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MELDUNG/745: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 18.02.14 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Neuartiges Gründungs- und Kompetenzzentrum Medizintechnologie
      auf dem Gelände der Universitätsmedizin Mannheim
→  Professoren vernetzen Gesundheitseinrichtungen:
      Neues Kompetenzzentrum an der Hochschule Neu-Ulm
→  Universitätsmedizin Mainz bekommt einen hochmodernen Forschungsneubau



Universitätsmedizin - 13.02.2014

Mannheim: Operation Zukunft

Neuartiges Gründungs- und Kompetenzzentrum Medizintechnologie auf dem Gelände der Universitätsmedizin

Mannheim macht sich fit für eine der weltweit größten Wachstumsbranchen - die Medizintechnologie: Heute erfolgte auf dem Campus der Universitätsmedizin Mannheim der erste Spatenstich für ein rund 1.800 Quadratmeter großes Gründungs- und Kompetenzzentrum für Unternehmen aus der Medizintechnologie. Zu diesem Zweck wird die freigewordene "Alte Apotheke" von der Klinikum Mannheim GmbH für knapp vier Millionen Euro saniert und umgebaut. Nach der Umbauphase wird das Zentrum ab Januar 2015 von der mannheimer gründungszentren gmbh (mg: gmbh) betrieben - in enger Abstimmung mit dem Clustermanagement Medizintechnologie der Wirtschaftsförderung, welches die zielgruppenorientierte Betreuung gewährleistet.

"Mannheim verfügt bereits über ein Umfeld starker und auf Innovation ausgerichteter Medizintechnologie-Akteure in Industrie, Klinik und Forschung. Mit aktiver Clusterpolitik wollen wir auch für die Zukunft beste Standortvoraussetzungen im Bereich Medizintechnologie schaffen und diese Branche weiter intensiv fördern. Das Gründungs- und Kompetenzzentrum für Medizintechnologie ist dabei eine Maßnahme von strategischer Relevanz. Es ist darüber hinaus ein innovativer Baustein von großer Bedeutung für Mannheims wirtschaftliche Zukunft", betont Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Dabei dankte er den Landesvertretern für die gewährte EU- und Landesförderung.

"Mit dem Gründungs- und Kompetenzzentrum Medizintechnologie wird in Mannheim ein weiterer Meilenstein der modernen Stadtentwicklung gesetzt. Mit einer Exportquote von über 65 Prozent zählt die Medizintechnik zu unseren wichtigsten Leit- und Wachstumsbranchen, mit internationaler Strahlkraft und hervorragenden Zukunftsperspektiven. Mannheim entwickelt sich mit seinen Projekten in diesem Bereich zu einem weiteren bedeutenden Zentrum der Medizintechnik im Land", erklärt Günther Leßnerkraus, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, hierzu. Das Projekt wird mit rund 1,1 Millionen Euro Fördergeldern unterstützt. Davon kommen 292.465 Euro vom Land Baden-Württemberg und rund 835.616 Euro aus dem EU-Programm für "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" 2007-2013 (RWB).

"Wir haben den Bereich Medizintechnologie als Schwerpunktbereich in das Portfolio unserer Wirtschaftsförderung aufgenommen. Dies ist ein deutliches Bekenntnis der Stadt zur Förderung dieser Branche. In Mannheim schaffen wir einen international wettbewerbsfähigen Netzwerkverbund für die effiziente Entwicklung und nachhaltige Vermarktung von Medizinprodukten", so Michael Grötsch, Wirtschaftsbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der mg:gmbh.

Mit dem Gründungs- und Kompetenzzentrum für Medizintechnologie wird eine neuartige markt- und wertschöpfungsorientierte Konzeption umgesetzt. Die systematische und zielgerichtete Zusammenführung von Unternehmen, Klinikern, Forschern und Experten über alle Phasen, die ein medizintechnisches Produkt durchläuft, ist in dieser Form bislang einmalig. Die Nähe der Bereiche zueinander erlaubt einen raschen und effizienten Austausch von Informationen zwischen den einzelnen Akteuren - gleichsam die Grundvoraussetzung für die Entwicklung und Adoption neuer Medizintechnologien. Dieser Standortvorteil und die zielgruppenorientierte Ausstattung begründen ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal.

Existenzgründungen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus dem Bereich Medizintechnologie bilden den Kern des Zentrums. Für sie werden flexibel nutzbare Büroräume sowie eine zentrale Veranstaltungsfläche zur Verfügung stehen. Insgesamt kann das Zentrum gleichzeitig bis zu 24 Start-Ups beziehungsweise KMU mit bis zu 65 Arbeitsplätzen aufnehmen. Das Zentrum wird außerdem sogenannte "Innovation-Cubes" umfassen. Dies sind Hybridräume, die wahlweise oder gleichzeitig beispielsweise als Büro, Elektrotechniklabor oder Pilotserienproduktionsraum genutzt werden können.

