Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

MELDUNG/539: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 27.04.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Medizinische Klinik III des Dresdner Universitätsklinikums zieht in neues Zentrumsgebäude ein
→  Universitätsmedizin in Mittelhessen bestmöglich sichern: Alle Optionen prüfen



Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden - 26.04.2012

Medizinische Klinik III des Dresdner Universitätsklinikums zieht in neues Zentrumsgebäude ein

In dieser Woche zieht ein großer Teil der Medizinischen Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden ins neu errichtete Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum (DINZ) um. Der Zug um Zug in Betrieb genommene Krankenhausbau beherbergt damit die von der Klinik betriebene Station für Endokrinologie, Stoffwechsel, Diabetes und Rheumatologie sowie die Allgemeine Internistische Ambulanz, die Rheumatologische-, die Endokrinologische- und die Stoffwechsel-Ambulanz.

"Nachdem Ende 2011 bereits die Radiologie sowie die Klinik für Neurologie ins DINZ gezogen sind, ist die Medizinische Klinik III ein wichtiger Mosaikstein beim weiteren Ausbau interdisziplinärer Strukturen. Denn diese Fächer arbeiten bei der Diagnostik und anschließenden Therapie vieler Krankheitsbilder häufig Hand in Hand. Für die Patienten bedeutet das vor allem kürzere Wartezeiten und Wege", sagt der Medizinische Vorstand des Uniklinikums, Prof. Michael Albrecht. Von den großzügigen, ansprechenden Räumen des DINZ profitieren Patienten wie Mitarbeiter gleichermaßen.

Die Medizinische Klinik und Poliklinik III ist eine der größten Einrichtungen des Universitätsklinikums. "Mit rund 200 Mitarbeitern versorgen wir jährlich 2.400 Patienten stationär und über 25.000 Patienten ambulant", umreißt Prof. Stefan Bornstein, Direktor der Medizinischen Klinik III, die Leistungsfähigkeit der Einrichtung. Ein Großteil der Patienten wird künftig im Diagnostisch-Internistisch-Neurologischen Zentrum untersucht und behandelt. Der Umzug der Station und der vier Ambulanzen findet bei laufendem Klinikbetrieb statt. Eine besondere logistische Herausforderung ist dabei die Umsetzung des Geräts zur Messung der Knochendichte ins DINZ. - Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) heißt die damit vorgenommene Untersuchung in der Fachsprache. Sie kann das Risiko von Knochenbrüchen bei Menschen mit Osteoporose bestimmen. "Bei dieser Stoffwechselstörung verschlechtern sich Knochenmasse und Mikroarchitektur des Knochens, was letztlich zu vermehrten Knochenbrüchen führt. Mit dem Messgerät erkennen wir den Grad der Erkrankung, bevor es zu Knochenbrüchen kommt", so der Experte für Knochenstoffwechsel an der Medizinischen Klinik III, Prof. Lorenz Hofbauer. Bei dem Verfahren werden gleichzeitig zwei Röntgenquellen eingesetzt. Denn Gewebe mit unterschiedlicher Dichte, wie Knochen-, Muskel- oder Fettgewebe, zeigen in Abhängigkeit von der Energie der Röntgenstrahlung unterschiedliche Schwächungscharakteristika, die mit der Dual-Röntgen-Absorptiometrie besser erkennbar werden. So lässt sich eine Osteoporose präzise und schonend diagnostizieren.

Hintergrund-Information DINZ

Das Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum bietet Raum für insgesamt 410 Betten und vereint fünf Kliniken und ein Institut, welche bisher auf zehn unterschiedliche Gebäude des Universitätsklinikums verteilt waren. In dem Neubau arbeiten die Kliniken für Innere Medizin, für Urologie und für Neurologie, das Institut für Radiologie, Bereiche der chirurgischen Kliniken sowie der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie unter einem Dach zusammen. Das DINZ wird so Arbeitsort für rund 1.000 Mitarbeiter. Mit der direkten Anbindung des Diagnostisch-Internistisch-Neurologischen Zentrums ans Operative Zentrum und ans Kinder-Frauenzentrum ist die Konzentration des Krankenhausbetriebs weitestgehend abgeschlossen: Dieser Gebäudekomplex bildet die neue Mitte des Universitätsklinikums.

