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SPORTMEDIZIN/209: Skihelme schützen - "Oben ohne" auf der Piste war gestern (Uni Bochum)


Ruhr-Universitaet Bochum - Donnerstag, 12. Februar 2009

"Oben ohne" auf der Piste war gestern
RUB-Sportmedizin: Skihelme schützen

Ruhr-Universität unterstützt internationale Stellungnahme


Nachdrücklich unterstützen Bochumer Sportmediziner eine länderübergreifende "Gemeinsame Erklärung zum Schneesporthelm", die heute veröffentlicht wird. Denn nicht nur der folgenschwere Skiunfall des thüringischen Ministerpräsidenten Althaus zu Beginn des Jahres, sondern auch neue Studien zeigen: "Oben ohne" auf der Piste war gestern. Der Skihelm schützt und rettet Leben, und da sind uns die Nachbarländer Österreich und Schweiz weit voraus. Als Beitrag zur hitzig geführten Diskussion zum Skihelm und einer gesetzlichen Helmpflicht basiert die Erklärung auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Initiatoren der Stellungnahme sind die deutsche Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASIS; Vorsitzende: Prof. Dr. Petra Platen, Ruhr-Universität Bochum), die bfu - Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung, das österreichische Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) und die EuroSafe Taskforce Sport Safety.


Die vollständige Stellungnahme steht im Internet unter:
http://www.sicherheitimsport.de



Kampagne "pro Helm"

Der Anteil der Schneesportler, die auf der Piste einen Helm tragen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. In der Saison 2007/08 griffen bereits 40 Prozent der Erwachsenen und sogar 80 bis 90 Prozent der unter 15-jährigen deutschen Skifahrer zum Kopfschutz. Dennoch liegen die Deutschen hinter den Schweizern und Österreichern. Dort trugen 60 Prozent der erwachsenen Schneesportler auf der Piste einen Helm. Bei Kindern und Jugendlichen sind die Unterschiede zwischen den Ländern dagegen nur noch marginal. Die Unfallstatistiken sprechen eine deutliche Sprache, zum Beispiel in Frankreich: Aufgrund von Kampagnen "pro Helm" stieg der Anteil der Kinder, die beim Schneesport einen Helm trugen, von 15 Prozent (1995) auf aktuell ca. 90 Prozent. Im selben Zeitraum konnte eine deutliche Reduktion der schweren Kopfverletzungen bei Kindern unter 14 Jahren beobachtet werden. So sank z. B. der Anteil der Kopfverletzungen bei Kindern bis 10 Jahre innerhalb eines Jahrzehnts von 15 auf 2,6 Prozent. In ihrer Stellungnahme empfehlen die Experten daher allen Schneesportlern, auf der Piste einen Helm zu tragen. Sie beantworten zudem die am häufigsten gestellten Fragen zum Skihelm und räumen dabei auch mit Vorurteilen, Missverständnissen und Fehlinformationen auf.


Weitere Informationen:
Dr. Gernot Jendrusch
Lehrstuhl für Sportmedizin und Sporternährung
Fakultät für Sportwissenschaft der RUB
E-Mail: gernot.jendrusch@rub.de

Redaktion: Jens Wylkop


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Ruhr-Universitaet Bochum
Pressemitteilung Nr. 49 vom 12.02.2009
Pressestelle, Dr. Josef Koenig
Tel: 0234 / 32-22830, -23930, Fax: 0234 / 32-14136
Gebäude UV Raum 3/368, Universitätsstraße 150, 44801 Bochum
E-Mail: pressestelle@presse.rub.de
Internet: www.rub.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Februar 2009