Um wirtschaftlichen Erfolg zu haben, werden die Medizintechnologie-Start Ups und KMUs von einem Experten-Panel unterstützt. Acht erfahrene Experten beraten frühzeitig bei Fragen wie Zugang zu Produktentwicklungspartnern in der Klinik, Produktzulassung, Kostenerstattung durch die Krankenkassen, Marktforschung und internationale Marketing- und Vertriebsplanung.

Die Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie der Fraunhofer-Gesellschaft (PAMB) wird außerdem Büro-, Labor- und Werkstatträume im Zentrum anmieten. Es entstehen dort 25 Arbeitsplätze für Hochqualifizierte. Weiterhin beinhaltet das Haus einen Experimental-OP mit modernster Bildgebung im Rahmen des BMBF-Forschungsprogramms "Mannheim Molecular Intervention Environment".

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.medtech-mannheim.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:

http://idw-online.de/de/image226732
So soll das Gründungszentrum im Frühjahr 2015 aussehen.

http://idw-online.de/de/image226733
Doch zunächst war körperlicher Einsatz beim symbolischen Ersten Spatenstich gefragt.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment34218
Pressemitteilung der Stadt Mannheim

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution400

Quelle: Universitätsmedizin Mannheim, Carolin Stengel (Medienteam Stadt Mannheim) c/o Klaus Wingen, 13.02.2014

Raute

Hochschule Neu-Ulm - 14.02.2014

Professoren vernetzen Gesundheitseinrichtungen: Neues Kompetenzzentrum an der Hochschule Neu-Ulm

Mehr Effizienz und niedrigere Kosten im Gesundheitswesen sowie eine schnellere Patientenversorgung im In- und Ausland sind vor allem durch neue IT möglich. An der Hochschule Neu-Ulm (HNU) beschäftigen sich Professoren der Fakultät Gesundheitsmanagement mit dem Thema und gründeten das Kompetenzzentrum "Vernetzte Gesundheit".

Die Überweisung eines Patienten zu anderen Ärzten wird durch elektronische Befunde und Arztbriefe oder durch die Speicherung der Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte enorm vereinfacht - und ist vor allem kosteneffizienter. Professoren des Kompetenzzentrums "Vernetzte Gesundheit" befassen sich damit, wie IT eingesetzt werden kann damit Arztpraxen, Kliniken, Reha-Einrichtungen und Krankenversicherungen besser national und international miteinander verknüpft werden können. "Erst durch eine stärkere Vernetzung aller Akteure der Gesundheitsbranche kann die Patientenversorgung verbessert werden. Gleichzeitig wird die Qualität der Abläufe optimiert und die Kosten werden reduziert", so HNU-Professor Dr. Harald Mehlich von der Leitung des Kompetenzzentrums. Auch Telemedizin, also die Vernetzung von Patienten, die auf häusliche Pflege angewiesen sind, mit ihren Ärzten, und die Rolle der Hochschule, sind Themen, mit denen sich das Team des Kompetenzzentrums auseinandersetzt. "Wir sehen uns als Dienstleister, indem wir den Austausch in Forschung und Praxis auf dem Gebiet des Gesundheitswesens stärken", so Dr. Harald Mehlich.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Harald Mehlich, harald.mehlich@hs-neu-ulm.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1632

Quelle: Hochschule Neu-Ulm, Theresa Osterholzer, 14.02.2014

Raute

Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz - 14.02.2014

Grundsteinlegung für Paul-Klein-Zentrum für Immunintervention

Universitätsmedizin Mainz bekommt einen hochmodernen Forschungsneubau

(Mainz, 14. Februar 2014, ok) Auf dem Areal der Universitätsmedizin Mainz entsteht bis voraussichtlich Ende 2016 das Paul-Klein-Zentrum für Immunintervention (PKZI). Der Bund und das Land Rheinland-Pfalz fördern das Bauprojekt, für das ein Gesamtvolumen von 34 Millionen Euro veranschlagt ist. Ziel ist es, am PKZI eine Forschungsstruktur zu etablieren, in der die Ergebnisse der immunologischen Grundlagenforschung zu den Ursachen ineffizienter Reaktionen des Immunsystems bei Krebs und chronisch infektiösen Erkrankungen in immuntherapeutische Anwendungen münden.

