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BUNTE NATUR/0440: Haselmaus - "Große Nussjagd" (NABU TH)


NABU sucht die Haselmaus

Schulen und Kindergärten können sich an der "Großen Nussjagd" beteiligen


Die Haselmaus steht auf der Roten Liste und gehört in Thüringen zu den gefährdeten Arten. Mit der sogenannten "Großen Nussjagd" in Thüringen möchte der Naturschutzbund NABU Thüringen gemeinsam mit seiner Jugendorganisation NAJU und dem naturkundlichen Museum Altenburg die Vorkommen der Haselmaus erforschen.

Haselmaus
"Wir rufen hiermit alle Kinder und Familien auf, bei der großen Nussjagd in Thüringen mitzumachen und nach angeknabberten Haselnüssen zu suchen. Nüsse mit markanten Fraßspuren können an uns geschickt werden und unsere Experten werten dann aus, ob es sich um eine Haselmaus handelt oder nicht. Anhand der Funde werden wir erfahren, wo genau sich der kleine Baumbewohner in Thüringen aufhält und können gezielt Artenschutzmaßnahmen einleiten," erklärt der Landesvorsitzende des NABU Thüringen, Mike Jessat.

Der NABU stellt Schulen, Kindergärten und Familien kostenlos ein Infopaket zur Verfügung. Die Materialien helfen den Kindern selbst zu erkennen, ob die gefundene Nuss von einer Haselmaus oder einem anderen Tier angenagt wurde. Darüber hinaus wird über die Biologie, den Lebensraum und die Gefährdung des kleinen Nagers berichtet. Der beigefügte Jagdbericht und die gesammelten Nüsse werden an die Schlaumaus, die Biologin Franziska Hermsdorf geschickt und auswertet. Alle Einsendungen nehmen automatisch an einer Verlosung mit tollen Preisen zur "Großen Nussjagd" teil.

Ursprünglich stammt die Idee zu einer solchen Aktion aus Großbritannien und wurde zum ersten Mal in Deutschland vom Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege in Sachsen durchgeführt.

Haselmaus

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius)

Steckbrief

Die Haselmaus ist gar keine Maus, sondern ein nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche. Zu ihren nächsten Verwandten gehören der Siebenschläfer, der Gartenschläfer und der Baumschläfer, welche ebenfalls in Deutschland heimisch sind. Der kleine Bilch ist nur etwa so groß wie der Daumen eines Erwachsenen (also etwa 7 cm), wiegt 15 bis 40 Gramm, hat große schwarze Knopfaugen, kleine runde Ohren und ein weiches orangebraunes Fell mit einem weißen Fleck an Kehle und Brust. Der dicht behaarte und sechs Zentimeter lange Schwanz dient dem kleinen Kletterkünstler als Balancierstange.


Lebensraum
Die Haselmaus bewohnt Laub- und Mischwälder mit artenreichem Unterwuchs, strukturreiche Waldsäume und breite artenreiche Hecken. Hier findet sie Unterschlupf und Nahrung.

Fortpflanzung
Im Alter von einem Jahr sind Haselmäuse geschlechtsreif. Kurz nach dem Winterschlaf paaren sie sich zum ersten Mal und Wochen später bringt das Weibchen zwei bis sieben Junge zur Welt. Die Augen der kleinen nackten Nesthocker sind nach der Geburt zunächst geschlossen. Die Jungen bleiben etwa zwei Monate bei der Mutter. Das Weibchen kann in nahrungsreichen Jahren einen weiteren Wurf im Sommer haben.

Nahrung
Außer Haselnüssen fressen Haselmäuse gerne Beeren (Brombeeren, Himbeeren, Heckenkirschen), Knospen und Blüten vieler anderer Pflanzen. Eine große Pflanzenvielfalt ist ihr deshalb wichtig. Auch kleine Insekten stehen ab und zu auf dem Speiseplan. Mit den Haselnüssen und Eicheln fressen sich die Haselmäuse im Herbst den nötigen Speck an, bevor sie in den Winterschlaf gehen. Dazu kuscheln sie sich in die Laubstreu am Waldboden und senken ihre Körpertemperatur bis auf vier Grad Celsius ab.



Weitere Infos und Bestellung des Infopakets unter:
www.Nussjagd-Thueringen.de, NABU Thüringen, Leutra 15, 07751
Jena, Tel.: 03641/605704, Mail: Lgs@NABU-Thueringen.de


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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, den 5. Oktober 2009
Herausgeber: NABU Naturschutzbund Deutschland Landesverband Thüringen e.V.
Geschäftsstelle: Landesverband Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Telefon 0 36 41/60 57 04
Telefax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: lgs@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2009