 400 Jahren, am 28. August 1618, fiel das aus dem Ordensstaat der Kreuzritter hervorgegangene, bis dahin zu Polen gehörende Herzogtum Preußen mit der Hauptstadt Königsberg nach dem Tod Herzog Albrecht Friedrich durch Erbrecht an den Hohenzoller Johann Sigmund, der damit Kurfürst von Brandenburg und Herzog in Preußen wurde. 1657 verzichtete Polen im Vertrag von Wehlau auch auf die formal noch bei ihm verbliebene Lehnshoheit. 1700 erhielt der Kurfürst Friedrich III. gegen die Stellung von 8.000 Soldaten für den Kaiser das Recht, sich zum "König in Preußen" zu krönen.


Abbildung: [Public domain], via Wikimedia Commons

Königsberg, 1701 - Kurfürst Friedrich III. krönt sich selbst zum König Friedrich I. in Preußen
Abbildung: [Public domain], via Wikimedia Commons

Nach der Annexion von Westpreußen 1772 führte Friedrich II., der sich "der Große" nennen ließ, den Titel "König von Preußen". Als Preußen wurden seitdem die gesamten Ländereien der brandenburgischen Hohenzollern bezeichnet. Die preußischen Könige erweiterten diesen Besitz durch neue Eroberungen, Vertragsbrüche (Allianz mit Schweden gegen Polen), erzwungene Verträge (Abkommen von Wehlau) und Erbrecht. 1740 eroberte Friedrich II. Schlesien. Im siebenjährigen Krieg (1756-63) stieg Preußen zur europäischen Großmacht auf und begann mit Österreich um die Vorherrschaft über Deutschland zu ringen. Im 1871 gebildeten Deutschen Kaiserreich übte es eine Vormachtstellung aus.


Abbildung: By Berthold Werner [Public domain], from Wikimedia Commons

Kreuzritterfestung in Akkon in Palästina
Abbildung: By Berthold Werner [Public domain], from Wikimedia Commons


An der Wiege standen die Kreuzritter

Dieses preußische Königreich ging in wechselvoller Geschichte aus der von Kaiser und Papst getragenen, vom europäischen Feudaladel unterstützten Expansion nach Osten hervor. In Preußen entstand der Jahrhunderte lang unabhängige, nur der Kurie unterstellte Ordensstaat mit seinem Hauptsitz auf der Marienburg. Ihr Träger war der 1198 gebildete Deutsche Ritterorden. Er ging aus dem 1190 während des dritten Kreuzzuges zur Pflege verwundeter bzw. kranker Kreuzfahrer und Pilger vor Akkon in Palästina zunächst gegründeten Hospitalorden hervor. Zum Ritterorden erhoben widmeten sich die Mönchsritter mit dem schwarzen Kreuz auf ihrem weißen Mantel von nun an ausschließlich irdischem Machtstreben.


Abbildung: Meister des Codex Manesse (Grundstockmaler) [Public domain], via Wikimedia Commons

Der Tannhäuser im weißen Mantel der Deutschordensritter - Miniatur aus dem Codex Manesse, um 1300
Abbildung: Meister des Codex Manesse (Grundstockmaler) [Public domain], via Wikimedia Commons

Durch Papst und Kaiser gleichermaßen begünstigt wurden sie zu einer der wichtigsten Stützen des Expansionsstrebens der Kurie. In der Christianisierung übernahm der blutrünstige Orden die entscheidende Rolle, was bedeutete, dass er die Gebiete der Heiden militärisch eroberte und die Bekehrten unterwarf. Wer sich nicht taufen ließ, verfiel dem Schwert. Vor allem die Niederwerfung und Eindeutschung der Pruzzen [1] wurde nach diesem Prinzip erbarmungslos betrieben.


Abbildung: By Casparus Hennenberger [Public domain], via Wikimedia Commons

Mit Keule und Knütteln bewaffneter Kämpfer des baltischen Volksstammes der Prußen (Pruzzen), Stich von 1584
Abbildung: By Casparus Hennenberger [Public domain], via Wikimedia Commons

Binnen weniger Jahrzehnte verfügte der Orden über riesige Besitzungen, Rechte und Privilegien in Palästina, Spanien, im ungarischen Burzenland, in Livland, Preußen und natürlich im römisch-deutschen Reich. Seine Niederlassungen reichten vom Süden Spaniens bis Narwa an der Grenze Russlands. Im Burzenland gab es den ersten Rückschlag. 1225 verjagte ihn König Andreas wieder, da er versucht hatte, das Gebiet aus dem ungarischen Reichsverband herauszulösen und es auszudehnen. 17 Jahre später folgte die Niederlage gegen Alexander Newski auf dem Peipussee, die das weitere Vordringen nach Russland stoppte. Noch über ein Jahrhundert stieß der Orden jedoch weiter nach Osten vor.


