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MELDUNG/395: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 03.08.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Masterstudiengang "Krankenhauspharmazie" an der Dresden International University
→  Das Herzzentrum Leipzig schließt zweijährige Bauphase ab
→  Sézary Syndrom - Verschwundenes Erbgut lässt Tumorzellen wachsen
→  Von Studenten für Studenten: Neues Heidelberger Medizin-Repetitorium


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Dresden International University - 02.08.2011

Masterstudiengang "Krankenhauspharmazie" an der Dresden International University

Am 10.10.2011 startet der neue berufsbegleitende Masterstudiengang "Krankenhauspharmazie" an der Dresden International University (DIU) in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt/Main.

Ziel der Qualifizierung ist es, die Arzneimitteltherapie im klinischen Alltag patientenorientiert, sicher und wirtschaftlich zu gestalten und dabei auch unerwünschte Wirkungen und Interaktionen verabreichter Medikamente zu berücksichtigen. Dies gilt mehr denn je angesichts neuer Behandlungsmöglichkeiten und zunehmend spezifischer Patientengruppen. Die Anwendung von Arzneimitteln in der Klinik wird immer komplexer. Daher braucht das Krankenhaus einen qualifizierten Krankenhausapotheker, der den gesamten Prozess der Arzneimitteltherapie und -versorgung - von der Beschaffung bis zur Anwendung am Patienten - optimieren und den Arzt auf Augenhöhe beraten kann.

In sechs Modulen vermitteln hochqualifizierte Wissenschaftler und erfahrene Dozenten den Studierenden Kenntnisse u.a. zu:

- Krankheitsbildern und entsprechender Pharmakotherapie
- Management
- Gesundheits- und Pharmakoökonomie
- Arzneimittelherstellung und Analytik
- Klinischer Pharmazie
- Recht und Qualitätsmanagement

Das Studium dauert vier Semester, mit Präsenzveranstaltungen in Dresden und Frankfurt/Main und richtet sich an approbierte Apotheker. Sie sollten über eine mindestens zweijährige Berufserfahrung als Krankenhausapotheker verfügen und aktuell in diesem Bereich arbeiten. 20 Studienplätze stehen zur Verfügung. Nach Studienabschluss erhalten die erfolgreichen Absolventen den international anerkannten Titel "Master of Science". Die Bewerbung um ein Teilstipendium ist möglich.

Interessenten haben die Möglichkeit, sich zum Tag der offenen Tür am 27.08.2011 individuell vor Ort zu informieren und offene Fragen in einem persönlichen Gespräch zu klären.

Ihre Ansprechpartnerin ist:
Jana Smitkiewicz
Freiberger Str. 37
01067 Dresden
Mail: pharmazie@di-uni.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dresden-international-university.com/index.php?id=402

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution922

Quelle: Dresden International University, Stefan Erbe, 02.08.2011


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Herzzentrum Leipzig GmbH, Universitätsklinik - 02.08.2011

Mehr Platz, neueste Technik und zusätzliche Arbeitsplätze

Das Herzzentrum Leipzig schließt zweijährige Bauphase ab

Leipzig, 2. August 2011 - Nach einer zweijährigen Bauphase und mit einer Investitionssumme von 18 Mio. € schließt das Herzzentrum Leipzig in diesen Tagen das größte Bauprojekt seit seiner Eröffnung (1994) ab. Mit dem Ziel, das sogenannte Flussprinzip (Prozessorientierung am Gesundheitszustand des Patienten) effizienter zu gestalten und somit den Patienten bessere Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten anbieten zu können, wurden neue Bettenstationen errichtet bzw. vorhandene umgebaut, modernste Medizintechnik angeschafft und Funktionsabteilungen räumlich neu orientiert.

Herz- und Kreislaufversagen nehmen statistisch belegt in Deutschland - insbesondere aufgrund der Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung - in den kommenden Jahren stetig zu. Die nun abgeschlossenen Neu- und Umbaumaßnahmen im Herzzentrum Leipzig ermöglichen neben der Kapazitätserweiterung und einer verbesserten Logistik vor allem eine individuellere Versorgung der betroffenen Patienten.

