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FORSCHUNG/3089: 50 Jahre Deutsches Krebsforschungszentrum (HZM)


Helmholtz Zentrum München / Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt - 23.04.2014

50 Jahre Deutsches Krebsforschungszentrum

Bundeskanzlerin Merkel war Ehrengast in Heidelberg



50 Jahre Forschung am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben entscheidend dazu beigetragen, die Krebsvorsorge sowie die Diagnose- und Therapieoptionen der Volkskrankheit zu verbessern. Ehrengast der heutigen Jubiläumsfeier am DKFZ war Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie gratulierte dem Heidelberger Helmholtz-Zentrum zu wegweisenden Erfolgen in der Krebsforschung.

"50 Jahre DKFZ sind 50 Jahre Spitzenforschung. Ich habe nicht erst anlässlich meines heutigen Besuchs von dieser Einrichtung gehört und freue mich, nun zum ersten Mal hier zu sein", begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel Mitarbeiter und Ehrengäste des Deutschen Krebsforschungszentrums. Teil ihres Besuchs am DKFZ war die Besichtigung zweier Labore und ein Gespräch mit acht jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, in dem es um Nachwuchsförderung, Chancengerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Wissenschaftssystem ging.

Das 1964 gegründete Forschungszentrum, das seit 2001 Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft ist, hat der Krebsforschung zu wichtigen Durchbrüchen verholfen. Dazu zählen beispielsweise die Forschungsarbeiten von Harald zur Hausen. Der ehemalige Vorsitzende des Stiftungsvorstands des DKFZ entdeckte, dass Gebärmutterhalskrebs durch bestimmte Virusinfektionen ausgelöst wird. Zur Hausen schaffte die Basis für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen diese häufigste Krebserkrankung bei Frauen und erhielt dafür 2008 den Nobelpreis für Medizin. Zudem haben die Forscherinnen und Forscher des DKFZ Verfahren entwickelt, die bei der Strahlenbehandlung von Tumoren heute weltweit unverzichtbar sind. Und sie haben zahlreiche Ergebnisse beigesteuert, die uns auf molekularer Ebene verstehen lassen, wie Krebs entsteht.

"Fünf Jahrzehnte Forschung im DKFZ haben viel für die Menschen bewirkt - unsere Ergebnisse haben dazu beigetragen, Tausende von Krebsfällen zu vermeiden und Krebs in vielen Fällen besser zu behandeln und früher zu entdecken. Und außerdem: Investition in die Forschung ist Investition in Deutschlands Zukunft", sagte der DKFZ-Vorstandsvorsitzende Otmar Wiestler.

"Die Bilanz des Deutschen Krebsforschungszentrums ist beeindruckend", fügte der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, hinzu. "Neben den kontinuierlich besser werdenden Vorsorgemaßnahmen sowie Diagnose- und Therapieverfahren gelingt es immer häufiger, Forschungsergebnisse direkt aus den Laboren in die Klinik zu übertragen. Auch wird nun das lange verfolgte Ziel greifbarer, Krebspatienten mit individuellen Therapieansätzen zu behandeln, die an ihre spezifischen Bedürfnisse angepasst sind - hier gehört das Deutsche Krebsforschungszentrum mit dem gemeinsam mit der Universität Heidelberg betriebenen Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) zu den weltweit führenden Einrichtungen". Diese translationale Krebsforschung sei Dank des DKFZ einen großen Schritt vorangekommen, betonte Mlynek. Im Jahre 2012 wurde das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) gegründet, an dem sich das DKFZ mit sieben weiteren Universitätskliniken beteiligt, um die Translation vielversprechender Forschungsergebnisse noch schneller voranzubringen. Diesen Meilenstein für die deutsche Krebsforschung und Krebsmedizin haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die beteiligten Bundesländer, das DKFZ sowie die Deutsche Krebshilfe entscheidend vorangetrieben.

"Die internationale Ausrichtung wird hier gelebt und bürgt für die wissenschaftliche Exzellenz. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen stimmen", versprach die Bundeskanzlerin am Ende der 50-Jahrfeier.


Weiterführende Informationen zu "50 Jahre Deutsches Krebsforschungszentrum" finden Sie auf
www.dkfz.de sowie hier
http://www.dkfz.de/timeline/


Über das Deutsche Krebsforschungszentrum

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumore präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Der Krebsinformationsdienst (KID) klärt Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 36.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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Quelle:
Helmholtz Zentrum München - 23.04.2014
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt
Redaktion: Heinz-Jörg Haury
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2014