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VORWÄRTS/603: Alle nach Bern an die Demo! - 19. September 2009


vorwärts - die sozialistische zeitung, Nr. 33/34 vom 4. September 2009

Alle nach Bern an die Demo!

Samstag, 19. September 2009, 13.30 Uhr, Schützenmatte Bern


Redaktion. Tausende von Arbeitsplätzen wurden vernichtet, die Jugendarbeitslosigkeit steigt und die Bürgerlichen wollen mit aller Kraft einen massiven Abbau bei den Renten und der Arbeitslosenversicherung durchboxen. Es braucht ein starkes Zeichen dagegen. Hier der Demoaufruf der Gewerkschaft Unia.

Die Wirtschaftskrise ist die Folge grenzenloser Profitgier, von neoliberalen Ökonomen gepredigt, von rücksichtslosen Managern durchgesetzt und von gläubigen bürgerlichen Politikern blind als Allheilmittel benutzt: So haben sie alle Regeln beseitigt, privatisiert und liberalisiert, Managerlöhne und Dividendengewinne hochgetrieben. Und jetzt haben wir den Schlamassel: Die entfesselten Finanzmärkte haben die ganze Wirtschaft in die Krise gerissen. Die unverschämte Abzockerei hat vernichtet, was die Arbeitnehmenden hart erarbeitet haben. Milliarden-Werte haben sich in Luft aufgelöst. Die Krise frisst täglich mehr Arbeitsplätze weg. Als Bürgerinnen und Bürger sind wir betrogen worden. Als Angestellte und Arbeiter wollen wir die Folgen der Krise nicht auch noch bezahlen. Deshalb gehen wir auf die Strasse. Gemeinsam sind wir stark!


Soziale Sicherheit und kein höheres AHV-Alter für Frauen

Die Parlaments-Mehrheit will die Renten bei der AHV und den Pensionskassen senken und das AHV-Alter für Frauen erhöhen. Während die Bundeskasse und die Nationalbank über Nacht für die Fehlspekulationen der UBS 68 Milliarden locker machten, sollen die Pensionskassen nach dem Willen des Bundesrates Lohnabzüge erhöhen und Renten senken, um die Börsenverluste auszugleichen. Und ausgerechnet jetzt, wenn Zehntausende, SchweizerInnen und AusländerInnen, arbeitslos werden, will der Bundesrat die Arbeitslosenversicherung abbauen. Wir fordern: Kein höheres AHV-Alter - mehr und länger Arbeitslosengeld - jährlich angepasste AHV-Renten! Nicht Rentner, Frauen und Arbeitslose sollen jetzt bezahlen. Arbeitsplätze sichern! Es braucht ein Konjunkturprogramm für den ökologischen Umbau Der Bundesrat tut nichts. Wir wollen ein Konjunkturprogramm, das diesen Namen verdient: Massive Investitionen in den öffentlichen Verkehr, den ökologischen Umbau der Wirtschaft, mehr Bildung, Service public und soziale Infrastrukturen wie Kinderkrippen. Wir wollen Kurzarbeit anstatt Entlassungen, eine Politik für mehr Lehrstellen und gegen die katastrophale Jugendarbeitslosigkeit. Die Untätigkeit des Bundesrats verstärkt die Krise.

Es braucht ein Milliardenprogramm für unsere Arbeitsplätze. Kaufkraft sichern, Löhne erhöhen - steigende Krankenkassenprämien auffangen. Die Krankenkassenprämien steigen um 3 Milliarden. Wer zum Arzt muss, soll neu 30 Franken Praxisgebühr blechen. So wird den Leuten die Kaufkraft geklaut. Deshalb muss die Prämienverbilligung im gleichen Mass steigen. Und Lohnerhöhungen sind nötiger denn je.

Wer jetzt die Kaufkraft senkt, verlängert die Krise in unverantwortlicher Weise. Jetzt müssen alle zusammenstehen, Jung und Alt, Schweizer und Eingewanderte, Männer und Frauen. Nicht die normal verdienenden Leute sollen diese Abzockerkrise bezahlen. Dafür demonstrieren wir gemeinsam!


Nicht auf dem Buckel der MigrantInnen

Die Wirtschaftskrise ist die Folge von Profitgier von Abzockern im Finanzsektor. Das hat auch die Realwirtschaft in eine schwere Krise gestürzt. Vor allem die MigrantInnen sind stark betroffen. Sie verlieren in der Krise als erste die Stelle. Die Arbeitslosenquote bei den MigrantInnen liegt fast dreimal höher als bei den Schweizer/innen (6.6 Prozent gegenüber 2,5 Prozent) - bei den schlecht ausgebildeten ist sogar ein Drittel von Arbeitslosigkeit betroffen. Damit verschlechtern sich ihr Lebensstandart und ihre soziale Isolation weiter. Dagegen wollen wir uns wehren. Die gleichen PolitikerInnen, die bei der Profitgier der Finanzwirtschaft beide Augen zugemacht haben, überbieten sich im Parlament mit Vorschlägen zur Verschärfung des Ausländergesetzes. Das wollen wir nicht hinnehmen. Die Krise darf nicht auf dem Buckel der MigrantInnen ausgetragen werden!


Sonderzüge

Hier einige Abfahrtszeiten der Sonderzüge nach Bern. Sämtlich Busse und Züge sind unter www.unia.ch zu finden.

Aarau, Bahnhof 12.00
Baden, Bahnhof 11.30
Lenzburg, Bahnhof 11.30
Zofingen, Bahnhof 11.15
Interlaken, Bahnhof West 11.30
Langnau, Bahnhof 12.20
Thun, Carparkplätz 12.00
Biel, Bahnhof 11.30
Lyss, Bahnhof SBB 11.30
Olten, Bahnhof 11.45
Basel, Bahnhof 11.00
Liestal, Bahnhof 11.30
Chur, Parkplatz obere Au 09.15
Frauenfeld, Bahnhof 10.00
Gossau, Bahnhof 10.10
Romanshorn, Bahnhof 08.45
St. Gallen, Bahnhof 10.00
Wil SG, Bahnhof 10.30
Luzern, Bahnhofplatz (Triumphbogen) 10.30
Zug, Carparkplatz am See 09.30
Schaffhausen, Bahnhof 10.00
Winterthur, Bahnhof 10.45
Zürich, Bahnhof 11.30


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Quelle:
vorwärts - die sozialistische zeitung.
Nr. 33/34 - 65. Jahrgang - 4. September 2009, Seite 3
Herausgeberin: Verlagsgenossenschaft Vorwärts, PdAS
und ihre Deutschschweizer Sektionen
Redaktion: Vorwärts, Postfach 2469, 8026 Zürich
Telefon: 0041-(0)44/241 66 77
E-Mail: redaktion@vorwaerts.ch
Internet: www.vorwaerts.ch

vorwärts erscheint 14-täglich,
Einzelnummer: Fr. 4.-
Probeabo: 4 Ausgaben gratis
Jahresabo: Fr. 160.-, reduziert (AHV, Stud.) Fr. 110.-


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. September 2009