Kapazitätserweiterungen für alle Fachbereiche

Spezialisiert auf alle Erkrankungen des Herzens beherbergt das Herzzentrum Leipzig die Kliniken für Herzchirurgie und Kardiologie (inkl. Rhythmologie) und Kinderkardiologie. Von der Kapazitätserweiterung in Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Betten profitieren dabei alle Fachbereiche. So entstanden 42 zusätzliche Intensiv-, 16 weitere Intermediate-Care- (IC), 90 Normalbettplätze am neuen Ort sowie zwei Aufwachräume. Logistisch detailliert abgestimmt, erfolgte gleichzeitig eine Neustrukturierung der Ressourcen. So befinden sich nunmehr die bedeutendsten herzchirurgischen Elemente - sechs von neun OP-Sälen zusammen mit 46 ITS- und 56 IC-Betten - konzentriert auf einer Ebene. Die um 24 Betten erweiterte - und damit auf 56 Betten angewachsene - kardiologische Intensivstation befindet sich im direkten Verbund zur Notaufnahme, der Brustschmerzambulanz sowie zu drei der insgesamt sechs Herzkatheterplätze.

"Der Bedarf in allen Fachbereichen ist enorm groß. Das betrifft die Kardiologie als Einfallstor für Notfälle ebenso wie die Herzchirurgie mit ihrer stetig steigenden Zahl von Herzoperationen, wobei besonders der Zuwachs an Herz- und Lungentransplantationen eine bedeutende Rolle spielt. Der stetig steigende Zulauf an Patienten hat die Kapazitätserweiterungen dringend notwendig gemacht. Dort, wo 1994 noch Büros waren, sind schon längst Patienten eingezogen.", erläutert Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Herzzentrums Leipzig.

Als nicht unmittelbar für den Patienten sichtbare, jedoch für den Klinikbetrieb unerlässliche Abteilung, war auch die Zentralsterilisation Teil der Baumaßnahmen. Diese erhielt einen komplett neuen und erweiterten Gerätepark. Im deutschlandweiten Vergleich entwickelte sie sich damit zu einer der größten und modernsten Abteilungen dieser Art.

Investition in neueste Technik

Ausgerichtet am Leitsatz des Herzzentrums Leipzig "Hochleistungsmedizin rund um das Herz" wurde im Rahmen des gerade abgeschlossenen Bauvorhabens gleichfalls in modernste Technik investiert.

Die vom Herzzentrum Leipzig maßgeblich mitentwickelten minimal-invasiven Behandlungsverfahren spielen eine zunehmend wichtigere Rolle bei der Therapie von Gefäßerkrankungen. Der neu eingerichtete neunte Operationssaal, als sogenannter Hybrid-OP nach dem Vorbild des 2004 weltweit erstmalig im Herzzentrum Leipzig errichteten OPs dieser Art weiterentwickelt und gebaut, verfügt dafür über ein integriertes Angiographiesystem. Das neuartige System besteht aus einem leistungsfähigen Industrieroboter sowie einer speziell entwickelten Herzkatheteranlage und gewährt dem behandelnden Arzt damit eine nahezu unbegrenzte Bewegungsfreiheit. Der Flachdetektor kann bei dieser Anlage so schnell und präzise um den Patienten rotieren, dass dabei CT-ähnliche Bilder entstehen, die mehr Anatomie abdecken, als dies bisherige Angiographiesysteme erlaubten. Gerade bei komplexen Eingriffen erhöht sich dadurch die Diagnosesicherheit erheblich.

Das für die Abteilung Rhythmologie neu eröffnete dritte Elektrophysiologische Herzkatheterlabor wurde in dieser Art weltweit im Herzzentrum Leipzig erstmalig installiert. Es erstellt hochauflösende 3D-Aufnahmen des Herzens direkt und zeitaktuell am Kathetertisch und erlaubt dem behandelnden Arzt damit feinste Herzstrukturen detailgenau zu erkennen. Gleichzeitig passt es sich den - wenn auch geringen - Bewegungen des Patienten automatisch an und gewährt damit eine größtmögliche Behandlungssicherheit.

