Schattenblick → INFOPOOL → MEDIEN → ALTERNATIV-PRESSE


VORWÄRTS/1467: "Verenden der Revolutionen vermeiden"


vorwärts - die sozialistische zeitung, Nr. 15/16 vom 16. Mai 2019

"Verenden der Revolutionen vermeiden"

von Damian Bugmann


Anlässlich des 40-Jahre-Jubiläums der Stiftung für Psychotherapie und Psychoanalyse Zürich wird das "Faschismus-Syndrom" erörtert: Der Psychoanalytiker Emilio Modena organisiert am 1. Juni im Kosmos Zürich die Tagung "Rechtspopulismus - Zur Analyse eines Phänomens".


Emilio Modena ist Arzt und Psychoanalytiker, Dozent und Supervisor. Er ist auch Mitbegründer der Fortschrittlichen Studentenschaft, der Revolutionären Aufbau-Organisation Zürich, der Gewerkschaft Kultur Erziehung Wissenschaft, des Psychoanalytischen Seminars und der Stiftung für Psychotherapie und Psychoanalyse. Modena veröffentlichte zahlreiche Texte zu Fragen der psychoanalytischen Ausbildung, Theorie und Praxis sowie zu den subjektiven Faktoren in Politik und Gesellschaft. 1998 und 2001 war er Herausgeber des im Psychosozial Verlag erschienenen Sammelbands "Das Faschismus-Syndrom - Zur Psychoanalyse der Neuen Rechten in Europa".


Brauner Keim

Am 1. Juni findet im Rahmen des 40-Jahre-Jubiläums der Stiftung für Psychotherapie und Psychoanalyse in Zürich die Tagung "Rechtspopulismus - Zur Analyse eines Phänomens" statt. Die Stiftung beschreibt sich selbst und ihre Arbeit so: "Wir machen seit 1979 Psychoanalyse und Psychotherapie für alle. Damit die Krankenkassen die Behandlungen bezahlen, haben wir die Delegierte Psychotherapie in der Schweiz erfunden und durchgesetzt. Dabei arbeiten Ärzt*innen und Psycholog*innen in unserer Praxisgemeinschaft gleichberechtigt zusammen. Mit einem von Ängsten und Depressionen befreiten Seelenleben kann man/frau sich besser gegen das 'normale Elend' (Sigmund Freud) in der Gesellschaft zur Wehr setzen. In der Tradition von Wilhelm Reich und der Freudomarxisten erforschen wir das Bewusstsein des 'kleinen Mannes'. Nur die Aufklärung der Linken über ihre subjektiven Faktoren kann unserer Meinung nach das stete Verenden der Revolutionen vermeiden helfen. Wir unterstützen praxisnahe Forschungen und setzen uns gegen autoritäre Strukturen ein, sowohl im Ich, als auch in der Gesellschaft. Aktuell geht es uns um das Faschismus-Syndrom. Der Rechtspopulismus trägt in ganz Europa diesen braunen Keim in sich und strebt unter demokratischer Maske nach der Allein-Herrschaft im Staat. Bürgerliche Parteien und Medien dienen ihm dabei als Steigbügelhalter. In antifaschistischer Tradition sagen wir SVP, AfD, FPÖ und all ihren Brüdern und Schwestern den Kampf an."

Informationen:
www.psychoanalyse-stiftung.ch

*

Quelle:
vorwärts - die sozialistische zeitung.
Nr. 15/16 - 75. Jahrgang - 16. Mai 2019, S. 10
Herausgeberin: Verlagsgenossenschaft Vorwärts, PdAS
und ihre Deutschschweizer Sektionen
Redaktion: vorwärts, Postfach 2469, 8026 Zürich
Telefon: 0041-(0)44/241 66 77,
E-Mail: redaktion@vorwaerts.ch
Internet: www.vorwaerts.ch
 
vorwärts erscheint 14-täglich,
Einzelnummer: Fr. 4.-
Jahresabo: Fr. 160.-, reduziert (AHV, Stud.) 110.-
Probeabo: 4 Ausgaben gratis


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juni 2019

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang