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FESTIVAL/270: Zahlreiche WDR-Produktionen bei der diesjährigen Berlinale (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 9. Februar 2010

Zahlreiche WDR-Produktionen bei der diesjährigen Berlinale


Bei den 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin, die vom 11. bis 21. Februar 2010 stattfinden, ist der WDR mit zahlreichen Produktionen vertreten.

"Im Angesicht des Verbrechens", die zehnteilige Fernsehserie von Dominik Graf, ist auf der Berlinale erstmals und en block zu sehen ist. Im Laufe des Jahres wird die Serie bei ARTE und im Ersten zu sehen sein.

Marek Gorsky (Max Riemelt), Sohn russisch-jüdischer Einwanderer, ist Polizist im Abschnitt 6 der Berliner Polizei. Als er gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Sven Lottner (Ronald Zehrfeld) vom LKA angefordert wird, um Sokolow, einen der Köpfe des illegalen Zigarettenhandels zu finden, holt ihn das Trauma seiner Kindheit wieder ein: Grischa, sein älterer Bruder, ist von einem kriminellen Rivalen erschossen worden. Der Täter wurde nie gefasst.

Die Jagd nach Sokolow wird für Gorsky zu einer Jagd nach dem Mörder seines Bruders Grischa. Spielball in einem undurchschaubaren Machtkampf, verraten von korrupten LKA-Beamten verfolgen Gorsky und Lottner Sokolows Spur. Eine Spur, die sie immer näher an Mischa (Misel Maticevic), den Besitzer des Restaurants Odessa und Ehemann seiner Schwester Stella (Marie Bäumer) heranführt. Gorsky muss sich entscheiden zwischen den Werten seiner Familie und seinem neuen Leben als Polizist.

"Im Angesicht des Verbrechens" beschreibt das russisch-jüdische Milieu, zeigt ein Panorama unterschiedlicher Gesellschaften, reist in verschiedene Welten - von der dörflichen Umgebung in der Ukraine bis zum urbanen, großstädtischen Leben in Berlin. Erzählt wird von krimineller Energie, von den Verlockungen und Verführungen des Milieus, aber auch von Leuten, die etwas verändern wollen, Ideale haben, an die Gemeinschaft glauben und gemeinsam kämpfen. "Im Angesicht des Verbrechens" ist eine Produktion der Typhoon Networks AG im Auftrag von WDR (Federführung), ARTE, Degeto, BR, SWR, NDR, Telepool, ORF. Redaktion Wolf-Dietrich Brücker und Frank Tönsmann (beide WDR), Dr. Andreas Schreitmüller (ARTE), Jörn Klamroth (Degeto), Dr. Stephanie Heckner (BR), Thomas Martin (SWR). Thomas Schreiber (NDR), Dr. Heinrich Mis (ORF).

Die Premiere von "Im Angesicht des Verbrechens" findet statt am Samstag und Sonntag, 20. und 21.02.2010, jeweils 5 Folgen, jeweils ab 11.00, Delphi, Sektion Forum.


Welturaufführung als Berlinale Gala Special: die WDR-Kinokoproduktionen "Henri 4" und "Boxhagener Platz"

Henri 4 entstand nach Heinrich Manns historischem Romanklassiker Henri Quatre. Regisseur Jo Baier zeigt ein mit Starbesetzung und großem technischen und künstlerischen Aufwand in Szene gesetztes Historiendrama. Der französische Schauspielstar Julien Boisselier spielt den französischen König, der sich im 16. Jahrhundert für humanistische Werte einsetzt. In weiteren Rollen sind u. a. Armelle Deutsch, Joachim Król, Chloé Stefani, Ulrich Noethen, Hannelore Hoger, Sandra Hüller und Devid Striesow zu sehen.

"Henri 4" ist eine internationale Koproduktion von Ziegler Film Berlin, mit u.a. WDR, BR, Degeto, SWR, NDR, MDR, ARTE. Der Film wird gefördert durch Filmstiftung NRW, DFFF, MBB, FFF Bayern, MFG Baden-Württemberg, FFA und MEDIA. Die verantwortlichen Redakteure sind Frank Tönsmann (WDR), Bettina Ricklefs (BR), Jörn Klamroth (Degeto), Michael Schmidl (SWR), Daniela Musgiller (NDR), Jana Brandt (MDR), Andreas Schreitmüller (ARTE) und Ernst Petz (ORF).


