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ARBEITSMEDIZIN/344: Förderung der Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmern (idw)


Bergische Universität Wuppertal - 18.01.2013

Förderung der Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmern



Arbeitnehmer in Deutschland werden infolge des demografischen Wandels immer älter. Die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit - vor allem von älteren Beschäftigten - zu erhalten und zu fördern, ist eine große Herausforderung für Unternehmen. Auch der moderne Arbeits- und Gesundheitsschutz steht vor einer neuen Aufgabe. Seit 2003 können Betriebe mit Hilfe des sogenannten "Work Ability Index" (WAI) die aktuelle und künftige Arbeitsfähigkeit von älter werdenden Beschäftigten erfassen und bewerten. An der Bergischen Universität Wuppertal wurde 2003 auf Initiative der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin das nationale WAI-Netzwerk gegründet.

"Wir wollen den WAI sowie das Work Ability-Konzept für möglichst viele Unternehmen, gleich welcher Größe, interessant und zugänglich machen sowie eine Plattform für fachlichen Erfahrungsaustausch bereitstellen", sagt Prof. Dr.-Ing. Bernd Hans Müller, Projektleiter des Netzwerks. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat die finanzielle Förderung des WAI-Netzwerks jetzt bis 2014 verlängert.

Das Netzwerk unterstützt Unternehmen in der praktischen Anwendung des Work Ability Index, stellt Informationen rund um die Förderung der Arbeitsfähigkeit zusammen und ermöglicht einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zwischen den Anwendern. Seit seiner Gründung hat das Netzwerk knapp 1.500 Mitglieder gewonnen, darunter ca. 400 Unternehmen, Beschäftigte, Arbeitnehmervertretungen, Betriebsärzte, Personalreferenten und Unternehmensberater. Die Broschüre "Why WAI?", der WAI-Leitfaden, eine Fachkonferenz sowie die Website
www.arbeitsfaehigkeit.net und ein Newsletter bieten Unternehmen, öffentlichen Institutionen und wissenschaftlichen Einrichtungen verschiedene Möglichkeiten zur Information. "Der hohe Zuspruch sowie die große Nachfrage an Vorträgen, Projektbegleitungen und themenspezifischen Schulungen zeigt, wie hoch der Bedarf an Informationen zum Erhalt von Arbeitsfähigkeit ist", so Prof. Müller, Leiter des Fachgebiets Arbeitssicherheit/Ergonomie an der Bergischen Universität.

In der aktuellen Förderperiode sollen Kooperationen innerhalb des Netzwerkes ausgebaut und ein Schulungskonzept entwickelt werden, das Unternehmen ermöglicht, sich mit hausinternen WAI-Experten auf den demografischen Wandel vorzubereiten. Durch die Verlängerung der Förderung kann der langfristige Bestand des Informations- und Beratungsangebotes vorbereitet werden.

Der Work Ability Index wurde in einer über 30 Jahre andauernden Langzeitstudie am Finnish Institute of Occupational Health (FIOH) entwickelt und wird heute in zahlreichen Ländern im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz mit dem Ziel der Erhaltung, Wiederherstellung und Förderung der Arbeitsfähigkeit eingesetzt. In Deutschland wird das WAI-Netzwerk vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) finanziert.


Kontakt:
Laura Mathiaszyk
Bergische Universität Wuppertal
Fachgebiet Arbeitssicherheit/Ergonomie, WAI-Netzwerk
E-Mail wai@uni-wuppertal.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.arbeitsfaehigkeit.uni-wuppertal.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution650

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Bergische Universität Wuppertal, Dr. Maren Wagner, 18.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Januar 2013