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MELDUNG/606: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 02.10.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Grundstein für die Hochschule für Gesundheit auf dem Gesundheitscampus NRW gelegt
→  Neue Professur für Alternativmethoden zum Tierversuch in Berlin



Hochschule für Gesundheit - 28.09.2012

Grundstein für die Hochschule für Gesundheit auf dem Gesundheitscampus NRW gelegt

Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) investiert rund 75 Millionen Euro in die beiden Neubauten für die Hochschule für Gesundheit (hsg). Die im Mai 2012 begonnenen Neubauten haben insgesamt eine Bruttogeschossfläche von rund 25.000 qm. Die Fertigstellung ist für Juni 2014 geplant.

NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Staatssekretärin Marlis Bredehorst (Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW), Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, Professorin Dr. Anne Friedrichs (Präsidentin der Hochschule für Gesundheit), Arndt Winterer (Leiter des Landeszentrums Gesundheit NRW), BLB-Geschäftsführer Rolf Krähmer und BLB-Niederlassungsleiter Helmut Heitkamp legten heute gemeinsam den Grundstein für die Hochschule für Gesundheit und ein zentrales Veranstaltungsgebäude auf dem Gesundheitscampus NRW.

Ministerin Svenja Schulze betonte: "Wir brauchen zukünftig akademisch ausgebildetes Gesundheitspersonal. Medizinischer Fortschritt entsteht zukünftig auch dort, wo wir neue, innovative Pflegekonzepte zum Wohle der Patienten erarbeiten und damit den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Die Hochschule für Gesundheit leistet mit ihrem Studienangebot einen wichtigen Beitrag zu den genannten Herausforderungen. Wir legen heute die nötige Infrastruktur dafür."

Die Hochschule für Gesundheit (hsg) ist der erste Baustein der Gesamtmaßnahme Gesundheitscampus (GC) NRW. Sie ist die bundesweit erste Hochschule für Gesundheitsberufe in staatlicher Trägerschaft. Die im November 2009 in Bochum gegründete Hochschule startete ihren Lehrbetrieb im September 2010.

"Die Grundsteinlegung und insbesondere der Einzug in den Neubau im Jahr 2014 sind zwei ganz handfeste Zeichen dafür, dass die hsg dabei ist, ihre Aufbauphase abzuschließen und in den ganz normalen, jedoch weiter spannenden Hochschulalltag einzutreten", erklärte hsg-Präsidentin Prof. Dr. Anne Friedrichs und weiter: "Mit dem hsg-Neubau und dem Veranstaltungsgebäude werden wir den Gesundheitscampus weiter mit Leben füllen. Wir hoffen darauf, dass unsere Studierenden und Lehrenden ein perfektes Umfeld für ihre wissenschaftliche Arbeit erhalten. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Partnern des Gesundheitscampus und auf die neuen Möglichkeiten und Perspektiven, die uns dieser künftige Ort der Vernetzung, dieser als Zentrum der medizinischen und wissenschaftlichen Kompetenz geplanter Ort, bietet."

Der sechsgeschossige Neubau der hsg (Bauteil B) beinhaltet ein Institutsgebäude mit Büro-, Seminar und Laborräumen für Ergotherapie, Hebammenkunde, Logopädie, Pflege und Physiotherapie. Im Erdgeschoss wird ein begrünter Innenhof realisiert. Das benachbarte Gebäude (Bauteil C) ist ein gemeinsames Veranstaltungsgebäude, das künftig von der hsg, den GC-Partnern und anderen Interessierten genutzt wird. Es beherbergt drei Hörsäle und das Audimax, eine Mensa, eine Bibliothek sowie einen Konferenzbereich. Die Hochschule bietet damit Platz für 1.300 Studierende. Beide Gebäude werden von der hsg betrieben sowie bewirtschaftet.