Abbildung: By Utilizator: Alex:D [Public domain], via Wikimedia Commons

Ruine der 1211 errichteten Deutschordensfestung über Feldioara (deutsch Marienburg) in Siebenbürgen, Rumänien
Abbildung: By Utilizator: Alex:D [Public domain], via Wikimedia Commons

1230 hatte er einen Hilferuf des polnischen Herzogs von Masowien und Kujawien zum Kampf gegen die Pruzzen genutzt, um sich widerrechtlich in Kurland festzusetzen. Päpste und Kaiser segneten das Expansionsprogramm ab. In seiner 1234 für den Orden ausgestellten Bulle erklärte Gregor IX. alle vom Orden eroberten Gebiete zu "Recht und Eigen des Heiligen Petrus" und verordnete unverbrüchlich, "dass es für ewige Zeiten unter dem besonderen Schutz und Schirm des Apostolischen Stuhles bleiben soll". Der Papst verfügte ferner, dass es so "mit allen Gebieten geschehe, die der Orden noch erobern werde". Er wies ferner an, Bischöfe und Prälaten einzusetzen, denen "ein Teil des Landes zu überlassen sei". [2]


Foto: [Public domain], via Wikimedia Commons

Die Marienburg nahe der polnischen Stadt Malbork (deutsch Marienburg), von 1309 bis 1454 Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens, um 1895
Foto: [Public domain], via Wikimedia Commons

Hochmeister [3] Herrmann von Salza legte im Dezember 1233 mit dem Erlass der Kulmer Handfeste die Grundlagen für den Ordensstaat. Nach der Vertreibung der Kreuzfahrer aus Palästina 1291 und nach einer kurzen Zwischenstation in Venedig wurde die Marienburg Sitz und Zentrum des Ordens. 1237 erreichte der Orden den Anschluss des 1202 gegründeten livländischen Schwertbrüderordens und festigte damit seine Herrschaft in Livland und Kurland. Bis Mitte des 14. Jahrhunderts wurde das Ordensterritorium durch neue Besitzergreifungen im Baltikum und in Pomerellen erweitert. Mit der Einverleibung Estlands 1346 erreichte der Orden seine größte Ausdehnung. Er stellte nunmehr einen der bedeutendsten Machtfaktoren in Mittel- und Osteuropa und neben Burgund gleichzeitig auch eine Bastion des spätmittelalterlichen Feudaladels dar.


Graphik: By Marco Zanoli (sidonius (talk) 20:42, 5 January 2009 (UTC)) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Niederlassungen des Deutschen Ordens in Europa um 1300
Graphik: By Marco Zanoli (sidonius (talk) 20:42, 5 January 2009 (UTC)) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons


Ohne feudalstaatliche Struktur

Durch die Unterwerfung der heidnischen Preußen und ihre Missionarisierung schuf der Orden einen deutsch beherrschten polyethischen Staat (Preußen, Slawen, Deutsche) mit starken wirtschaftlichen und kulturellen Potenzen. Durch die Germanisierung Ostelbiens erhielt das deutsche Volk neben lateinischer Bildung seit dem 12. Jahrhundert zur römischen auch eine starke Zufuhr slawischen Blutes. Diese Potenzen wurden jedoch nicht für die Schaffung eines deutschen Zentralstaates genutzt. Die Ordensexpansion stärkte Macht und Einfluss der Päpste, die vor allem seit dem 11. Jahrhundert gegenüber dem Kaiser die alleinige Herrschaft über Kirche und Welt beanspruchten. Der Orden selbst verfügte über keine feudalstaatliche Struktur. Er stieß auf seinem Territorium zunehmend auf den Widerstand des ständischen Landadels und der Städtebürger, die sich zeitweise mit Polen gegen ihn verbündeten. Mit der weit über seine östlichen Grenzen hinaus ohne sein Zutun vor sich gehenden Christianisierung durch Polen selbst, entfiel das Motiv der Heidenbekehrung als wichtiger politisch-ideologischer Grundlage.


