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MELDUNG/244: Museum für Moderne Kunst digitalisiert Peter Roehr Archiv (MMK)


MMK Museum für Moderne Kunst - Pressemitteilung vom 21. August 2014

MMK digitalisiert Peter Roehr Archiv

Nachlass wird öffentlich zugänglich gemacht



Nicht nur räumlich wächst das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main mit der Eröffnung seines neuen Museumsstandortes im TaunusTurm ab dem 19. Oktober, sondern auch die Sammlung des MMK hat sich vergrößert und wird systematisch wissenschaftlich aufgearbeitet: Das über 2.500 Dokumente umfassende Archiv des Frankfurter Künstlers Peter Roehr (1944 - 1968) wird von einer neuen Mitarbeiterin am MMK digitalisiert, aufgearbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Den Nachlass des Künstlers hat Paul Maenz, ein früher Förderer und späterer Nachlassverwalter der Kunst von Peter Roehr, dem Museum zu seinem 20-jährigen Jubiläum 2011 geschenkt. "Es ist eine große Ehre, dass unserem Museum dieser umfangreiche Nachlass eines der bedeutendsten deutschen Konzeptkünstler anvertraut wurde. Für unsere große Werkgruppe von Peter Roehr sind diese Dokumente eine Ergänzung von unschätzbarem Wert. Da wir mit der Erweiterung unseres Museums im TaunusTurm zukünftig deutlich mehr Präsentationsmöglichkeiten haben, kommt die Aufarbeitung des Roehr-Archivs langfristig sowohl der Forschung als auch der Öffentlichkeit zugute", freut sich MMK Direktorin Susanne Gaensheimer.

Paul Maenz, der das Archiv seit dem Tod des Künstlers über 40 Jahre verwaltet hat, ist die Anbindung des Roehr-Archivs an das MMK ein großes Anliegen: "Nicht nur ist das gesamte Werk des Künstlers in Frankfurt entstanden, sondern in dieser Stadt bereits vom ersten Direktor des MMK, Jean-Christophe Ammann, wie später auch vom Städel Museum und verschiedenen privaten Frankfurter Sammlern massiv erworben worden. Der Bestand an Originalen Peter Roehrs in bedeutenden Frankfurter Sammlungen ist inzwischen schlichtweg sensationell. Umso mehr freut es mich, dass nun das MMK die digitale Erfassung in Angriff genommen hat und damit einen zeitgemäßen, öffentlichen Zugriff auf das Archiv möglich macht."

Mit einer eigens dafür eingerichteten Projektstelle widmet sich das MMK der Aufarbeitung und Nutzbarmachung des vom Künstler akribisch selbst gesammelten Archiv- und Quellenmaterials.

Zahlreiche Forschungsanfragen der letzten Jahre zeugen vom zunehmenden, auch internationalen Interesse sowohl an der Person Peter Roehr als auch seinem Werk und den Umständen dessen Entstehung im Frankfurt der 1960er-Jahre. Im Rahmen des Projektes werden die originalen Unterlagen erfasst, verzeichnet und ihre konservatorisch adäquate Lagerung sichergestellt. Die Digitalisierung der Dokumente soll die Recherche und räumlich unbegrenzte Zugänglichkeit des Materials erleichtern und der konservatorischen Erhaltung der Originale dienen. Durch die Vernetzung mit überregionalen Nachweissystemen werden die schriftlichen Dokumente von Peter Roehr zudem für die Forschung nutzbar gemacht. Jedes einzelne der etwa 2.500 Dokumente wird dafür mit Normdaten und einem mehrsprachigen Fachvokabular angereichert, das später auch internationalen Nutzern die Online-Recherche ermöglicht. Über die MMK-Homepage werden die einzelnen Dokumente in einer datenbankähnlichen Struktur aufgeführt, so dass der Nutzer gezielt Dokumente finden oder durch freies "Stöbern" das Werk Roehrs und dessen Arbeitsweise und Konzept kennenlernen kann.

Die Aufarbeitung des Archives ist eine der Kernaufgaben des MMK. Neben dem Sammeln, Ausstellen und Bewahren, sind das Forschen und Publizieren Arbeitsbereiche, die dem Haus langfristig internationales Renommee sichern. Oft finden diese investitions- und arbeitsintensiven Aufarbeitungen jahrelang unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, die Digitalisierung wird nun einen internationalen Zugang ermöglichen, der das Werk von Peter Roehr und die Arbeit des MMK einem vielfältigen Kreis von Interessierten öffnet.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. August 2014
MMK Museum für Moderne Kunst
Domstraße 10, 60311 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 21230447, Fax: +49 69 212 37882
E-Mail: mmk(at)stadt-frankfurt.de
Internet: www.mmk-frankfurt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. August 2014