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STIFTUNG ETHECON/069: Black Planet Award - Coca Cola verweigert AktionärInnen den Zutritt zur Hauptversammlung


Ethecon - Stiftung Ethik & Ökonomie - MedienInformation vom 27.04.2017

Internationaler Black Planet Award

Coca Cola verweigert AktionärInnen den Zutritt zur Hauptversammlung


AktivistInnen der Stiftung ethecon wollten am Mittwoch, 26. April, den Negativpreis der Stiftung an die Vorstände und Großaktionäre von Coca Cola übergeben. Als AnteilseignerInnen des Konzerns steht ihnen der Eintritt zur Hauptversammlung (HV) eigentlich zu. Doch Security und städtische Polizei versagten ihnen den Zutritt - unter Androhung von Haftstrafe.

Atlanta (USA), 26. April 2017. In der Coca Cola World fand die jährliche Hauptversammlung statt. Profite und Dividenden waren die dominierenden Themen. Kritische Fragen zum Preis der Gewinne sind prinzipiell nicht gerne gesehen. Verstöße gegen Umweltschutz und Menschrechte werden konsequent geleugnet. KritikerInnen werden gar nicht erst zur Versammlung zugelassen. Das mussten auch die AktivistInnen Sibylle Arians und Anabel Schnura erfahren.

So hat Coca Cola die Zulassung zur Versammlung stark beschnitten. Die HV findet im eigenen Saal auf dem eigenen Gelände statt. Weit weg von öffentlichen Straßen und Plätzen. Doch es kam noch schlimmer: Nur ausgewählte AktionärInnen durften teilnehmen, insbesondere große AnteilseignerInnen. KleinaktionärInnen wurden systematisch ausgeschlossen. Dazu gehören auch die AktivistInnen von ethecon. Sie hatten sich extra für die Übergabe des Negativpreises Anteile gekauft. Dadurch erhielten sie Stimmrecht und Eintritt zu der jährlichen Hauptversammlung. Theoretisch.

Coca Cola verwehrte den AktivistInnen den Eintritt zur Versammlung. Die Stiftungsmitglieder ließen sich davon nicht abschrecken. "Wir sind trotzdem nach Atlanta gereist, um unseren Protest öffentlich zu zeigen", erklärt Schnura. Doch die Sicherheitskräfte ließen selbst eine symbolische Übergabe vor dem Versammlungsort nicht zu. Wachleute und PolizistInnen verwiesen die AktivistInnen des Firmengeländes. Unter massiver Androhung von Gefängnis.

Arians und Schnura führten ihren Protest auf der Straße weiter. "Coca Cola stellt eine massive Gefahr für unseren blauen Planeten dar", warnt Arians. Mit einem Banner und Flyern informierten sie PassantInnen und AktionärInnen über die Verbrechen an Umwelt und Menschenrechten - Coca Colas repressiven Methoden zum Trotz. Um den Black Planet Award an den Konzern zu übergeben, werden die AktivistInnen die nächste Gelegenheit nutzen.


Bereits seit 2006 verleiht ethecon jährlich die beiden internationalen Positiv- und Negativ-Preise, den Internationalen ethecon Blue Planet Award für herausragenden Einsatz für Erhalt und Rettung des "Blauen Planeten" sowie der Internationalen ethecon Black Planet Award für schockierende Verantwortung für Ruin und Zerstörung der Erde. Blue Planet PreisträgerInnen waren ua. Vandana Shiva/Indien, Uri Avnery/Israel, und Jean Ziegler/Schweiz, der Black Planet Award schmähte u.a. bereits ManagerInnen und GroßaktionärInnen der Konzerne BP/Großbritannien, TEPCO/Japan und DEUTSCHE BANK/Deutschland und FORMOSA PLASTICS/Taiwan.

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Quelle:
MedienInformation vom 27. April 2017
ethecon - Stiftung Ethik & Ökonomie
Schweidnitzer Straße 41, 40231 Düsseldorf
Telefon +49(0)211 22 95 09 21, Telefax +49(0)211 22 95 09 29
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Internet www.ethecon.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2017

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