Bundesverband Auge e.V. - 23. Januar 2017
Patienten begrüßen Freigabe von Cannabis als Medizin
Berlin - 23. Januar 2017
Schwerkranke Patienten können künftig von ihrem Arzt Cannabis auf Rezept verschrieben bekommen. Der Bundestag beschloss am 19.01.2017 einstimmig einen entsprechenden Gesetzesentwurf. Die noch ausstehende Zustimmung im Bundesrat gilt als sicher.
"Als Patientenorganisation begrüßen wir die unbürokratische Freigabe von Cannabis zur ärztlichen Therapie von Schwerkranken als großen Fortschritt für Patienten und Ärzte. Als weiterer Erfolg ist zu werten, dass die Krankenkassen die Kosten für genehmigte Therapien mit Cannabis übernehmen müssen", erklärte Dieter Staubitzer, Vorsitzender vom Bundesverband AUGE.
In einem "Offenen Brief" an die Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte der Bundesverband AUGE e.V. bereits im Oktober 2015 die unbürokratische Freigabe von Cannabis zur ärztlichen Therapie von austherapierten Patienten mit der Augenerkrankung Glaukom (Grüner Star) gefordert. In internationalen Studien konnte nachgewiesen werden, dass sowohl die starken Schmerzen als auch der schädliche hohe Augeninnendruck bei Glaukom-Patienten in den meisten Fällen gesenkt werden konnte.
Glaukom (Grüner Star), der Begriff bezeichnet mehrere Augenerkrankungen. Bei allen wird der Sehnerv langsam zerstört. Weltweit ist das Glaukom die zweithäufigste Ursache für Erblindungen. In Deutschland leben rund 1 Million diagnostizierte Glaukom-Patienten; mindestens eine weitere Million ist an Glaukom erkrankt, ohne es zu wissen. Das Glaukom verläuft fast immer schleichend und schmerzfrei. Erst wenn die unheilbare Krankheit schon weit fortgeschritten ist, bemerken Betroffene, dass sie schlechter sehen. Was bis dahin an Sehvermögen eingebüßte wurde, ist unwiederbringlich verloren. Der Prozess kann aber gestoppt werden.
Der Bundesverband AUGE e.V. kümmert sich um Menschen, die hauptsächlich
unter Augenerkrankungen leiden, wie Glaukom, Makuladegeneration (AMD), Katarakt,
Hornhaut- und Netzhauterkrankungen sowie "Trockenes Auge". Einige dieser
Erkrankungsformen können die Sehkraft erheblich einschränken und bei fehlender
Behandlung teilweise zur Erblindung führen. Wir geben Betroffenen und
Angehörigen Tipps und Hilfestellung zum richtigen Umgang mit der
Augenerkrankung. Helfen bei der Gründung und Fortführung von lokalen und
regionalen Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland. Wir informieren die
Bevölkerung über die Krankheitsbilder und rufen zur Früherkennung auf. In den
Medien und Internet sowie in unserer Mitgliederzeitung, berichten wir über die
aktuellen Entwicklungen aus Wissenschaft und Forschung und alternativen
Behandlungsmethoden. Der Verein wird unterstützt durch einen
medizinisch-wissenschaftlichen Beirat mit Experten der Augenheilkunde und
anderen Disziplinen. Der Verand besteht seit dem Jahr 1999 und ist eine
gemeinnützige Selbsthilfeorganisation mit bundesweit rund 1000 Mitgliedern und
Selbsthilfegruppen in fast allen Bundesländern. Der Verband ist Mitglied im
Wohlfahrtsverband "Der Paritätische-Bayern" und in Dachverbänden der Selbsthilfe
und dem Kindernetzwerk. Der gemeinnützige Verein finanziert sich ausschließlich
aus Mitgliedsbeiträgen, öffentlichen Projektmitteln der Krankenkassen und
Stiftungen sowie Spenden. Wir sind berechtigt Spendenquittungen auszustellen.
Der Verein betreibt eine barrierefreie Homepage und ein kostenloses
Beratungstelefon. Der Vereinssitz ist in Berlin.
Weitere Informationen:
www.bundesverband-auge.de
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Quelle:
Bundesverband AUGE e.V.
Selbsthilfe Chronische Erkrankungen
Pressemitteilung vom 23. Januar 2017
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Telefon: 030 / 82324 44, Fax: 030 / 82324 22
E-Mail: info@bundesverband-auge.de
Internet: www.bundesverband-auge.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2017
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