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GESUNDHEIT/841: Reiseapotheke - Homöopathie im Urlaub (Securvital)


Securvital 4/2010 - Juli/August
Das Magazin für Alternativen im Versicherungs- und Gesundheitswesen

Reiseapotheke - Homöopathie im Urlaub

- Sonnenbrand, Bauchweh, Bienenstich? Kann leicht passieren, gerade in den Sommerferien.
- Eine kleine homöopathische Reiseapotheke im Urlaubsgepäck ist hilfreich.

Von Björn Bendig


Homöopathische Arzneimittel haben viele Vorzüge: Sie wirken schnell, sind gut für Kinder geeignet, haben wenig Nebenwirkungen und sind handlich aufzubewahren. Für den Urlaub ist eine kleine Auswahl an homöopathischen Mitteln ratsam, besonders bei Familienferien mit Kindern. Wer sich mit Homöopathie auskennt, kann sich seine Reiseapotheke selbst zusammenstellen. Andernfalls sollte man sich von einem erfahrenen Homöopathen individuell beraten lassen. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt die hier aufgeführten Mittel für häufiger auftretende Beschwerden im Urlaub.

INSEKTENSTICHE
Hier hilft Apisinum (Bienengift), ein schönes Beispiel für das Prinzip der Homöopathie, eine Erkrankung durch ein Mittel mit ähnlichen Eigenschaften zu behandeln. Ein Bienenstich schmerzt stechend, verursacht eine blasse rosa Schwellung, Berührung ist kaum zu ertragen, Kühlen hilft. Wenn ein Stich, egal von welchem Insekt, diese Charakteristika hat, hilft potenziertes Bienengift, Apisinum.

SONNEN BRAND
Grundsätzlich gilt: Vorsicht vor zuviel praller Sonne! Menschen mit empfindlicher Haut, vor allem auch Kinder und ältere Menschen sollten durch Sonnencreme, T-Shirt und Kopfbedeckung geschützt sein. Wenn die Haut trotzdem krebsrot wird und brennt, ist Belladonna (Tollkirsche) zu empfehlen. Cantharis (Spanische Fliege) ist dann angebracht, wenn der Sonnenbrand schon weiterfortgeschritten ist und sich Brandbläschen auf der Haut bilden.

SONNENSTICH
Bei Verdacht auf Sonnenstich sofort raus aus der Sonne und Beine hoch lagern. Belladonna (Tollkirsche) wird helfen, wenn folgende Symptome sehr plötzlich auftreten: Knallroter Kopf, weite Pupillen, pochende Kopfschmerzen. Pulsatilla (Kuhschelle) ist ein empfohlenes Medikament, wenn der Betroffene ein starkes Bedürfnis nach, Zuspruch hat und überhaupt kein Durst besteht.

REISEKRANKHEIT
Cocculus (ein Kürbisgewächs) ist gut gegen die Reiseübelkeit beim Autofahren. Es ist auch das Mittel der Wahl bei Fernreisen, wenn Schlafstörungen wegen der Zeitverschiebung auftreten. Petroleum (Steinöl) kann gegeben werden, wenn die Übelkeit im heißen Auto vor allem in Kurven auftritt. Tabaccum (Tabak) hilft bei Seekrankheit, die mit Übelkeit, Kältegefühl und Verlangen nach frischer Luft einhergeht.

BINDEHAUTENTZÜNDUNG
Die Augen entzünden sich leicht, wenn sie zu viel Zugluft abbekommen haben oder einer steifen Brise am Strand ausgesetzt werden. Für eine Behandlung kommen in Frage: Aconitum (Blauer Sturmhut), wenn die Bindehautentzündung plötzlich aufgetreten ist und durch kalten Wind verursacht wurde. Arsenicum album (Weißes Arsenik), wenn die Entzündung mit brennenden Schmerzen einhergeht, die durch Wärme erträglicher werden. Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber) ist das Mittel der Wahl, wenn die Bindehautentzündung zu eitern beginnt. In diesem Fall sollte ein Arzt die Behandlung weiterführen.

MAGENVERSTIMMUNG
Arsenicum album (Weißes Arsenik) hilft, wenn Übelkeit und Erbrechen nach dem Essen von verdorbenem Fleisch oder nicht mehr frischem Fisch auftreten. Nux vomica (Brechnuss) ist nach zu viel Alkohol oder einer zu üppigen Mahlzeit zu empfehlen. Pulsatilla (Kuhschelle) räumt den Magen nach zu fettem Essen oder zu viel Eiscreme auf.


ARZNEI-EMPFEHLUNG
Homöopathische Arzneimittel sind in Apotheken erhältlich, oft in unterschiedlicher Dosierung (Potenz). Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. Wenn diese nicht vorrätig ist, dann die relative niedrige Potenz D12 oder D6. Man nimmt jeweils zwei bis drei Kügelchen (Globuli) und lässt sie im Mund zergehen. 15 Minuten vorher und nachher möglichst nichts essen und trinken. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Bei Bedarf bis zu vier Mal am Tag wiederholen.


Weitere Informationen:
G. Bleul, P. Kreisberger, Ulf Riker: Die homöopathische Hausapotheke
erschienen beim DZVhÄ (0228 / 2425332). 193 Seiten, 10,00 Euro
Sven Sommer: Homöopathie für Kinder.
Gräfe und Unzer 2009, 128 Seiten, 6,90 Euro
Ulf Riker, P. Kreisberger, G. Bleul:
Homöopathie - das Nachschlagewerk für die ganze Familie.
Südwest Verlag 2009, 223 Seiten, 16,95 Euro

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Quelle:
Securvital 4/2010 - Juli/August Seite 26-27
Das Magazin für Alternativen im Versicherungs- und Gesundheitswesen
Herausgeber: SECURVITA GmbH - Gesellschaft zur Entwicklung
alternativer Versicherungskonzepte
Redaktion: Norbert Schnorbach (V.i.S.d.P.)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. August 2010