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VORWÄRTS/1249: Kampf gegen den Kolonialismus


vorwärts - die sozialistische zeitung, Nr. 45/46 vom 23. Dezember 2016

Kampf gegen den Kolonialismus

von Damian Bugmann


Damit die vorbildliche Gesundheitsversorgung in Kuba und darüber hinaus aufrecht erhalten werden kann, engagieren sich mediCuba-Suisse und mediCuba-Europa mit Projekten zur Unterstützung von Wissen und Technologie.


"In Kuba habe ich - im Unterschied zu vielen andern armen Ländern - keine bettelnden oder sogenannte 'Strassenkinder' angetroffen", sagt Peter Leuenberger. "Alle gehen zur Schule und werden betreut. Für mich ist das eine grundlegende gesellschaftliche Qualität." Peter arbeitet seit sechs Jahren als Koordinator für die NGO mediCuba-Suisse, seine Aufgaben liegen in der Information und der Mittelbeschaffung. Er engagiert sich für soziale Gerechtigkeit und Unabhängigkeit der Völker im Kampf gegen den immer noch sehr präsenten Kolonialismus. Kuba, so Peter, sei ein hervorragendes Beispiel für diesen Kampf.

Trotz der Erfolge in Kuba selbst und darüber hinaus in anderen armen Ländern, in deren Gesundheitsversorgung sich Kuba stark engagiert wie zum Beispiel in Haiti, fehlen der Versorgung in Kuba Wissen und Technologie. Peter Leuenberger: "Hier investieren wir gezielt in Projekte mit kubanischen Partnerinstitutionen in Bereichen wie Onkologie, Pädiatrie, HIV/Aids-Prävention, Altersmedizin, Kinder- und Jugendpsychiatrie, welche Multiplikationseffekte haben." Auch angesichts der fortdauernden Blockade bleibe das Engagement von mediCuba-Suisse und mediCuba-Europa mit Organisationen in zwölf europäischen Ländern wichtig.

Das Engagement der NGO betrifft viele Bereiche: Krebsbehandlung (Onkologie), Prävention und Langzeitbehandlung für Menschen mit HIV-Infektion sowie Früherkennung und Behandlung von Diabetes und Altersdemenz, zystischer Fibrose und neurologischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen. MediCuba-Suisse engagiert sich auch seit vielen Jahren für die Einführung psychoanalytisch orientierter Ansätze und psychodynamischer Elemente in die kubanische Psychotherapie.


UN-Sozialpakt gut umgesetzt

Eine Gesellschaft ohne unterernährte, kranke Strassenkinder, mit einer guten Gesundheitsversorgung und Ausbildung und mit menschenwürdiger Arbeit und Wohnung für alle zu unterhalten, entspricht den Forderungen des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, kurz UN-Sozialpakt. Die darin proklamierten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte sind in Kuba gut umgesetzt. Der UN-Sozialpakt besteht auch auf Gewerkschaftsfreiheit, dem Recht auf Streik, dem Recht auf gerechte und günstige Arbeitsbedingungen, auf gleiche Rechte für Frau und Mann, gleichem Entgelt für gleichwertige Arbeit und ist gegen jede Ausbeutung und Diskriminierung. Fast alle Staaten haben diesen Sozialpakt unterzeichnet und ratifiziert - die USA, die immer laut mit Menschenrechten hausieren, haben ihn nicht ratifiziert, und das wird vermutlich noch lange so bleiben.

Die Menschenrechte, welche die kapitalistischen Staaten den sozialistischen Staaten dauernd vorhalten, sind im Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (oder UN-Zivilpakt) festgehalten. Darin geht es um Rechte wie persönliche Freiheit und Sicherheit, Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, allgemeine, gleiche und geheime Wahlen und die Verbote von Sklaverei, Zwangsarbeit und Diskriminierung. Kuba und China haben den UN-Zivilpakt unterzeichnet, aber nicht ratifiziert; die DDR ratifizierte ihn mit Vorbehalten und Erklärungen.

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Quelle:
vorwärts - die sozialistische zeitung.
Nr. 45/46/2016 - 72. Jahrgang - 23. Dezember 2016, S. 11
Herausgeberin: Verlagsgenossenschaft Vorwärts, PdAS
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2017

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