Die beiden kubischen Baukörper erhalten eine weiße Putzfassade und vor den Gebäuden ist eine große Campusterrasse geplant, die den Studierenden eine großzügige Aufenthaltsfläche bietet. Die Dächer erhalten eine Begrünung mit flach wachsenden Sedum-Arten und Gehölzen, die zu einer Reduzierung der abzuleitenden Regenwassermengen beitragen. Die derzeit zulässigen Verbrauchswerte nach der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) werden bei den Neubauten deutlich unterschritten.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://bld.mx-cloud.com/webcam/current.jpg
Baufortschritte liefert eine Web-Cam

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1554

Quelle: Hochschule für Gesundheit, Dr. Christiane Krüger, 28.09.2012

Raute

Charité-Universitätsmedizin Berlin - 01.10.2012

Neue Professur für Alternativmethoden zum Tierversuch in Berlin

Erste gemeinsame Berufung von Charité und Bundesinstitut für Risikobewertung

Prof. Gilbert Schönfelder vom Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin, leitet ab dem 1. Oktober die Abteilung Experimentelle Toxikologie und die Zentralstelle zur Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch (ZEBET) am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Zukünftig werden die Molekular- und Nanotoxikologen der Abteilung Experimentelle Toxikologie am BfR eng mit der ZEBET zusammen arbeiten. Ziel der ZEBET ist es, den Einsatz von Tieren zu wissenschaftlichen Zwecken auf das unerlässliche Maß zu beschränken und Alternativen zum Tierversuch zu entwickeln. Diesen Bereich hat das BfR nun durch eine gemeinsame Berufung mit der Charité ausgebaut. "Durch die Ernennung von Prof. Gilbert Schönfelder wird die universitäre Forschung mit der Ressortforschung des Bundes im Interesse des gesundheitlichen Verbraucherschutzes weiter vernetzt", sagt Prof. Andreas Hensel, Präsident des BfR. "Die über Jahrzehnte gewonnene Expertise der ZEBET wird durch die entstehenden Synergieeffekte ergänzt und gestärkt."

Prof. Schönfelder sieht die Schwerpunkte seiner Arbeit am BfR auch künftig in der Molekularen und Experimentellen Toxikologie. Sein Ziel ist es, die molekularen Mechanismen der Wirkungen von Chemikalien in der klassischen Form als auch in Nanogröße auf Organ- und Zellebene aufzuklären. Dieses Wissen ist eine Grundlage für die Entwicklung und Validierung von Alternativmethoden zu Tierversuchen, die für die Sicherheitsbewertung von Chemikalien gesetzlich vorgeschrieben sind. Weitere Forschungsschwerpunkte Prof. Schönfelders liegen auf dem Gebiet der Reproduktions- und Entwicklungstoxikologie. Er ist Vorsitzender der Sektion Hormontoxikologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie sowie pharmakologischer und toxikologischer Sachverständiger für nationale und internationale Institutionen, Gremien und Gerichte. 2008 wurde er als Experte in die BfR-Kommission für Kontaminanten und andere gesundheitlich unerwünschte Stoffe in der Lebensmittelkette berufen. Er war Fachgutachter innerhalb von Arbeitsgruppen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Kontakt:
Prof. Gilbert Schönfelder
Leiter des Instituts für Klinische Pharmakologie
Charité - Universitätsmedizin Berlin
gilbert.schoenfelder[at]charite.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.charite.de

Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen. Mit der Novellierung des Tierschutzgesetzes wird das BfR ab 2013 auch in die Umsetzung der Tierschutzgesetzgebung involviert sein. Dort wird der nationale Ausschuss für den Schutz von Versuchstieren seinen Sitz haben, der zuständigen Behörden und Tierschutzbeiräte in versuchstierkundlichen Fragen berät, und von dort aus werden auch die nichttechnischen Zusammenfassungen genehmigter Tierversuchsvorhaben veröffentlicht werden.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution318

Quelle: Charité-Universitätsmedizin Berlin, Dr. Julia Biederlack, 01.10.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Oktober 2012