Der vom Münchener Architekturbüro Henn geplante Gebäudekomplex auf sieben Etagen bietet insgesamt rund 4300 m⊃2 Nutzfläche für Forschung und Lehre. Auf dieser Fläche entstehen modernste Labore und Büros, in denen Arbeitsgruppen verschiedener Institute und Kliniken der Universitätsmedizin Mainz, die dem Forschungszentrum Immunologie (FZI) angehören, Seite an Seite zusammenarbeiten werden. Sie beschäftigen sich dann mit Fragen zu Mechanismen der Immunregulation und der Optimierung von Immuntherapien. Zum FZI zählen Wissenschaftler aus den Bereichen Immunologie, Translationale Immunologie, Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Virologie, Neurologie, Molekulare Medizin, dem Zentrum für Translationale Onkologie (TRON), der Hautklinik sowie der I. und III. Medizinischen Klinik und Poliklinik.

Einige der Labore sind speziell für die Durchführung von Kooperationsprojekten mit Wissenschaftlern aus anderen Fachbereichen und Standorten oder für Nachwuchsgruppen vorgesehen.

"Bei der Mainzer Immunologie handelt es sich um ein auch im bundesweiten Vergleich herausragendes Forschungszentrum. Exzellente Ideen und große Expertise treffen hier aufeinander, wobei die optimale Versorgung von Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt steht. Ein Bau wie das Paul-Klein-Zentrum für Immunintervention ist deshalb nicht nur ein Gebäude aus Beton und Glas, sondern immer auch eine sichtbar gewordene Zielsetzung: Indem Forscherinnen und Forscher ihr Wissen in diesem Neubau optimal bündeln und austauchen können, trägt das Zentrum zu einer verbesserten Krankenversorgung bei", so Wissenschaftsministerin Doris Ahnen.

"Der Empfehlung des Wissenschaftsrates ist es zu verdanken, dass sich der Bund und das Land Rheinland-Pfalz zur Förderung dieses Forschungsneubaus entschieden haben. Eine gute und wichtige Entscheidung, denn die Immuntherapie gewinnt im 21. Jahrhundert - beispielsweise in der Bekämpfung von Krebserkrankungen - zunehmend an Bedeutung. Die Immuntherapie zu verbessern, ist daher eine große Herausforderung, der wir uns an der Universitätsmedizin Mainz unbedingt stellen wollen. Mit der am PKZI gebündelten Forschungskompetenz haben wir dafür jetzt noch bessere Voraussetzungen zum Wohle der Patienten", unterstreicht der Medizinische Vorstand und Vorstandsvorsitzende Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer.

"Das PKZI ist ein weiterer Baustein einer zukunftsorientierten Wissenschaftspolitik am Universitätsstandort Mainz. Es wird unseren Forschungsschwerpunkt Immunologie stärken", unterstreicht der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann und fügt hinzu. "Das PKZI versetzt uns in die Lage, den Wissenschaftsstandort Mainz zum nationalen Leuchtturm im Bereich Immunologie auszubauen."

"Der Neubau verstärkt die Forschungsinfrastruktur der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und bietet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungszentrums Immunologie außergewöhnlich attraktive Arbeitsmöglichkeiten, die der hohen Reputation dieses Forschungsfelds gerecht werden", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch.

"Tumore und persistierende Erreger entwickeln vielfältige Immunausweichstrategien. Diese zu identifizieren und therapeutisch zu blockieren ist Ziel unserer Forschungsaktivitäten im Rahmen der Entwicklung neuer Immuntherapien am PKZI", sagt Univ.-Prof. Hansjörg Schild, Direktor des Instituts für Immunologie, der als Sprecher des Forschungszentrums Immunologie (FZI) an der Universitätsmedizin Mainz fungiert.

Der Forschungsbau entsteht unter der Leitung des Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) Rheinland-Pfalz. Mit der Namensgebung des neu zu errichtenden Paul Klein-Zentrums für Immunintervention (PKZI) wird der Gründer der immunologisch-infektiologischen Forschung in Mainz gewürdigt.


Zur Person von Paul Klein
Paul Klein wurde am 23. Oktober 1919 in Schäßburg (Siebenbürgen) geboren. Er starb am 20. März 1998 in Mainz. Von 1961 bis 1990 war er Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Universitätsmedizin Mainz. Klein studierte Humanmedizin in Klausenburg, Tübingen und Heidelberg, wo er 1949 promoviert wurde. Anschließend war er am Institut für Pathologie der Universität Karlsruhe und am Institut für Hygiene der Medizinischen Akademie Düsseldorf beschäftigt. Als Wissenschaftler widmete er sich zentralen Forschungsfragen der Immunologie.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1431

Quelle: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Komm. Leiter der Stabsstelle Komm. & Presse Oliver Kreft, 14.02.2014

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Februar 2014