In einem Zeitfenster von nur einer Sekunde fertigt das neu angeschaffte 128-Zeilen-Computertomographie-System eine vollständige Abbildung des Herzens und ist damit das Schnellste, welches es momentan auf dem Markt gibt. Gleichzeitig benötigt das Gerät dazu so wenig Strahlung, wie kein anderes zuvor. Als erstes seiner Art in Ostdeutschland wird es mit dem parallel dazu in Betrieb genommenen 3-Tesla-Magnetresonanztomographen in Ergänzung zu den bereits vorhandenen CT-, MRT- und konventionellen Geräten im Herzzentrum Leipzig dazu beitragen, durch eine präzise Frühdiagnostik die Behandlungschancen der Betroffenen zu erhöhen.

Deutlich mehr Arbeitsplätze

Der nunmehr abgeschlossene umfangreiche Erweiterungsbau dient in allererster Linie den Patientinnen und Patienten des Herzzentrums Leipzig. Ergänzend dazu eröffnet er aber auch den hier schon tätigen Medizinern neue Möglichkeiten und bietet ausgebildeten Fachkräften eine Chance auf eine berufliche Neuorientierung.

Baugeschehen im Überblick:

Herbst 2009
Neubau des Hybrid-OP-Saal 9 in direkter Verbindung zum Aufwachraum

Frühjahr 2010
Neubau des dritten Elektrophysiologischen Labors
Inbetriebnahme 128-Zeilen-CT und 3-Tesla-MRT

Sommer 2010
Neubau einer herzchirurgischen Bettenstation auf dem Gebäudedach

Herbst 2010
Eröffnung von zwei rhythmologischen Bettenstationen

Frühjahr 2011
Neueinrichtung von zwei herzchirurgischen IC-Stationen

Sommer 2011
Eröffnung einer herzchirurgischen Langlieger-Intensivstation
Erweiterung der kardiologischen Intensivstation

"Das Herzzentrum Leipzig verändert sich seit dem ersten Jahr seines Bestehens", so Dr. Iris Minde. "Die nun abgeschlossene Bauphase war jedoch die größte und spannendste in dieser Zeit. Da sie bei laufendem Klinikbetrieb durchgeführt wurde, danke ich den Patienten, Gästen, Besuchern und Mitarbeitern unseres Hauses für ihr Verständnis und ihre Geduld."

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image148170
Baumaßnahme am Herzzentrum Leipzig


Über das Herzzentrum Leipzig:

Das Herzzentrum Leipzig bietet mit seinen 380 Betten und 10 tagesklinischen Betten in den drei Kliniken, Klinik für Herzchirurgie, Klinik für Innere Medizin/Kardiologie (inkl. der Abteilung für Rhythmologie) und Klinik für Pädiatrie/Kinderkardiologie sowie den Abteilungen für Anästhesiologie und Radiologie Hochleistungsmedizin rund um das Herz.

Unter der Leitung international erfahrener Ärzte und namhafter Wissenschaftler arbeitet am Herzzentrum Leipzig ein Team von mehr als 1.300 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Seit der Inbetriebnahme im September 1994 besteht mit dem Freistaat Sachsen und der Universität Leipzig ein Kooperations- und Nutzungsvertrag, der dem Haus den Status einer Universitätsklinik verleiht. Das rechtlich und wirtschaftlich selbständige Herzzentrum ist Teil der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Das Herzzentrum Leipzig ist eine 100-prozentige Tochter der RHÖN-KLINIKUM AG, die den unternehmerischen Rahmen dafür geschaffen hat, dass die Klinik erfolgreich wirtschaften und damit einen wesentlichen Teil des Gewinns wieder in hochwertige Medizin und das Wohl der Patienten investieren kann. Auf diese Weise können dauerhaft eine qualitativ hochwertige, bezahlbare Versorgung der Patienten und international erstklassige Leistungen in universitärer Forschung und Lehre sichergestellt werden.

Um auch zukünftig allen Patienten modernste Verfahren und Techniken anbieten zu können sieht Herr Prof. Dr. Mohr mit Blick in die unmittelbare Zukunft den weiteren Ausbau der Forschung und Lehre am Standort. "Außerdem müsste hier in Probstheida die Infrastruktur verbessert werden. Wir werden immer internationaler, da sollten auch die infrastrukturellen Verkehrsanbindungen stimmen.", so der Ärztliche Direktor.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1423

Quelle: Herzzentrum Leipzig GmbH, Universitätsklinik, Dr: Iris Minde, 02.08.2011


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Charité-Universitätsmedizin Berlin - 02.08.2011

