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MELDUNG/607: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 04.10.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  European Medical School Oldenburg-Groningen
       Erste Studierende der Humanmedizin starten ins Studium
→  Forschungsprojekt zur Parkinsontherapie gewinnt AAL Award 2012



Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg - 01.10.2012

European Medical School Oldenburg-Groningen: Erste Studierende der Humanmedizin starten ins Studium

Mit dem heutigen Tag haben erstmals Studierende des Modellstudiengangs Humanmedizin an der Universität Oldenburg ihr Studium aufgenommen. Universitätspräsidentin Prof. Dr. Babette Simon und Prof. Dr. Eckhart Hahn, Dekan der Fakultät Medizin und Gesundheitswissenschaften, sowie weitere Vertreter der European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS) begrüßten die Studierenden der ersten Generation in einer Feierstunde.

Die Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften war im Juli als sechste Fakultät der Universität Oldenburg eingerichtet worden. Nach über 20 Jahren wurde damit in Deutschland erstmals wieder eine Universitätsmedizin gegründet. Durch die Zusammenarbeit der Universität mit den drei Oldenburger Krankenhäusern - dem Klinikum, dem Evangelischen Krankenhaus und dem Pius-Hospital - entsteht ein neuer universitätsmedizinischer Standort in Oldenburg. Dieser schließt eine Versorgungslücke in der Region. Enge Kooperationen mit der Karl-Jaspers-Klinik im Bereich Psychiatrie und mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sind ebenfalls wichtige Bausteine der Oldenburger Universitätsmedizin. Die medizinische Forschung wird durch zwei Forschungsschwerpunkte geprägt: die "Neurosensorik" und die "Versorgungsforschung".

Rund 1.200 junge Menschen hatten sich auf die 40 Studienplätze an der Universität Oldenburg beworben. Die Gruppe der Studierenden setzt sich aus 28 Frauen (70 Prozent) und 12 Männern (30 Prozent) zusammen. 16 Studierende sind zwischen 18 und 20 Jahre alt, weitere 20 Studierende gehören zu der Altersgruppe 21 bis 30 Jahre. Vier Studierende sind älter als 31 Jahre.

Insgesamt 21 Studierende (53 Prozent) stammen aus der Region: aus dem Ammerland, aus Aurich, Bremen, Diepholz, Emden, der Grafschaft Bentheim, aus Leer, Oldenburg, Vechta und Wilhelmshaven. Die größte Entfernung hat eine Studentin aus Kanada zurückgelegt: Zwischen ihrem Heimat- und Studienort liegen rund 7.800 Kilometer.

Der Oldenburger Modellstudiengang der Humanmedizin ist durch ein praxisorientiertes und forschungsbasiertes Lehrkonzept geprägt. Vom ersten Tag an werden die Studierenden intensiv auf ihren Beruf vorbereitet - durch problemorientiertes Lernen mit Tutoren, durch berufsbezogene Kommunikationsschulung und durch konsequente Forschungsbezüge im Studium. Der Studiengang schließt mit dem Staatsexamen ab. Zusätzlich kann an der Partneruniversität Groningen der Masterabschluss in "Geneeskunde" erworben werden.

Eine Besonderheit der Ausbildung ist der Studierendenaustausch. Dazu gehört nach Groninger Vorbild auch das Forschen in standortübergreifenden Projekten. Mindestens ein Jahr ihrer sechsjährigen Ausbildung verbringen die Oldenburger Studierenden in Groningen, Groninger Studierende haben die Möglichkeit, ein Jahr in Oldenburg zu studieren. Auf diese Weise bekommen niederländische und deutsche Studierende einen profunden Einblick in ein anderes europäisches Gesundheitssystem.

Die European Medical School Oldenburg-Groningen wird am 23. Oktober feierlich eröffnet. Zu den Gästen zählen auch Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister und der Botschafter des Königreichs der Niederlande in Berlin, Ambassadeur Marnix Krop.

Kontakt:
Prof. Dr. Eckhart Hahn
Dekan Fakultät Medizin und Gesundheitswissenschaften
Hahn eckhart.hahn@uni-oldenburg.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-oldenburg.de/medizin/

European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS)
Die EMS ist ein deutsch-niederländisches Kooperationsprojekt der Universitäten Oldenburg und Groningen und mit seinem länderübergreifenden Profil einzigartig in Europa. Ziel der EMS ist es, neue Wege in der Medizinerausbildung und in der medizinischen Forschung zu beschreiten.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution24

Quelle: Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg, Dr. Corinna Dahm-Brey, 01.10.2012

Raute

Institut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft e.V. (HSG IMIT) - 02.10.2012

Forschungsprojekt am HSG-IMIT zur Parkinsontherapie gewinnt AAL Award 2012 

Im Rahmen des 4. AAL Forums, das vom 24-27. September in Eindhoven (Niederlande) stattfand, gewann das europäische Verbundprojekt HELP (Home based Empowered Living for Parkinson's disease patients) den AAL Award 2012.

Die Auszeichnung prämiert das vielversprechendste Projekt des Ambient Assisted Living (AAL) Joint Programmes in Bezug auf Innovationsgrad, Qualität der Nutzerintegration und Marktpotential. Das HELP-Projekt wurde hierbei aus 98 teilnehmenden Projekten ausgewählt.

Im AAL Programm stellen Mitgliedsstaaten zusammen mit der Europäischen Kommission Fördermittel für Forschungsprojekte bereit. Diese Projekte sollen Produkte und Dienstleistungen hervorbringen, die es älteren Menschen ermöglichen lange und unabhängig zuhause zu leben. HELP bündelt interdisziplinäre Kompetenzen aus Spanien, Italien, Israel und Deutschland, um ein Health-Monitoring-System zu entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse der von Parkinson betroffenen Patienten abzielt. Es soll diese Menschen mit der notwendigen Menge an Medikamenten versorgen, abhängig von Ihrer physischen Aktivität. Durch diese kontinuierliche Dosierung werden Über- und Unterversorgung der Patienten vermieden, und so klassische Parkinson Symptome gegengesteuert. Das HSG-IMIT ist an diesem Erfolg mit seiner Innovation BuccalDose, einem telemedizinisch angebundenen Mikrodosiersystem, das kontrolliert und gezielt Wirkstoffe aus einer Zahnprothese abgibt, maßgeblich beteiligt.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image183146
BuccalDose Medikamentendosierung aus Zahnprothese

http://idw-online.de/de/image183147
Preisübergabe durch Mike Biddle, AAL Präsident, an Projekt-Koordinator Jordi Rovira Simón von Telefónica Spanien

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution694

Quelle: Institut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft e.V. (HSG IMIT), Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Moritz Faller, 02.10.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2012