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GUTE-NACHT/3655: Im Advent - Vorsicht, nicht anfassen! (SB)



Am Nachmittag ist Opa Erich gern in seinem Schrebergarten. Hierher nimmt er am liebsten seine Enkelkinder Marlene und Simon mit. Marlene geht schon in die erste Klasse und Simon in den Kindergarten. Am Nachmittag haben beide frei. Sie besuchen ihren Opa gern in seinem Garten, denn hier steht auch ihr Kaninchenstall. Jedes der beiden Kinder hat ein eigenes Kaninchen. Max und Moritz - so heißen sie - lassen sich mit Vorliebe streicheln. Aber sie brauchen auch Futter und Wasser. Außerdem muß der Stall von Zeit zu Zeit ausgemistet werden. Da helfen Marlene und Simon stets mit. Heute aber gibt es nur frisches Heu und Wasser.

Marlene ist mit Heuauffüllen dran. Normalerweise liegt das Heu lose unter dem Kaninchenstall. Noch nicht angefangene Bündeln liegen auf den überdachten Strohballen gestapelt. Stroh ist die Einstreu für die Käfige. Heu dient neben Möhren, Salat und anderem Gemüse als Futter. Heute ist kein loses Heu mehr übrig. Marlene ruft: "Opa, kannst du mir bitte helfen? Unser Heu ist alle."

In das Ablagefach unter dem Kaninchenstall legt Opa den frischen Ballen und schneidet die Bänder durch, die das gepreßte Heu zusammen gehalten haben. In der Zwischenzeit nutzt Simon die Gelegenheit und klettert auf den am Boden liegenden Strohballen zu den Heuballen hinauf. Er blickt direkt in die Lücke, die Opas weggezogener Ballen hinterlassen hat. Plötzlich ruft er aufgeregt: "Hier liegt was! Weißes Fell. Ist das ein totes Tier?"

Sogleich kommt Marlene und schaut, was ihr Bruder gefundet hat. "Warte!", ruft Opa. "Vorsicht, nicht anfassen!" Aber Marlene hat das fellige Etwas schon auf den Arm genommen. "Das ist ja ein Kuscheltier", staunt sie, "ein richtiges Schaf. Das nehmen wir mit nach Hause!"

Gute Nacht!

zum 6. Dezember 2018


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