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→  Herz- und Diabeteszentrum NRW:
      Erhöhte Mortalitätswahrscheinlichkeit bei Prädiabetikern



Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum / Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen - 18.06.2014

HDZ NRW: Studie über erhöhte Mortalitätswahrscheinlichkeit bei Prädiabetikern

Assoziation mit Polymorphismus für Thrombozyten-Oberflächenprotein

Eine aktuelle Analyse der KORA S4-Population (Kooperative Gesundheitsforschung im Raum Augsburg) hat gezeigt, dass ein genetischer Polymorphismus, der ein Oberflächenprotein auf Thrombozyten betrifft, mit einer erhöhten Mortalitätswahrscheinlichkeit bei Prädiabetes, nicht aber manifestem Diabetes, verknüpft ist.

Dies bestätige, dass auch der Patient mit gestörter Glukosetoleranz, der noch nicht als manifester Diabetiker gilt, als vulnerabler Gefäßpatient betrachtet werden muss, stellt Prof Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe vom Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen fest. "Der Zusammenhang mit kardiovaskulären Befunden, bei denen immer häufiger auch gleichzeitig eine diabetische Stoffwechsellage festgestellt wird, unterstützt diese Hypothese ebenfalls", so Dr. rer. nat. Bernd Stratmann, Forschungsleiter im Diabeteszentrum HDZ NRW. Die epidemiologische Datenauswertung wurde in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern vom Helmholtz Zentrum in München durchgeführt. Während bei Patienten mit Diabetes die genetische Assoziation durch die metabolische Stoffwechselsituation offensichtlich überdeckt wird, ist im "Falle des Prädiabetes über eine wirksame und frühzeitige Plättchenhemmertherapie, mindestens bei Trägern des Polymorphismus nachzudenken, um das erhöhte vaskuläre Mortalitätsrisiko frühzeitig abzudecken", führt der Endokrinologe Tschöpe weiter aus. Träger des PLA1A2-Polymorphismus haben in der Regel eine schlechtere Überlebensprognose, besonders im Stadium des Prädiabetes.

Die Assoziation zu erhöhter Mortalität geht im Falle der Diabetesdiagnose (HbA1c > 6,5%) verloren, Träger des Polymorphismus weisen aber eine signifikant schlechtere Stoffwechseleinstellung auf, sodass hier die Stoffwechseleinstellung in der Therapie dominieren muss.


Die Originalarbeit dazu finden Sie unter:
Stratmann B, Xu T, Meisinger C, Menart B, Roden M, Herder C, Grallert H, Peters A, Koenig W, Illig T, Wichmann HE, Wang-Sattler R, Rathmann W, Tschoepe D:
PLA1A2 platelet polymorphism predicts mortality in prediabetic subjects of the population based KORA S4-Cohort.
Cardiovasc Diabetol. 2014 May 5;13:90. doi: 10.1186/1475-2840-13-90.

Weitere Informationen:
Dr. rer. nat. Bernd Stratmann
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe
Herz- und Diabeteszentrum NRW
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
E-Mail: bstratmann@hdz-nrw.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uk.rub.de/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1268

Quelle: Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen, Anna Reiss, 18.06.2014

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2014