Der Neubau mit einer Gesamtnutzfläche von fast 15.700 Quadratmetern besteht aus fünf Geschossen mit 250 Betten. Im Erd- und Obergeschoss befinden sich unter anderem der Haupteingang, der Notfallbereich mit Funktionsdiagnostik sowie der Untersuchungs- und Behandlungstrakt. Darüber befinden sich drei Pflegegeschosse. Der durch eine viergeschossige Brückenkonstruktion mit dem neuen Gebäude verbundene, komplett sanierte Altbau weist auf sechs Vollgeschossen eine Nutzfläche von rund 7.500 Quadratmetern aus. Im Erdgeschoss befinden sich ein Dialysezentrum mit 31 Plätzen, ein sanierter Hörsaal und Seminarräume. Im zweiten bis vierten Obergeschoss entstanden Pflegebereiche mit insgesamt 160 Betten sowie ein Schlaflabor. Im fünften und sechsten Obergeschoss sind Forschungslaboratorien untergebracht.

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Prof. Dr. med. Stefan R. Bornstein
E-Mail: stefan.bornstein@uniklinkum-dresden.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.mk3.uniklinikum-dresden.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image169185
Blick ins Foyer des Zug um Zug in Betrieb genommenen
Diagnostisch-Internistisch-Neurologischen Zentrums. Rechts eine Leitstelle der Medizinischen Klinik III.

http://idw-online.de/de/image169186
Außenansicht des Diagnostisch-Internistisch-Neurologischen Zentrums.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1564

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Holger Ostermeyer, 26.04.2012

Raute

Justus-Liebig-Universität Gießen - 26.04.2012

Universitätsmedizin in Mittelhessen bestmöglich sichern - Alle Optionen prüfen

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und Prof. Dr. Trinad Chakraborty, Dekan des Fachbereichs Medizin, reagieren auf Übernahmeangebot für die Rhön Klinikum AG

Das Angebot des Gesundheitskonzerns Fresenius zur Übernahme der Rhön Klinikum AG führt aus Sicht der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und ihres Fachbereichs Medizin zu einer neuen Situation. Im Interesse von Forschung und Lehre, der Beschäftigten sowie der Patientinnen und Patienten müssen jetzt kurzfristig weitreichende Entscheidungen getroffen werden. Die JLU Gießen und ihr Fachbereich Medizin gehen davon aus, dass das Land Hessen in dieser Situation alle Optionen intensiv prüfen wird, die sich für die Sicherung der Forschung und Lehre sowie einer qualitativ hochwertigen Krankenversorgung in der Universitätsmedizin in Mittelhessen ergeben.

Neben den nun anstehenden Gesprächen mit Fresenius regt die JLU mit Nachdruck an, dass auch die Option einer Rückführung des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) in die öffentliche Hand geprüft wird: "Das Ziel muss die bestmögliche Sicherung von Spitzenforschung, hervorragender Lehre und exzellenter Krankenversorgung sein", sagte JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. Bei allen Optionen plädiert die JLU für die Erhaltung der wirtschaftlichen Einheit des UKGM: "Das Konzept der strukturierten Kooperation zwischen Gießen und Marburg zur Stärkung der Medizin in Mittelhessen hat sich ausgesprochen erfolgreich entwickelt", betonte der Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Dr. Trinad Chakraborty.

Aus Sicht der JLU Gießen gilt es nunmehr, mit der völlig falschen Erwartung der Rhön Klinikum AG an das UKGM aufzuräumen: "Das UKGM, immerhin die drittgrößte Universitätsklinik in Deutschland, kann mit seinen besonderen Aufgaben und Herausforderungen, nicht zuletzt in Forschung und Lehre, nur dann erfolgreich sein, wenn der Träger und Betreiber sich wirklich zu der Flaggschiff-Funktion eines Universitätsklinikums bekennt."

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution217

Quelle: Justus-Liebig-Universität Gießen, Lisa Dittrich, 26.04.2012

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2012