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GUTE-NACHT/2473: Irmas bunter Rahmen (SB)


Die kleine Ente mit der roten Weihnachtsmütze sitzt auf Irmas Nachtschrank. Das Entchen ist für Elfi, Irmas Freundin. Doch bis Elfi ihr Adventspaket bekommt, begleitet das aus zwei gelben Bommeln gefertigte Entchen Irma bei ihren Bastelarbeiten. Elfis Entchen ist ganz schön anhänglich. Deshalb hat Irma ihm auch den Namen Klette gegeben. Manchmal ruft Irma die Ente auch Klettchen.

Als Irma ein weiteres Geschenk für Elfi herstellt, darf Klettchen dabei zuschauen. Heute nimmt Irma ein Schaumstoffviereck mit einem großen Loch in der Mitte. Irma findet, daß dieses Viereck einen tollen Rahmen abgibt, aber nur wenn es noch mit Blumen und Muscheln beklebt wird. Ein paar Federn steckt Irma auch in den Schaumstoff hinein und noch so allerhand. Anschließend nimmt Irma ein Foto von den Bildern vom Sommerteich, an dem Irma und Elfi die Enten gefüttert haben und klebt das Foto dahinter. Jetzt ist ein toller Bilderrahmen entstanden. Auf dem Foto sind Elfi und Irma zu sehen, wie sie am Teich Enten füttern. Das Bild erinnert Irma an folgendes Erlebnis.


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An einem Tag in den Sommerferien waren Irma und Elfi wieder einmal am Ententeich. Dort war eine große Gruppe Enten versammelt, die auch gleich angeschwommen kamen. Sofort wurde das mitgebrachte, trockene Brot ausgepackt und den Enten zugeworfen. Doch was die Mädchen auch anstellten, immer war der eine Enterrich der schnellste und fraß den anderen alles weg. Deshalb fütterten Irma und Elfi gleichzeitig, damit alle etwas abbekommen sollten. Jetzt konnten sich zwar ein paar mehr Enten an dem trockenen Brot gütig tun, aber ein kleines Entchen konnte sich anstrengen wie es wollte, die anderen waren größer und stärker und ließen dem kleinen Entenkind nichts übrig. Es bekam keinen Bissen ab. Das entging Elfi und Irma nicht, und sie fanden es ungerecht. Das Brot sollte für alle Enten sein.

Plötzlich hatte Elfi eine Idee. Eine der beiden Freundinnen sollte weiter die Enten füttern, aber nicht so viel Brot ins Wasser werfen, denn ihr Vorrat würde schon bald aufgebraucht sein. Die andere sollte heimlich das kleine Entchen von der Entengruppe weglocken, um ihm dann endlich auch ein Stückchen Brot abzugeben.

Irma lockte das Entchen fort. Das war gar nicht so einfach. Denn zuerst versuchte es immernoch, sich bei den großen Enten durchzuboxen. Irma hatte einen langen Grashalm gefunden, an dem ein paar Körner hingen. Dem folgte das kleine Entchen, während die älteren Enten dem Halm nicht trauten. Sie hatten wohl schon schlechte Erfahrungen mit Stöcken gemacht. Das Entchen kam ganz dicht ans Ufer und fraß Irma fast aus der Hand. Sobald die Entenmeute aber mitbekam, was da gespielt wurde, kamen auch alle anderen Enten zu Irma angeschwommen. Insbesondere deshalb, weil Elfi nun wirklich kein Futter mehr hatte. Aber auch Irmas Taschen waren inzwischen leer. Nicht aber der Magen des kleinen Entenkindes.

8. November 2007

Gute Nacht