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MELDUNG/002: GAMA - Zentrales Internetportal für die Medienkunst (Uni Bremen)


Universität Bremen - Nr. 380 / 30. November 2009 SC

GAMA: Zentrales Internetportal für die Medienkunst

TZI entwickelt mit 18 Projektpartnern eine neuartige Plattform für acht europäische Archive


Auf der Ars Electronica im September 2009 in Linz war es so weit. Das Technologiezentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen stellte gemeinsam mit den 18 Projektpartnern das neue, zentrale Internetportal für Medienkunst vor, GAMA - Gateway to Archives of Media Art. Mit dieser Plattform können Nutzer einfach und schnell nach über 10.000 Werken aus acht großen europäischen Archiven suchen, etwa dem von Ars Electronica. GAMA deckt bereits über 50 Prozent der online in Europa präsentierten Medienkunst ab. "Und die Nachfrage ist groß. Wir haben schon Anfragen von zehn weiteren Archiven, die ihre Werke in das Portal einbringen wollen", berichtet Professor Otthein Herzog, der mit seinem Team das von der EU im Programm eContentplus mit über einer Million Euro geförderte Projekt koordiniert und den technischen Hintergrund inklusive einer umfangreichen Suchfunktion mit entwickelt hat. Die Forscher am TZI beschäftigen sich seit 15 Jahren mit Verfahren der Bildbearbeitung mit Methoden der Künstlichen Intelligenz, die sie jetzt in das neuartige Portal einbringen, das auch für verwandte Gebiete geeignet ist, etwa frühe Computerkunst oder einzelne Künstler.

Aus Bremen ist als Partner auch IN2 search interfaces development Ltd mit im Boot. Das TZI Spin-off bietet Lösungen für die Verwaltung, Suche und Präsentation von multimedialen Daten. Hinzu kommt noch die Hochschule der Künste. Professor Jean-François Guiton und sein Team von der Hochschule für Künste haben die Aufgaben der beteiligten Archive koordiniert sowie die Corporate Identity für GAMA und das nutzerfreundliche und unverwechselbare Design der Website mit der Hogeschoolvoor de Kunsten Utrecht entwickelt. Wichtig für Akzeptanz des neuen Portals war vor allem, dass die beteiligten Archive aus Österreich, Belgien, Frankreich, Ungarn, Schweden, den Niederlanden und Slowenien ihre bisherigen Datenbanken so behalten konnten. "Die neue Plattform haben wir als eine verbindende Ebene darüber gelegt", sagt Herzog. Sie ermöglicht umfangreiche Suchfunktionen. So können Nutzer nicht allein gleichzeitig nach Namen von Künstlern und Werken in den verschiedenen Archiven suchen, sondern auch nach thematisch ähnlichen Werken. Und sie finden zudem zusätzliche Dokumentationen zu den Medienkunstprojekten. Dabei braucht kein Künstler Angst zu haben, dass die Videos von Experimentalfilmen, Videokunst, Performances und Installationen illegal zu kopieren sind. "Es werden nur kurze Ausschnitte gezeigt oder Standbilder", so Herzog.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 380 / 30. November 2009 SC
Universität Bremen, Pressestelle
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E-Mail: presse@uni-bremen.de
Internet: www.uni-bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2009