Verschwundenes Erbgut lässt Tumorzellen wachsen

Verlust eines Gen-Regulators entscheidend für eine seltene Form von Hautkrebs

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité - Universitätsmedizin Berlin, des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin Berlin, des Max-Planck Instituts für Molekulare Genetik Berlin sowie vier weiteren deutschen Institutionen ist es gelungen, einen spezifischen Genverlust bei einem bestimmten menschlichen Lymphom nachzuweisen, dessen Entstehung bisher weitgehend unklar ist. Sie untersuchten das sogenannte Dabei handelt es sich um eine aggressive Krebserkrankung aus der Gruppe der primären Hautlymphome, sogenannter "primär kutaner Lymphome".

Die Ergebnisse der Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Journal of Experimental Medicine* veröffentlicht sind, liefern grundlegend neue Einblicke in die Entstehung und Entwicklung des Sézary Syndroms und möglicherweise auch anderer menschlicher Lymphome.

Das bösartige Sézary Syndrom ist durch die Vermehrung einer speziellen Art von weißen Blutkörperchen in der Haut der Patientinnen und Patienten gekennzeichnet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hautlymphomen zeigen Patienten mit Sézary Syndrom schon zu Beginn der Erkrankung neben dem Hautbefall einen Befall des Blutes und der Lymphknoten durch die entarteten T-Zellen. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten hoch aufgereinigte Tumorzellen von Patienten mit Sézary Syndrom mit Hilfe moderner und hochauflösender genetischer Verfahren (der sogenannten array comparative genomic hybridization Technik) auf bisher unbekannte genetische Veränderungen. Dabei identifizierten sie Bereiche im Erbgut dieser Tumorzellen, die bei vielen der untersuchten Patienten verloren gegangen sind. Eine detaillierte Analyse dieser Bereiche zeigte, dass eines der am häufigsten betroffenen Gene für einen sogenannten Transkriptionsfaktor kodiert. Transkriptionsfaktoren haben zentrale Funktionen bei der Regulation der zellulären Genaktivität.

"Der teilweise Verlust des Gens für den Transkriptionsfaktor E2A scheint dabei eine ganz zentrale Rolle zu spielen, denn dieses Gen ist normalerweise von wichtiger Bedeutung für die natürliche Lymphozyten-Entwicklung", erklärt Chalid Assaf von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité. Bei Mäusen führt ein Verlust dieses Gens zur Entstehung aggressiver T-Zell-Lymphome. Ein Genverlust in einer der verschiedenen humanen Lymphomklassen war bisher jedoch noch nicht gefunden worden.

Die Forscherinnen und Forscher identifizierten zudem mehrere E2A-regulierte Gene und Signalwege in den Tumorzellen, deren Deregulation jeweils für sich alleine schon ausreichen kann, damit sich ein Tumor entwickelt. "Der Verlust von E2A beim Sézary Syndrom hat eine entscheidende Bedeutung für das aggressive Verhalten der Tumorzellen, indem er zu einem schnelleren und unkontrollierten Wachstum der Zellen beiträgt", betont Stephan Mathas, Wissenschaftler an der Klinik für Hämatologie und Onkologie der Charité und am MDC. Damit gelang es das erste Mal direkt nachzuweisen, dass E2A im Menschen die Funktion eines Tumorsuppressors besitzt.

Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse in Zukunft möglicherweise Grundlage für die Entwicklung neuer Behandlungskonzepte sein könnten, um Patienten mit Sézary Syndrom neue und wirksamere Therapien anbieten zu können.

Kontakt:

Dr. Markus Möbs
Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Markus.Moebs@charité.de

Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch in der Helmholtz-Gemeinschaft

* Originalpublikation:
Genomic loss of the putative tumor suppressor gene E2A in human lymphoma.
Anne Steininger, Markus Möbs, Reinhard Ullmann, Karl Köchert, Stephan Kreher, Björn Lamprecht, Ioannis Anagnostopoulos, Michael Hummel, Julia Richter, Marc Beyer, Martin Janz, Claus-Detlev Klemke, Harald Stein, Bernd Dörken, Wolfram Sterry, Evelin Schrock, Stephan Mathas, and Chalid Assaf.
J Exp Med. 2011 Jul 25.
doi:10.1084/jem.20101785.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://jem.rupress.org/content/208/8/1585.long