"Boxhagener Platz" unter der Regie von Matti Geschonneck, entstand nach dem hoch gelobten gleichnamigen Roman von Torsten Schulz, der auch das Drehbuch verfasste. Der Berliner "Heimatfilm" wirft - mit trockenem Humor, Melancholie und Berliner Charme - einen Blick zurück. 1968 in Berlin: Studentenunruhen und sexuelle Revolution im Westen, Panzer in Prag. Und auf dem Ostberliner BOXHAGENER PLATZ erleben Oma Otti (Gudrun Ritter) und ihr zwölfjähriger Enkel Holger (Samuel Schneider) ihre ganz eigenen Abenteuer. Otti hat schon fünf Ehemänner ins Grab gebracht und dem sechsten geht es auch nicht mehr so gut, als sie Avancen von Altnazi Fisch-Winkler (Horst Krause) und dem ehemaligen Spartakuskämpfer Karl Wegner (Michael Gwisdek) erhält. Otti verliebt sich in Karl und plötzlich ist Fisch-Winkler tot. Holger avanciert zum Hobbydetektiv und lernt dabei einiges über die Liebe, die 68er Revolte und wie man mit "revolutionären" Geheimnissen Frauen rumkriegt. Bis Holger einen Fehler begeht, der ausgerechnet Karl in Gefahr bringt... Gleichzeitig ist der Film eine Liebeserklärung an die Stadt Berlin, an den kleinen Kosmos Boxhagener Platz und seine liebenswerten Bewohner.

Gudrun Ritter, Michael Gwisdek, Jürgen Vogel, Meret Becker, Horst Krause und Samuel Schneider spielen die Hauptrollen in der tragikomischen Geschichte. Produziert wurde der Kinokoproduktion von Claussen + Wöbke + Putz (Produzenten: Jakob Claussen und Nicole Swidler) in Zusammenarbeit u. a. mit dem WDR, Redaktion Dr. Barbara Buhl (federführend), dem RBB, Redaktion Rosemarie Wintgen, und ARTE, Dr. Andreas Schreitmüller, gefördert durch MDM, MBB, Filmstiftung NRW, FFA, BKM, DFFF.


Panorama Special

In ihrem Regiedebüt "Die Fremde" erzählt Feo Aladag die Geschichte der 25-jährigen Türkin (Sibel Kekilli) die vor den Schlägen ihres Mannes aus Istanbul zu ihrer Familie nach Berlin flieht, dort aber keine Unterstützung findet. Sie baut mit ihrem deutschen Freund (Florian Lucas) ein neues Leben auf. Als sie versucht sich wieder mit ihrer Familie zu versöhnen, erkennt sie nicht, dass es dafür bereits zu spät ist...

Produziert wurde der Film von der Independent Artists Filmproduktion in Zusammenarbeit mit dem WDR, Redaktion Katja De Bock, Götz Bolten, ARTE und RBB, gefördert von FFA, MBB, BKM, Filmstiftung NRW, KJDF und DFFF.

Panorama Special, 13.02.2010, 19.00 Uhr, Zoo-Palast.


Reihe German Cinema:

"Was du nicht siehst", Buch und Regie Wolfgang Fischer, erzählt die Geschichte des 17-jährigen Anton (Ludwig Trepte), der auf einer Urlaubsreise an die Atlantikküste durch die Begegnung mit einem mysteriösen, gleichaltrigen Paar in einen manipulativen Sog von Verführung und Gewalt getrieben wird.

"Was du nicht siehst" ist eine Produktion von LICHTBLICK FILM, in Koproduktion mit STALKERFILM, WDR, Redaktion Andrea Hanke, und ARTE, Redaktion Georg Steinert, gefördert von der Filmstiftung NRW, BKM, Kuratorium junger deutscher Film, Österreichisches Filminstitut und dem Land Niederösterreich.


This is love
Buch und Regie: Matthias Glasner

Chris (Jens Albinus) und die kleine Jenjira (Duyen Pham) sind auf der Flucht vor der Mafia. Gemeinsam mit Holger (Jürgen Vogel) hatte Chris die 9-jährige Vietnamesin von Menschenhändlern freigekauft - ohne sie jedoch bezahlen zu können. Maggie (Corinna Harfouch), eine ebenso verschlossene wie trinkfeste Kommissarin, erfährt nach 16 Jahren, warum ihr Mann damals ohne ein Wort verschwand. Als Chris eines Tages des Mordes beschuldigt wird, treffen die beiden aufeinander. In zahlreichen Verhören kommen sie sich näher - und gestehen sich schließlich ihre verborgenen Ängste sowie gefährliche Sehnsüchte...

