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MELDUNG/319: "Artist-in-Residence" Programm startet 2017 (idw)


Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung - 19.12.2016

"Artist-in-Residence" Programm startet 2017


Das Projekt "Knowlegde Link through Art and Science", kurz KLAS, bringt mithilfe eines internationalen Wettbewerbs innovative Künstlerinnen und Künstler in den Wissenschaftspark Potsdam-Golm. Im Rahmen des insgesamt acht Monate dauernden Programms arbeiten die Künstler ab März 2017 für jeweils zwei Wochen Seite an Seite mit Forscherinnen und Forschern der Max-Planck-Institute für Molekulare Pflanzenphysiologie und Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm und der Universität Groningen. Die Ausschreibungsunterlagen für das "Artist-in-Residence"-Programm stehen ab sofort unter http://klas.polyhedra.eu/open-call/ zur Verfügung. Die Bewerbungsfrist endet am 30. Januar 2017.


KLAS ist das erste "Artist-in-Residence"-Programm in einem naturwissenschaftlichen Max-Planck-Institut, welches von der Max-Planck-Gesellschaft und der Schering Stiftung ermöglicht und von dem UNESCO International Relations' Chair, der Sendung "Klangkunst" vom DeutschlandRadio Kultur und Ars Electronica gefördert wird. Das Thema, die "Synthetische Biologie", spiegelt sich im Namen wieder: AESTHETIC get SYNTHETIC: Knowledge Link through Art and Science (KLAS). Das innovative "Artist-in-Residence"-Programm bringt erstklassige Künstlerpersönlichkeiten ins "Labor" einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe und schlägt so eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft innerhalb des stark diskutierten Forschungsfeldes der synthetischen Biologie. Der direkte Austausch von Künstlern und Wissenschaftlern bedeutet unweigerlich die eigene Arbeit mit den Augen des Anderen zu sehen und in einen Austausch zu treten - Synthese im Sinne einer Verknüpfung.

Die Synthetische Biologie ist eines der jüngsten und spannendsten Forschungsfelder im 21. Jahrhundert. Sie baut auf den Erkenntnissen der Molekularen Biologie auf und nutzt neue methodische Entwicklungen aus Physik, Chemie und Materialwissenschaften. Es gibt zwei komplementäre Zugänge: Einerseits wird in Top-Down-Ansätzen versucht, vorhandene Zellen und zelluläre Prozesse genetisch zu verändern und zu vereinfachen. Andererseits werden Bottom-Up-Ansätze verfolgt, bei denen einzelne Module aus molekularen Bausteinen aufgebaut und dann zu synthetischen Zellen zusammengesetzt werden. Im Wissenschaftpark Potsdam-Golm, der weltweit zu den führenden Standorten für Grundlagenforschung zählt, beschäftigen sich mehrere Arbeitsgruppen aus zwei Max-Planck-Instituten mit diesem neuen und innovativen Forschungsbereich. Inbesondere entwickelt die Abteilung Theorie & Bio-Systeme am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung seit vielen Jahren Bottom-Up-Ansätze zum Aufbau und zur Modellierung von synthetischen Biosystemen und untersucht diese Systeme jetzt auch in dem neu eingerichteten Forschungsnetzwerk MaxSynBio. Zu den möglichen Anwendungsgebieten der Synthetischen Biologie zählen neue Impfstoffe, Medikamente oder Diagnostika, Biotreibstoffe und maßgeschneiderte Werkstoffe.

KLAS ist ein interdisziplinäres Projekt, ins Leben gerufen von Rodrigo Perez-Garcia (MPIKG/TU-Berlin), Caterina Benincasa ( Polyhedra.eu ), Arnau Horta (Unabhängiger Kurator), Guillermo Santamaria (CienciaXLibre) und Katja Schulze (MPIKG). Das Programm wird auf dem Max-Planck-Campus im Wissenschaftspark Potsdam-Golm durchgeführt.

Vier Arbeitsgruppen der Max-Planck-Institute für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPIMP) und Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) sowie der Universität Groningen, Groningen Biomolecular Sciences and Biotechnology Institute (GBB) sind Gastgeber:

Dr. Arren Bar-Even (Systems and Synthetic Metabolism, MPIMP)
Dr. Tom Robinson (Biomicrofluidic Systems, MPIKG)
Prof. Jan Kok (Molecular Genetics, GBB)
Dr. Alex de Vries (Molecular Dynamics, GBB)



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution2021

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung,
Katja Schulze, 19.12.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Dezember 2016

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