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution318

Quelle: Charité-Universitätsmedizin Berlin, Dr. Julia Biederlack, 02.08.2011


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Universitätsklinikum Heidelberg - 02.08.2011

Von Studenten für Studenten - Neues Heidelberger Medizin-Repetitorium

Engagierte Nachwuchs-Mediziner machen ihre jüngeren Kommilitonen fit für Prüfungen

Wie ist das Herz aufgebaut? Welche Einflüsse kontrollieren Kraft und Geschwindigkeit seiner Pumpaktion? Was bewirkt Digitalis an einer Herzmuskelzelle? Heidelberger Medizinstudierende höherer Semester machen ihre jüngeren Kommilitonen im Rahmen eines neuen Repetitoriums fit für die Prüfungen.

Analog zum erfolgreichen Heidelberger Medizincurriculum HeiCuMed wird der umfangreiche Stoff nicht mehr nach Fächern wie Anatomie, Physiologie oder Biochemie getrennt, sondern nach Organsystemen gemeinsam - also integriert - semesterbegleitend aufbereitet. Dazu haben Medizinstudenten des klinischen Abschnitts in Zusammenarbeit mit den Lehrverantwortlichen der Vorklinik die bestehenden fachspezifischen Repetitorien im neuen Konzept vereint. Die Studierenden nehmen das kostenlose Repetitorium als Lernhilfe begeistert an.

Zusammenhänge im menschlichen Körper leichter verstehen

In Heidelberg lernen die Medizinstudenten nach dem innovativen Curriculum HeiCuMed: Es gibt fächerübergreifende Seminare und Vorlesungen, die an Organsystemen und bereits auf die klinische Denkweise ausgerichtet sind. Zusätzliche Kurse wie Ultraschall an Mitstudenten und Praktika bei niedergelassenen Ärzten schlagen die Brücke zur späteren klinischen Ausbildung.

Eine Lernhilfe sind die seit 2007 bestehenden Repetitorien. Bislang nach Fächern wie Anatomie oder Biochemie getrennt, wurden sie nun in Form von semesterbegleitenden Veranstaltungen an das erfolgreiche integrierte System angepasst. "Das integrierte Repetitorium erleichtert den Studierenden das Verstehen von Zusammenhängen im menschlichen Körper. Außerdem lernt man die vielen Details der einzelnen Fächer einfacher und schneller, wenn man Assoziationen knüpft", erläutern die beiden Studenten Björn Jacobi und Fabian Rengier, Initiatoren der Repetitorien in Heidelberg, den Sinn des neuen Konzepts.

Jedes Semester besuchen mehr als 200 Studierende regelmäßig die Repetitorien. Das neue Konzept wird mit Begeisterung aufgenommen. "Als Studierender kann man Probleme seiner jüngeren Kommilitonen leichter nachvollziehen und entsprechend helfen. Immer wieder kommen Teilnehmer auf uns zu und bedanken sich für das hervorragende Angebot und die großartige Lernhilfe", freuen sich die Tutoren.

Teamarbeit macht's möglich

Sämtliche Tutoren sind Medizinstudierende klinischer Semester, die sich durch großes fachliches Interesse auszeichnen und mit Begeisterung in der universitären Lehre mitarbeiten. Zudem gewährleistet die enge Kooperation von Tutoren und Dozenten die hohe Qualität des Heidelberger Vorklinik-Repetitoriums.

Studierende und Lehrende setzten das neue Konzept gemeinsam mit der Studiengebührenkommission um. "Die Repetitorien sind ein gutes Beispiel für die sinnvolle Verwendung der Studiengebühren zur Verbesserung der Lehre", sind die Lehrkoordinatoren Privatdozentin Dr. Cordula Harter (Biochemie), Privatdozent Dr. Ralph Nawrotzki (Anatomie und Zellbiologie) und Dr. Stefan Titz (Physiologie) überzeugt. Alle Beteiligten hoffen, dass dieses erfolgreiche Projekt auch nach Wegfall der Studiengebühren weiterläuft.

Rückfragen:
Björn Jacobi und Fabian Rengier
Medizinstudierende der Universität Heidelberg
E-Mail: bjoern.jacobi@med.uni-heidelberg.de und fabian-rengier@web.de

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution665

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 02.08.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2011