Abbildung: Jan Matejko [Public domain], via Wikimedia Commons

Schlacht bei Grunwald (deutsch Tannenberg) 1410 - Historiengemälde von Jan Matejko, 1872-1878, Nationalmuseum Warschau
Abbildung: Jan Matejko [Public domain], via Wikimedia Commons


Die Niederlage bei Grunwald

In Polen hatte bereits im 14. Jahrhundert der Vereinigungsprozess der Fürstentümer stattgefunden, der in der Union des Königreichs Polen mit dem Großfürstentum Litauen 1385 unter König Jagiello II. seinen Höhepunkt fand. Am 15. Juli 1410 kam es bei Grunwald, das die Deutschen Tannenberg nannten, zur militärischen Auseinandersetzung. Sie ging in die Chroniken als eine der bedeutendsten Feldschlachten des Mittelalters ein. Zwei für diese Zeit gewaltige Ritterheere waren aufmarschiert. Das des gefürchteten Deutschen Ordens soll etwa fünfzehntausend Mann gezählt haben, die vereinigte polnisch-litauische Streitmacht zwanzigtausend. Die Kreuzritter waren jedoch in der Kriegserfahrung überlegen und verfügten über eine große Zahl Geschütze. Zunächst ist das Schlachtenglück den Kreuzrittern hold. Ihre Reiterei bringt die Reihen der Litauer ins Wanken. Inmitten des polnischen Karrees berennen sie erbittert das königliche Banner. Die Deutschen stimmen schon den Siegeschoral "Christ ist erstanden" an, als Jagiello und Witold ihre Reserven heranführen. Als dann noch auf Seiten des Ordens der Bannerführer des kulmischen Adels, Nicolaus von Renys, mit seinem Aufgebot vom Schlachtfeld flieht, ist der Kampf für die Polen und Litauer entschieden. Hochmeister Ullrich von Jungingen und alle seine Ordensgebietiger [4] sowie etwa 200 Ritter liegen tot auf dem Schlachtfeld. [5] Die vornehmsten Ritter werden in Gefangenschaft geführt, um hohe Lösegelder zu fordern. Die Leiche des Hochmeisters lässt Jagiello ehrenvoll nach der Marienburg überführen. Einundfünfzig erbeutete Ordensbanner werden als Siegeszeichen in die Stanislauskapelle des Krakauer Doms gebracht.


Graphik: By S. Bollmann, improved symbolism of colours Ulamm [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Staat des Deutschen Ordens zwischen 1260 und 1410 - Besitzungen, Hauptsitze und Erwerbungen des Ordens in Preußen und der Livländischen Union
Graphik: By S. Bollmann, improved symbolism of colours Ulamm [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by- sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Nach der Niederlage bei Grunwald begann im 15. und 16. Jahrhundert der Niedergang des Ordens, auf den die Krise der katholischen Kirche, die Reformation und die frühbürgerlichen Revolutionen in Europa einwirkten. Im Frieden in Thorn [6] 1411 zwischen Polen und dem Orden (1. Thorner Frieden) musste der Orden die Dobrzyner Gebiete an Polen zurückgeben und Kriegsentschädigungen zahlen. Litauen erhielt Samagotien. Nach erneuten Niederlagen in von ihm angezettelten militärischen Auseinandersetzungen verlor der Orden im 2. Thorner Frieden 1466 alle Gebiete außer denen, die das spätere Ostpreußen bildeten. Aber selbst dort wurde der Hochmeister von der polnischen Krone lehnsabhängig, musste er dem König den Treueid schwören und ihm Heeresfolge leisten.


Graphik: [Public domain], via Wikimedia Commons

Territoriale Expansion Brandenburg-Preußens zwischen 1525 und 1648 (dunkelorange: Brandenburg 1525, hellorange: Gebietsgewinne zwischen 1525 und 1646
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Um den Zerfall aufzuhalten, suchte sich der Orden einen Hochmeister aus einer der mächtigsten deutschen Fürstenfamilien. 1511 trat Albrecht von Brandenburg-Ansbach aus dem fränkischen Zweig der Hohenzollern an seine Spitze. 1525 verwandelte er den geistlichen Ordensstaat in das weltliche und erbliche Herzogtum Preußen und führte gleichzeitig die Reformation durch. Bei ausdrücklicher Anerkennung seiner Oberhoheit stimmte der polnische König zu.

Bis zu seiner Umwandlung in ein weltliches Herzogtum war auch Preußen ein geistlicher, nur dem Heiligen Stuhl unterstellter Ordensstaat. Er leistete dem verhängnisvollen Partikularismus Vorschub und trug dazu bei, die Herausbildung des deutschen Zentralstaates zu verhindern. Die immer noch riesigen Ländereien des Ordens in Preußen wurden Privatbesitz des Herzogs und der Ritter, womit die ökonomische Grundlage des künftigen Junkertums entstand.


