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GEWERKSCHAFT/076: Kein Durchbruch bei achter Verhandlungsrunde für Tageszeitungsredaktionen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 8. März 2014

Streikwellen zeigen erste Wirkung: "Giftzähne" der Verleger konnten gezogen werden - kein Durchbruch bei achter Verhandlungsrunde für Tageszeitungsredaktionen



Berlin, 08.03.2014 - Auch in der achten Verhandlungsrunde für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie und Pauschalisten bei Tageszeitungen heute (8.3.) in Hamburg konnte kein Durchbruch erzielt werden, weil der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) an seiner Forderung festgehalten hat, die manteltarifvertraglichen Regelungen zu verschlechtern. Als Ergebnis der Streiks in sechs Bundesländern konnte hingegen an anderen Stellen eine erste Bewegung des BDZV erreicht werden.

"Die Verlegervertreter beharren nach wie vor auf Kürzungen, zum Beispiel der Absenkung der Jahresleistung und des Urlaubsgeldes von 175 auf 150 Prozent und Einschnitten bei den Urlaubstagen. Selbst wenn ein solcher Einschnitt dadurch scheinbar kompensiert würde, dass auf das nach wie vor magere Angebot von einem Jahr ohne Gehaltserhöhung und einem zweiten Laufzeitjahr mit nur 1,4 Prozent mehr Geld noch was drauf gelegt wird: Es liefe am Ende nicht nur auf ein Nullsummenspiel, sondern ein echtes Minusgeschäft hinaus. Das lehnen die streikenden Kolleginnen und Kollegen ab", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Verhandlungsführer Frank Werneke.

Erste Fortschritte seien bei den Verhandlungen mit dem BDZV hingegen in der Frage nach der Einbeziehung der Onliner erreicht worden: "Was es heute an Bewegung gegeben hat, ist wesentlich den zwei Streikwellen zu verdanken, mit denen über Tausend Journalistinnen und Journalisten in den vergangenen Wochen ihren Forderungen nach spürbar mehr Geld und einer Einbeziehung der Onliner in die Tarifverträge Nachdruck verliehen und Einschnitten eine deutliche Absage erteilt haben. Das verdient unseren Respekt. Es konnten auch die Giftzähne bei den Verlegerforderungen wie einer Reduzierung von Tarifleistungen nach langer Krankheit gezogen werden", erklärte Werneke.

Die Deutsche Journalistinnen und Journalisten Union (dju) in ver.di wird nun mit ihren Mitgliedern über den Stand der Verhandlungen beraten. Bereits in der vergangenen Woche hatte die dju-Tarifkommission grünes Licht für Urabstimmungen gegeben.

Die Verhandlungen werden am 26. März in Berlin fortgesetzt.

Die dju in ver.di fordert für die Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie und Pauschalisten bei Tageszeitungen 5,5 Prozent mehr Gehalt und Honorar, die Ausweitung der tariflichen Geltungsbereiche auf Onliner sowie eine Weiterentwicklung der journalistischen Ausbildung.

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Quelle:
Presseinformation vom 08.03.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2014