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GUTE-NACHT/3372: Der kleine Nachtwächter fliegt davon (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter


"Was für ein stürmisches Wetter heute abend", klagt Herr Zucker und rät dem kleinen Nachtwächter heute lieber zuhause zu bleiben, "der Wind wird euch ja glatt fortwehen. Und wenn ihr dann noch einen Schirm aufspannt, geht es euch vielleicht wie dem fliegenden Robert ..."

Der kleine Nachtwächter hört nicht auf Herrn Zucker. "Es ist doch wichtig, meiner Arbeit nachzugehen und auf die Stadt aufzupassen." - "Was gibt es denn da aufzupassen?", fragt Herr Zucker, "bei diesem Sturm ist da draußen doch niemand unterwegs."

"Also gut", lenkt der kleine Nachtwächter ein, "ich lasse Rebell zuhause, er soll wirklich nicht mit hinaus." Herr Zucker will dem kleinen Nachtwächter noch einmal ins Gewissen reden, doch der läßt sich von seinem Gang durch die Stadt nicht abbringen. Er nimmt sogar trotz der Warnung einen Schirm mit.

Herr Zucker blickt aus dem Fenster und schaut dem kleinen Nachtwächter mit dem geöffneten Schirm kopfschüttelnd nach. Plötzlich greift der Sturm unter den Schirm und wirbelt den kleinen Nachtwächter hinauf in die Luft. "So ein Unglück!", stöhnt Herr Zucker auf.


"Was für ein Unglück?", fragt da der kleine Nachtwächter, der gerade ins Zimmer gekommen ist, um mit Herrn Zucker etwas zu besprechen. Vom Schlaf aufgeschreckt sitzt Herr Zucker aufrecht im Bett. "Ihr seid gar nicht davon geflogen?", fragt er.

Der kleine Nachtwächter lacht: "Wo sollte ich denn hingeflogen sein? Ich werde heute nirgends hinfliegen, nicht einmal hingehen. Bei diesem Sturm bleibe ich vorerst hier. Wenn sich der Sturm gelegt hat, erst dann werde ich meine Runden drehen. Herr Zucker, wir könnten so lange der Sturm tobt eine Runde Schach spielen oder auch Mühle."

Damit ist Herr Zucker einverstanden und er ist so froh, daß er nur geträumt hat ...

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12. April 2011