Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

MELDUNG/506: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 06.02.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Internationale "Winter School" für Intensivmedizin
→  Lebensqualität trotz Alzheimer


*


Eberhard Karls Universität Tübingen - 03.02.2012

Internationale "Winter School" für Intensivmedizin

In der ersten "International Winter School in Critical Care" an der Universität Tübingen lernen und forschen deutsche und internationale Studierende gemeinsam.

Erstmals bietet die Medizinische Fakultät der Universität Tübingen eine "International Winter School in Critical Care" an: Vom 6. bis zum 17. Februar beschäftigen sich Studierende aus Tübingen sowie internationale Studierende von Tübinger Partneruniversitäten gemeinsam mit dem Thema Intensivmedizin ("Critical Care Medicine"). Initiiert wurde der Kurs von Prof. Dr. Reimer Riessen, dem Leiter der Internistischen Intensivstation des Universitätsklinikums Tübingen. Dozenten aus verschiedenen Kliniken und Instituten der Universität Tübingen (Anästhesiologie, Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie, Medizinische Ethik, Anatomie) bieten gemeinsam mit zwei Dozenten von der Brown University in Providence (USA) interaktive Vorlesungen und Seminare an, ergänzt durch Visiten und Hospitationen auf den Intensivstationen. Bei verschiedenen praktischen Übungen werden unter anderem im Tübinger Patienten-Sicherheits- und Simulations-Zentrum (TüPASS) Notfälle simuliert.

Die Winter School verbindet nicht nur eng Theorie und Praxis, sie dient auch dem kulturellen Austausch: Die 14 Teilnehmer - sieben Studierende aus Deutschland, sieben internationale Studierende aus den USA, Thailand, Kroatien und Polen - bilden während des zweiwöchigen Kurses Zweierteams. Je ein Deutscher und ein Gaststudierender lernen zusammen. Geplant ist außerdem ein gemeinsames Freizeitprogramm für alle Teilnehmer.

Bereits seit mehreren Jahren richten die Tübinger Fakultät und die Brown University eine "Summer School" zum Thema Medizinethik aus, an der meist jüngere Studiensemester teilnehmen. Die Winter School wurde deshalb eigens für fortgeschrittene Medizinstudierende ins Leben gerufen. Nach erfolgreicher Prüfung erhalten die Teilnehmer ein international anerkanntes Zertifikat der Society of Critical Care Medicine.

Kontakt:

Dr. Elena Lebherz
Universität Tübingen
Medizinische Fakultät
Studiendekanat/Auslandsangelegenheiten
elena.lebherz[at]med.uni-tuebingen.de

Prof. Dr. med. Reimer Riessen
Universitätsklinikum Tübingen
Medizinische Klinik
Internistische Intensivstation
reimer.riessen[at]med.uni-tuebingen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution81

Quelle: Eberhard Karls Universität Tübingen, Michael Seifert, 03.02.2012


*


Katholische Stiftungsfachhochschule München - 03.02.2012

Lebensqualität trotz Alzheimer

Die Diagnose Alzheimer ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen ein großer Schock. Medienberichte wie aktuell im Fall Rudi Assauer skizzieren ein schreckliches Bild: Alzheimer als die Hölle vor dem Tod, drohende Pflegebedürftigkeit als Schreckgespenst. Auch der Unternehmer Gunter Sachs sah nach der Diagnose keinen Ausweg mehr und nahm sich vor einem Jahr das Leben. "Wir müssen der Krankheit ihren Schrecken nehmen", lautet dagegen das Motto von Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, Professor mit dem Schwerpunkt Gerontologie und Pflege an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München.

"Was derzeit an Horrorszenarien über die Krankheit und die Pflegebedürftigkeit geschrieben wird, ist wenig hilfreich für die vielen - knapp 1,2 Millionen - Betroffenen", sagt Prof. Reuschenbach. "Heute gibt es bereits sehr viele Möglichkeiten in der Pflege und Versorgung, um die Lebensqualität der Patienten auf hohem Niveau zu sichern". Im Umgang mit Dementen sind qualifizierte Pflegekräfte in der Lage, gemeinsam mit den Angehörigen einen Zugang zur Welt der Dementen zu finden und trotz schwerer Erkrankung ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Da bisher pharmazeutische Mittel bei der Alzheimer-Demenz nur eine aufschiebende und symptomlindernde Wirkung haben, spielt die professionelle Pflege der Betroffenen eine wichtige Rolle.

Die Pflege hält mit kognitivem Training, Validationsverfahren und Basaler Stimulation vielfältige Handlungsmöglichkeiten vor. Beim Validationsverfahren geht es beispielsweise darum, die Betroffenen in ihrer Erlebniswelt zu akzeptieren. Mit besonderen Gesprächsverfahren können emotional belastende Situationen entschärft werden. Selbst für bettlägerige Pflegebedürftige gibt es mit sensorischen Verfahren umfangreiche Möglichkeiten, eine gute Lebenszufriedenheit zu erreichen. Ist eine Kommunikation auf normalem Wege nicht mehr möglich, kann es gelingen durch Gerüche, akustische oder visuelle Reize oder durch besondere Bewegung Zugang zu den Betroffenen zu erhalten. Dies wird bei der Basalen Stimulation umgesetzt. Pflegende sind hier wichtige Kontaktpersonen und können aufgrund ihrer qualifizierten Ausbildung oder ihres Pflegestudiums kompetente Partner in der Begleitung von Dementen und deren Angehörigen sein.

Ein besonderes Augenmerk auf den Umgang mit Dementen und ihren Angehörigen legt der Studiengang Pflege dual der KSFH.
Parallel zu ihrem Studium absolvieren die Studierenden eine Pflegeausbildung in Heimen und Krankenhäusern. Dabei profitieren sie sowohl von den Erfahrungen in der Praxis als auch von aktuellen Forschungserkenntnissen zur Demenzversorgung. Pflegewissenschaft und Pflegepraxis arbeiten gemeinsam daran der Demenz einen Teil ihres Schreckens zu nehmen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution294

Quelle: Katholische Stiftungsfachhochschule München, Lisa Zeidler, 03.02.2012


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2012