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GESCHICHTE/520: Medizinhistorisches Museum mit speziellen Hamburger Facetten (SH Ärzteblatt)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 10/2010

Medizingeschichte
Medizinhistorisches Museum mit speziellen Hamburger Facetten

Von Horst Kreussler


Horst Kreussler hat das noch im Aufbau befindliche Haus schon besucht und erklärt, weshalb sich ein Besuch des Hauses am UKE lohnt.


Für Ärzte aus dem Großraum Hamburg lohnt sich jetzt schon ein Besuch im Medizinhistorischen Museum, das vor kurzem auf dem UKE-Gelände erst vorläufig eröffnet wurde, weil es noch im Aufbau ist. Es lohnt sich, weil es sich auf die für Hamburg charakteristischen Facetten der Medizin aus älterer und jüngerer Vergangenheit konzentriert: Geschichte des UKE, Medizin und Technik aus Hamburg (wie "Röntgenmüller") und "Medizin in der Hafenstadt Hamburg" (mit Schifffahrts-, Tropen- und Flugmedizin). Damit ist es in seiner Art einzigartig, auch wenn es nicht mit etablierten Sammlungen wie in Berlin (Charité), Ingolstadt oder auch Kiel konkurrieren kann und will. Die Sammlung ist im denkmalgeschützten Fritz-Schumacher-Haus untergebracht. Der Freundes- und Förderkreis des UKE e.V. unter Leitung seines Vorsitzenden Prof. Adolf-Friedrich Holstein (emeritierter Lehrstuhlinhaber Anatomie) konnte sich einen Teil des freiwerdenden Gebäudes sichern und ihn mit Spenden teilweise restaurieren. Kernstück ist der restaurierte Sektionssaal des Instituts für Pathologie mit acht steinernen Sektionstischen von 1926. Weitere aktuell gezeigte Schwerpunkte sind: eine der größten Moulagensammlungen (Wachsnachbildungen von krankhaften Hautveränderungen) weltweit, die spannende Entwicklung des Röntgens, die Geschichte der Tuberkulose bis heute, das UKE im Nationalsozialismus, eine internistische Praxis aus der Umgebung des Klinikums. Alles ist exemplarisch zu verstehen als kleiner Teil der Depotbestände, die jeweils neben einer Dauerausstellung auch für eine aktuelle Ausstellung genutzt werden sollen. Ausgestellt werden Schaumodelle und Lehrmaterialien aus dem Bereich "Lehre" des Universitätskrankenhauses, aber auch Geräte und Instrumente aus der praktischen Krankenversorgung und der Forschung. Bemerkenswert ein "Raum der Fülle", in dem verschiedenste Objekte vorläufig noch ohne museale Einordnung, jedoch in künstlerischer Installation zu sehen sind. Konzeption des Museums laut Holstein und dem neuen Leiter, Prof. Heinz-Peter Schmiedebach (Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin im gleichen Hause): "Wir wollen an die einzelnen Schritte erinnern, die zu unserer heutigen Hochleistungsmedizin geführt haben." Information zur Öffnungszeit: Tel. 040/7410-52140. (hk)


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Gesamtausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts 10/2010 im Internet unter:
http://www.aeksh.de/shae/2010/201010/h10104a.htm

Zur jeweils aktuellen Ausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts:
www.aerzteblatt-sh.de


Abbildungen der Originalpublikation im Schattenblick nicht
veröffentlicht


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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Oktober 2010
63. Jahrgang, Seite 76 - 77
Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein
mit den Mitteilungen der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Redaktion: Dr. Franz Bartmann (V.i.S.d.P.)
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg
Telefon: 04551/803-119, -127, Fax: -188
E-Mail: aerzteblatt@aeksh.org
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www.aerzteblatt-sh.de

Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt erscheint 12-mal im Jahr.


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. November 2010