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GUTE-NACHT/3555: Eine außergewöhnliche Bande - Teil 30 (SB)


Gute-Nacht-Geschichten

Eine außergewöhnliche Bande



Schon früh am Morgen werden die vier Wanderer aus dem Schlaf gerissen. "Was soll ich denn dazu sagen", entrüstet sich der Besitzer der Scheune, der zu dieser frühen Stunde zum Strohholen mit seinem Traktor angekommen ist, "schert euch ja fort aus meinem Schuppen, ihr nutzloses Pack und laßt euch ja nicht wieder hier blicken, sonst hole ich die Polizei."

So schnell es Erna, Paule, Willi und Hugo möglich ist, packen sie ihre Sachen und verschwinden. Von der Polizei aufgegriffen zu werden, will keiner der Vier. Dabei hatten sie ja gar nichts gemacht. Sie waren doch nur in ein unverschlossenes Gebäude gegangen und hatten dort die Nacht verbracht ohne irgendetwas anzustellen. Willi humpelt auf Socken hinaus und hält die Schuhe in der Hand. Der Bauer droht mit seinem Stock und schlägt sogar zu, aber verfehlt Willi. Schnell laufen die Vier davon und halten erst hinter einer Biegung an, wo der Bauer sie nicht mehr sehen kann. Dort machen sie eine kurze Rast. Willi will sich erst einmal seine Schuhe anziehen.

"Verdammt", schimpft er, "ich habe einen verloren. So können wir nicht weitergehen. Da laufe ich mir ja Blasen an die Füße." Jetzt wundert sich Erna: "Wieso hattest du überhaupt die Schuhe aus? Du läßt sie doch sonst immer an." - "Das mußt du gerade fragen. Es hat dir doch sicher Spaß gemacht, mir die Schuhe auszuziehen, genau wie neulich."

"Ich!? Ich habe dir gar nichts ausgezogen", kontert Erna, "und neulich auch nicht. Wie käme ich denn dazu?" Jetzt mischt sich Paule ein: "Leute! Haben wir nicht schon genug Streit mit dem Bauern? Da wollen wir doch nicht auch noch untereinander Zoff haben, oder?" Erna und Willi sehen das ein. Egal warum Willi seine Schuhe nicht anhatte, der verlorene Schuh muß wiedergefunden werden.

"Ich glaube, wir müssen bis heute Abend, wenn es dunkel ist, warten", meint Paule. "Dummkopf, dann haben wir ja kein Licht zum Suchen", schimpft Willi, "oder hat jemand von euch eine Taschenlampe?" Alle schütteln den Kopf. "Bestimmt bleibt der Bauer nicht den ganzen Tag hier", glaubt Erna zu wissen, "wir sollten uns nur nicht von ihm blicken lassen." So suchen sich die Vier ein gutes Versteck, wo sie nicht entdeckt werden können, sie aber den Traktor des Bauern im Auge behalten.

Während einer Wache schiebt, versuchen die anderen noch ein bißchen zu schlafen oder zu dösen. Schließlich war der Bauer ja wirklich sehr früh an diesem Morgen erschienen. Es war ja noch fast Nacht. Eine nicht so ...

Guten Nacht



zum 31. März 2012