Graphik: By Shadowxfox [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der preußische Staat in seiner größten Ausdehnung (1866-1918)
Graphik: By Shadowxfox [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons


Der Ordensstaat wurde als Wiege gesehen

Als Ursprung Preußens wurde in den späteren deutschen Geschichtsbetrachtungen nicht die Mark, sondern der deutsche Ordensstaat gesehen. Daraus resultierten die folgenschweren reaktionären Geschichtsbilder der Nachfahren der Kreuzritter, die sich nicht mit dem Scheitern ihrer Expansionspolitik abfinden wollten. Mit dem Anspruch auf die Rückgewinnung der verlorenen Gebiete nährten sie den Gedanken der Revanche.

Noch nach einem halben Jahrtausend wollte der Generalstabschef des kaiserlichen Heeres, General Ludendorff, mit dem Sieg bei den Masurischen Seen im September 1914 die "Schmach der Niederlage" von 1410 löschen, indem er die Kämpfe, die weit nördlicher stattfanden, als "Schlacht von Tannenberg" bezeichnete. Von Wilhelm II. stammt die chauvinistische Äußerung, der Deutsche Orden habe ein Vorbild dafür gegeben, wie man mit den östlichen Völkern umgehen müsste. Die Nazis nutzten die frühe Ordensgeschichte, die mythologische Glorifizierung der Ritter des einstigen Ordenslandes Preußen und ihrer Expansionen für ihre Blut- und Bodenideologie zur Rechtfertigung ihrer eigenen Aggressionen.


Foto: By Holger Uwe Schmitt [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons

Das restaurierte Torhaus des Bad Mergentheimer Deutschordensschlosses
Foto: By Holger Uwe Schmitt [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons


Der Untergang

1525 verlegte der Hoch- und Deutschmeister - so der nunmehrige volle Titel des Ordensführers - seinen Sitz nach Bad Mergentheim im Taubergau, wo er bis zu seiner Auflösung in den Ländern des Rheinbundes durch Napoleon 1809 residierte. Mit der Habsburger Monarchie ging am Ende des Ersten Weltkrieges auch der Ritterorden unter. 1923 wurde mit einem Bischof der erste Priesterhochmeister gewählt. In Hitlerdeutschland wurde der Orden 1938 aufgelöst. Nach 1945 entstand er in Österreich, der Bundesrepublik und in Italien (Südtirol) wieder. Zu seinen Ehrenrittern gehörten Konrad Adenauer und Franz-Josef Strauß.


Foto: By Brigadier General Samuel Lyman Atwood Marshall, United States Army Reserve (http://ahecwebdds.carlisle.army.mil) [Public domain], via Wikimedia Commons

Franz Josef Strauß, Ehrenritter des seit 1929 klerikalen Deutschen Ordens, 1960 als Verteidigungsminister bei einem Manöverbesuch
Foto: By Brigadier General Samuel Lyman Atwood Marshall, United States Army Reserve (http://ahecwebdds.carlisle.army.mil) [Public domain], via Wikimedia Commons


Anmerkungen:

[1] Pruzzen, baltischer Volksstamm, im Ergebnis der Christianisierung ausgerottet oder germanisiert. Der Name des Stammes ging als Preußen auf alle Landesbewohner, 1701 auf den Staat über.

[2] Dieter Zimmerling: Der deutsche Ritterorden, Econ Verlag, Düsseldorf, Wien, New York, S. 120.

[3] Titel des Obersten Gebieters des Ordens.

[4] Ordensgebietiger, auch Großgebietiger, fünfköpfiger Rat, der dem Hochmeister zur Seite stand. Eine Art Regierung, deren Mitglieder spezifische Ressorts bekleideten wie Heerwesen, Finanzen, Handel, Verwaltung. Außerdem gliederte sich das Territorium des Ordens in Balleien (Provinzen) mit einem Komtur an der Spitze. Sie unterstanden wiederum einem Großkomtur, der Mitglied des Rates des Hochmeisters und dessen Stellvertreter war. Zur Hierarchie des Ordens siehe Zimmerling, S. 166 f.

[5] Henryk Sienkiewicz: Die Kreuzritter, Berlin 2000. Der polnische Regisseur Aleksander Ford hat das Werk des Nobelpreisträgers eindrucksvoll in seinem Film "Die Kreuzritter" gestaltet.

[6] Thorn, Torun, polnische Stadt in der Woiwodschaft Bydgoszcz an der Wisla (Weichsel), slawische Siedlung, 1231 vom Deutschen Orden als Stadt gegründet.

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Quelle:
© 2018 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. August 2018

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