Weitere Darsteller sind u.a. Jürgen Vogel, Devid Striesow, Ernst Stötzner, Tatja Seibt, Valerie Koch, Jesper Christensen

This is love wurde produziert von Badlands Film (Matthias Glasner, Lars Kraume, Jürgen Vogel), Koproduzenten sind Jörg Schulze (cine plus Filmproduktion), Schwarzweiss Filmproduktion sowie WDR, Redaktion Andrea Hanke, und ARTE, gefördert von Filmstiftung NRW, Medienboard Berlin - Brandenburg, FFA, BKM, DFFF

German Cinema, Sonntag 14.02., 15:30 CinemaxX 1 (E), Freitag 19.02, 17:30 CinemaxX 1 (E)


Dokumentarfilme:

In dem Dokumentarfilm Kinshasa Symphony von Claus Wischmann und Martin Baer spielen 200 Orchestermusiker zeitweilig in völliger Dunkelheit Beethovens Neunte - "Freude schöner Götterfunken". Schuld daran ist ein Stromausfall wenige Takte vor dem letzten Satz. Probleme wie dieses sind noch die kleinste Sorge des wohl einzigen Symphonieorchesters in Schwarzafrika. In den 15 Jahren seiner Existenz haben die Musiker zwei Putsche, mehrere Krisen und einen Krieg überlebt. Doch da ist die Konzentration auf die Musik und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der Film "Kinshasa Symphony" zeigt Menschen in einer der chaotischsten Städte der Welt, die eines der komplexesten Systeme menschlichen Zusammenlebens aufbauen: ein Symphonieorchester.

"Kinshasa Symphony" ist eine Produktion von Sounding images in Koproduktion mit dem WDR und dem RBB und ist unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission entstanden. Gefördert wurde der Film von der Filmförderungsanstalt (FFA), dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF), dem Medienboard Berlin-Brandenburg und von MEDIA Programme der EU. Verantwortliche Redakteure sind Jutta Krug (federführend) und Lothar Mattner vom WDR sowie Petra Schmitz vom RBB. Sektion Panorama.


New York Memories heißt der Dokumentarfilm von Rosa von Praunheim, in dem er 20 Jahre nach seinem Film "Überleben in New York" die Protagonisten seiner New York-Filme wieder trifft. Rosa von Praunheim ist überrascht, was aus seinen ehemaligen Hauptdarstellerinnen Anna und Claudia geworden ist. Er begibt sich auf eine persönliche Spurensuche und findet Bilder aus seinen alten Filmen, von den wilden 70ern mit Sexpartys, heftigen Demos und exzentrischen Superstars wie Andy Warhol. Er erinnert sich auch an die tragischen 80er Jahre und den wütenden Kampf gegen Aids, an dem viele seiner Freunde starben. In den 90er Jahren filmte Rosa von Praunheim schließlich den Aufschrei von Transsexuellen, die sich nicht mehr damit abfinden wollten, ermordet und vergewaltigt zu werden. In dieser Zeit "säuberte" der damalige Bürgermeister Giuliani die Stadt: Sexclubs wurden geschlossen, Künstler und Obdachlose wurden vertrieben. Gleichzeitig wurde Manhattan reich und ein Stück langweilig. Im Frühjahr 2009 kehrte der Filmemacher mit der Kamera zurück, um herauszufinden, was aus seiner Lieblingsstadt geworden ist. "New York Memories" ist eine Koproduktion von WDR und BR, die verantwortlichen Redakteure sind Jutta Krug (federführend) und Alexander Wesemann vom WDR sowie Thomas Sessner vom BR. Sektion Panorama.


In dem Dokumentarfilm Tanzträume begleiten Anne Linsel und Rainer Hoffmann 2008 die ehemaligen Pina Bausch-Tänzerinnen Jo Ann Endicott und Bénédicte Billiet 2008 bei ihrer Arbeit mit Wuppertaler Jugendlichen, die das Stück "KONTAKTHOF" unter Supervision der im letzten Jahr verstorbenen Wuppertaler Choreografin Pina Bausch einstudierten. "Tanzträume" ist eine Koproduktion der Kölner TAG/TRAUM mit WDR und ARTE, gefördert von der Filmstiftung NRW , Redaktion Sabine Rollberg (WDR/ARTE). - Sektion Berlinale Special und in der Jugendreihe Generation 14+.


I shot my love heißt der neue Film des israelischen Filmemachers Tomer Heymann. Er dokumentiert die in seinem Leben wohl wichtigsten Menschen: seine Mutter Noa und seinen Lebenspartner Andreas, einen deutschen Tänzer, den er vor vier Jahren in Berlin kennenlernte. Berlin, das ist auch der Ort, von dem aus seine Großeltern vor den Nazis flohen.

"I shot my love" ist eine Koproduktion von Heymannfilms mit WDR und ARTE. Redaktion Sabine Rollberg. Sektion Panorama.


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Quelle:
Presseinformation vom 9. Februar 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2010