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MELDUNG/128: Landesmuseum Hannover - Die "Goldene Tafel" im Fokus der Wissenschaft (idw)


VolkswagenStiftung - 09.05.2012

Die "Goldene Tafel" im Fokus der Wissenschaft



Großes Forschungsprojekt zum Hauptwerk der Mittelaltersammlung der Landesgalerie. Mit maßgeblicher Unterstützung der VolkswagenStiftung wird das bedeutende Altarwerk im Landesmuseum Hannover umfassend erforscht. Bundesweite Kooperationen ermöglichen detaillierte Untersuchung zu Technik, Gestalt, Kontext und Bedeutung des Flügelaltars.

Die "Goldene Tafel" aus der Benediktinerklosterkirche St. Michaelis zu Lüneburg ist eines der bedeutendsten Werke der Internationalen Gotik um 1400.‍ ‍Nicht nur die herausragende künstlerische Qualität, sondern auch seine Multimedialität zeichnet das wandelbare Hochaltarretabel aus, das in der Kombination unterschiedlicher Gattungen und Techniken sowie der Integration von Reliquien und einer Goldschmiedearbeit ein komplexes Ensemble bildet.

Ein groß angelegtes Forschungsprojekt hat sich nun die umfassende Untersuchung des Altars zur Aufgabe gemacht. In Kooperation mit der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, der Städel-Kooperationsprofessur der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim wird die "Goldene Tafel" interdisziplinär aus kunsthistorischer, historischer und kunsttechnologischer Perspektive erforscht. Dabei sollen unter anderem Fragen nach der genauen Datierung, dem Werkprozess und dem historischen Entstehungskontext beantwortet werden.

"Nicht nur für die Wissenschaft ist die Realisierung dieses hochkarätigen Forschungsprojekts ein absoluter Gewinn. Auch für die Besucher des Landesmuseums gewährt es spannende Einblicke in die Arbeit am Museum", erklärt Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums. Die wissenschaftlichen Untersuchungen werden in einer eigens eingerichteten Werkstatt in der Landesgalerie stattfinden und damit für die Besucher des Hauses teilweise einsehbar sein.

Auch Prof. Dr. Bernd W. Lindemann, Direktor der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin sieht in der Zusammenarbeit der verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen eine Bereicherung für das Projekt. "Die Verbindung verschiedener Disziplinen und Schwerpunkte entspricht der Vielschichtigkeit der "Goldenen Tafel". Wir freuen uns auf die gemeinsame Forschungsarbeit mit den Kollegen aus Hannover, Frankfurt und Hildesheim."

Großzügige finanzielle Unterstützung erfährt das Forschungsprojekt vor allem durch die VolkswagenStiftung. Im Rahmen ihrer Förderinitiative "Forschung in Museen" stellt die Stiftung über den Zeitraum von 4 Jahren insgesamt 540.000 Euro zur Verfügung und ermöglicht so auch die Schaffung projektbezogener Stellen für Kunsthistoriker, Historiker und Restauratoren, die gemeinsam mit den Wissenschaftlern der beteiligten Institutionen über die "Goldene Tafel" forschen werden.

Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: "Die Förderinitiative "Forschung in Museen" zielt darauf ab, landesweit die sammlungsbezogene Forschungskompetenz gerade auch Museen in kommunaler und Landesträgerschaft zu stärken. Es freut uns sehr, dass wir am Sitz der VolkswagenStiftung in Hannover ein vorbildliches, interdisziplinäres Kooperationsprojekt zu einem so herausragenden Kunstwerk der Internationalen Gotik wie der "Goldenen Tafel" fördern können."

Darüber hinaus sind sowohl die Klosterkammer Hannover als auch das Landesmuseum Hannover an der Finanzierung des Projekts beteiligt. Die im Rahmen der Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse münden in ein international besetztes Kolloquium und eine ausführliche wissenschaftliche Publikation. Überdies soll die "Goldene Tafel" nach einem konservatorisch und statisch abgesicherten Konzept im Sammlungskontext des Landesmuseums Hannover neu präsentiert werden.

Weitere Informationen unter:
http://www.landesmuseum-hannover.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=30647&article_id=105641&_psmand=183

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution458

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
VolkswagenStiftung, Jens Rehländer, 09.05.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2012