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GUTE-NACHT/3199: Großvater und die Mondfeder (SB)


Gute Nacht Geschichten

Es ist eine Riesenüberraschung für Robin, daß Großvater und Großmutter die Kasperfiguren doch noch gefunden haben. Den ganzen Nachmittag hat Robin geübt, um dann am Abend ein Stück für die beiden präsentieren zu können.

Kasper hat dabei die abenteuerlustige Prinzessin vor der Hexe und auch dem Räuber gerettet. Das Stück hatte Robin erst vor wenigen Tagen bei der Kasperwanderbühne gesehen.

Großmutter und Großvater klatschen Applaus. Dann sind die Großeltern an der Reihe. Robin ist überrascht, daß die beiden sich extra etwas für ihren Enkel ausgedacht haben.

Zu Großvaters 70igsten Geburtstag war für die Unterhaltung der Kinder ein Puppenspieler eingeladen worden. Der spielte die Geschichte von der Mondfeder. Robin war damals noch viel zu klein, um von der Geschichte etwas mitzubekommen. Darum spielen jetzt Großmutter und Großvater sie ihm vor, und das geht so:

"Hallo Kinder", ruft der Kasper, "wollt ihr mit mir eine Reise zum Mond unternehmen!" Robin ruft laut: "Ja!"

Da sagt der Kasper: "Auf dem Mond soll es ein Geheimnis geben. Das will ich lüften. Ich verabschiede mich nur schnell von der Großmutter."

Jetzt kommt die Großmutterspielfigur auf die Bühne und fragt: "Wo willst du denn noch so spät am Abend hin?" Der Kasper lacht und sagt: "Ich will zum Mond fliegen. Dort will ich das Geheimnis des Mondes ergründen." - "Aber geh' nicht allein!" - "Nein, nein", winkt der Kasper ab, die Kinder kommen ja mit." - "Dann ist es gut!", sagt die Großmutter und winkt hinter Kasper her, "Robin kommt bestimmt auch mit." Robin nickt.

Jetzt kommt Großmutter hinter dem Kaspertheater hervor und Großvater spielt alleine weiter. Kasper sucht ein Gefährt, mit dem er auf den Mond hinauf gelangen kann. "Am besten nehme ich einen Ballon. Aber ich habe ja gar keinen." Da zieht Großmutter einen Luftballon aus ihrer Schürzentasche und läßt Robin den Ballon aufpusten. Vorsichtig nimmt Großmutter den Ballon entgegen und knotet ihn zu, damit die Luft nicht wieder entweicht.

"Jetzt brauche ich aber auch noch einen Korb, um darin sitzen zu können." Auf der Fensterbank steht ein Blumenkörbchen mit einem sehr langen gebogenen Henkel. Diesen nimmt Großmutter und knotet den Ballon daran fest. "Jetzt ist es gut", meint der Kasper und fliegt in die Höhe.

Nach einer Weile landet er und befindet sich auf dem Mond. Er schaut sich um, ob Robin auch hier oben gelandet ist und tatsächlich, er ist hier. Kasper friert plötzlich. "Hier oben auf dem Mond ist es nicht nur kahl sondern auch kalt. Da fliege ich doch lieber wieder zu meiner Großmutter in die warme Küche. Hunger habe ich nämlich auch. Und Geheimnisse hat meine Oma auch jede Menge. Zum Beispiel, warum der Kuchen im Ofen immer größer wird."

Kasper steigt in seinen Korb und verabschiedet sich von den Zuschauern, also von Großmutter und Robin. Die winken ihm kräftig hinterher. Plötzlich fällt etwas vom Mondhimmel genau in Kaspers Korb. Es ist eine Feder und Kasper kann gar nicht verstehen, wo die Feder gerade hergekommen ist. Aber er nimmt sie mit nach Hause. "Jetzt habe ich das Geheimnis des Mondes wohl doch noch gefunden!", freut er sich.


11. Mai 2010

Gute Nacht