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BERICHT/005: Rundfunkrat beschließt Stellungnahme zur Zukunft des Radios (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 2. April 2009

Rundfunkrat beschließt Stellungnahme zur Zukunft des Radios

Weiterentwicklung der Programme zu Multimediamarken empfohlen


Der WDR-Rundfunkrat hat unter Vorsitz von Reinhard Grätz eine Stellungnahme zur Zukunft des Radios beschlossen. In der digitalen Welt müsse das Radio seinen Hörerinnen und Hörern "schlüssige Lebenswelten", Moderatorinnen und Moderatoren mit Identifikationspotenzial und überraschende Konzepte bieten sowie seine regionale Kompetenz weiter stärken. Das linear über UKW ausgestrahlte Radioprogramm bleibe ungeachtet technischer Neuerungen die inhaltliche Basis für das WDR-Hörfunkangebot und dürfe nicht vernachlässigt werden. Die Stellungnahme enthält wesentliche Schlussfolgerungen des Gremiums aus einem Werkstattgespräch des Programmausschusses unter Leitung von Karin Junker zur "Zukunft des Radios" im September 2008.

Zur Erfüllung seines Auftrags müsse der WDR-Hörfunk alle Alters- und Zielgruppen ansprechen, heißt es in der Stellungnahme weiter. Dazu sollten seine Programme nicht nur linear, sondern zur zeitsouveränen Nutzung auch non-linear verbreitet werden. Eine weitere Empfehlung lautet, die WDR-Hörfunkangebote "zunehmend als Multimediamarken erlebbar zu gestalten, um die Herausforderungen an die Integrations- und Orientierungsfunktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch in Zukunft erfüllen zu können". Hierzu solle der WDR-Hörfunk verstärkt "offene und flexible Strukturen" anbieten, damit seine Inhalte "individuell und auf Empfehlung in andere Oberflächen" eingebaut werden können. Dazu zählten Plattformen wie soziale Netzwerke und Internet-Blogs sowie diverse Spielkonsolen. Die Herkunft der WDR-Inhalte müsse dabei stets klar erkennbar sein.

Das Gremium empfiehlt auch, die Nutzerinnen und Nutzer auf allen von ihnen genutzten Medien anzusprechen. Die vielfältigen Veranstaltungen des WDR sollten noch stärker zur Unterstützung der Kernmarken genutzt werden. Die Hörfunk-Marken seien durch ein überarbeitetes Marketingkonzept dauerhaft bei Nicht-Hörerinnen und Nicht-Hörern zu positionieren, so eine weitere Empfehlung.

Um die Jugend besser zu erreichen, solle der Kontakt zur Zielgruppe verstärkt werden. Der Rundfunkrat schlägt Diskussionsrunden, Foren und Schulveranstaltungen vor, um Ideen zu sammeln und das kreative Potenzial junger und jüngerer Menschen nutzbar zu machen. "Der selbstverständliche Umgang mit den technischen Möglichkeiten und die Kreativität in der Zusammenstellung eigener Programme ist ein bislang zu selten genutztes Potenzial, das erschlossen werden sollte", heißt es in der Stellungnahme. Denkbar seien auch von WDR und Jugendlichen gemeinsam verantwortete projektbezogene Programme und "offene Experimentierräume".


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Quelle:
Presseinformation vom 2. April 2009
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. April 2009