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MELDUNG/326: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 13.04.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Universitätsklinikum Heidelberg erweitert das Pathologische Institut
→  Arbeit zum Thema Herzschwäche von Amerikanisch-Biophysikalischer Gesellschaft ausgezeichnet


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Universitätsklinikum Heidelberg - 11.04.2011

Richtfest für den Neubau der Pathologie

Universitätsklinikum Heidelberg erweitert das größte Institut seiner Art in Deutschland / Führend bei der molekularen Gewebediagnostik

Am Montag, dem 11. April 2011, hat das Universitätsklinikum Heidelberg Richtfest für das neue Gebäude des Pathologischen Instituts gefeiert, das im nächsten Jahr bezogen werden soll. Unmittelbar an den baulich intakten Flachbau, in dem die Hörsäle und der Sektionsbereich untergebracht sind, schließt sich nun der sechsstöckige Neubau an. Auf über 3.000 Quadratmetern Fläche wird er Labors und Diensträume, die sich bislang noch in dem sanierungsbedürftigen sechsgeschossigen Hochhaus nebenan befinden, für die etwa 200 Mitarbeiter beherbergen. Die Gesamtkosten in Höhe von 19,5 Millionen Euro übernimmt das Land Baden-Württemberg, 75 Prozent der Mittel stammen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm.

"Mit dieser Baumaßnahme sichert das Universitätsklinikum Heidelberg einmal mehr seine Spitzenposition in Deutschland", sagte die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan. Das 1964 auf dem Campus Neuenheimer Feld errichtete Hochhaus des Instituts konnte nicht wie erforderlich saniert werden, erklärte Rolf Stroux, Leitender Baudirektor des Universitätsbauamtes Heidelberg: "Der Neubau war deshalb dringend erforderlich."

Gewebeproben stammen auch von Krankenhäusern aus der Region

Die Pathologie besteht aus drei Abteilungen: Allgemeine Pathologie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Peter Schirmacher), Neuropathologie (Professor Dr. Andreas von Deimling) und Angewandte Tumorbiologie (Professor Dr. Magnus von Knebel Doeberitz). Es ist das bundesweit größte Universitäts-Institut seiner Art. Jedes Jahr werden hier über 62.000 eingesandte Gewebeproben untersucht.

Oft geht es dabei um Minuten - wenn etwa bei der Operation von Krebspatienten ein "Schnellschnitt" analysiert werden muss, der klärt, ob der Tumor komplett entfernt ist. Nicht nur Gewebeproben aus dem Klinikum, sondern auch aus 20 weiteren Krankenhäusern und vielen Fachpraxen in der Region werden hier analysiert. Hinzu kommen etwa 1.000 Proben jährlich, zu denen das Institut um eine Zweitmeinung gefragt wird.

In der molekularen Gewebediagnostik von Erkrankungen ist das Institut bundesweit führend und verfolgt zukunftsweisende Forschungsansätze vor allem bei Krebserkrankungen, wie etwa im hier angesiedelten Sonderforschungsbereich "Leberkrebs - von den molekularen Entstehungsmechanismen bis zur gezielten Therapie". Mitarbeiter des Instituts entwickeln neue diagnostische Verfahren zum Tumornachweis oder auch Ansätze, um Tumorzellen besser abzutöten. Für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) betreibt die Pathologie die zentrale Gewebebank des Standortes. Nicht zuletzt spielt das Institut eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Medizin-Studenten, die unter anderem bei den rund 250 Obduktionen im Jahr mit den Krankheiten des menschlichen Körpers vertraut gemacht werden.

Ansprechpartner:
Professor Dr. P. Schirmacher
Pathologisches Institut
Im Neuenheimer Feld 220/221, 69120 Heidelberg
E-Mail: Peter.Schirmacher@med.uni-heidelberg.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Pathologie.106594.0.html
(Heidelberger Universitäts-Pathologie)

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image139484
Der Erweiterungsbau des Pathologischen Instituts wird auf über 3.000 Quadratmetern Fläche Labors und Diensträume für die etwa 200 Mitarbeiter beherbergen. Der Einzug ist für das kommende Jahr geplant.

http://idw-online.de/de/image139485
"Mit dieser Baumaßnahme sichert das Universitätsklinikum Heidelberg einmal mehr seine Spitzenposition in Deutschland", so die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan beim Richtfest des Pathologie-Neubaus.

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution665

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 11.04.2011


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Universität des Saarlandes, Roger Motsch, 12.04.2011

Arbeit zum Thema Herzschwäche von Amerikanisch-Biophysikalischer Gesellschaft ausgezeichnet

Erfolg für jungen Wissenschaftler der Klinik für Innere Medizin III des UKS in Homburg

Der Homburger Medizinstudent Albrecht von Hardenberg hat beim diesjährigen Jahrestreffen der Biophysical Society of the United States of America den Preis für den besten Beitrag eines jungen Wissenschaftlers erhalten. Der Student Research Achievement Award wurde ihm am 9. März 2011 in Baltimore, Maryland, USA, verliehen.

Von Hardenberg gehört zur Emmy Noether-Gruppe von Dr. Christoph Maack, Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg (Direktor Prof. Dr. Michael Böhm).

Der junge Wissenschaftler untersucht in der ausgezeichneten Arbeit Mechanismen der Herzmuskelschwäche. Energiemangel und oxidativer Stress gelten als Hauptursachen der Erkrankung. Die Energiebereitstellung durch die Kraftwerke der Zelle (sogenannte Mitochondrien) ist bei zahlreichen Herzmuskelerkrankungen in Mitleidenschaft gezogen. In seiner Arbeit konnte der Student eine bisher unbekannte Funktionsweise des Enzyms Transhydrogenase nachweisen. Bisher gingen die Wissenschaftler davon aus, dass dieses Enzym durch Bildung von NADPH, einem Puffer gegen freie Sauerstoffradikale, das Herz vor oxidativem Stress schützt. Nun konnte gezeigt werden, dass dieses Enzym bei starker Belastung des Herzens, wie sie z.B. bei hohem Blutdruck, einer Herzklappenerkrankung oder bei der Herzschwäche auftritt, paradoxerweise den Puffer NADPH aufbraucht und dadurch den oxidativen Stress sogar erhöhen kann.

Durch seine experimentellen Arbeiten hat von Hardenberg darüber hinaus gezeigt, dass Mitochondrien die Hauptquelle für oxidativen Stress bei der Herzschwäche darstellen und damit einen Grundstein für mögliche neue Therapiekonzepte der Herzmuskelschwäche gelegt.

Kontakt:
Dr. med. Christoph Maack
Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin
Universitätsklinikum des Saarlandes
Kirrberger Strasse, 66421 Homburg / Saar
E-Mail: christoph.maack@uks.eu

Weitere Informationen finden Sie unter
www.uks.eu/kardiologie

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution8

Quelle: Universität des Saarlandes, Roger Motsch, 12.04.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. April 2011