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RAUCHEN/456: Tomaten schützen nicht vor Raucherschäden (idw)


Deutsche Gesellschaft für Kardiologie / Herz- und Kreislaufforschung e.V. - 29.04.2011

Tomaten schützen nicht vor Raucherschäden


Die sekundären Pflanzenstoffe von Tomaten haben sich in Experimenten zwar als potenziell günstig für die innerste Schicht der Blutgefäße (Endothel) erwiesen, doch Gefäßbeeinträchtigungen, die durch das Rauchen entstehen, lassen sich durch Tomatenkonsum nicht ausgleichen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Berliner Charité und der Universität Jena, die heute auf der 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz-und Kreislaufforschung (DGK) präsentiert wurde. Von Mittwoch bis Samstag (27. bis 30. April) diskutieren in Mannheim mehr als 7000 Teilnehmer aus rund 25 Ländern aktuelle Entwicklungen aus allen Bereichen der Kardiologie.

Die Forscher untersuchten bei insgesamt 20 männlichen Rauchern, von denen eine Gruppe zwei Wochen lang täglich 70 Gramm Tomatenmark zu sich nahm, die Regulation der Armarterie - und zwar sowohl Endothel- abhängige (FMD) als auch die Endothel-unabhängige Gefäßsteuerung (NMD), vor und nach dem Konsum einer Zigarette. Eindeutig war die Nikotin-Auswirkung auf die FMD - schon nach einer Zigarette verringerte sich der FMD signifikant. Die Studiengruppe mit der Tomaten-Diät wies zwar einen deutlich höheren Lykopen-Spiegel auf als die Kontrollgruppe, die sekundären Pflanzenstoffe der Tomate waren also nachweisbar, auf den Zustand der Gefäße hatte dies jedoch keine positive Auswirkung.


Kontakt:
Pressestelle der DGK
Achenbachstraße 43
40237 Düsseldorf
Prof. Dr. Eckart Fleck (Pressesprecher, Berlin)
E-Mail: fleck@dhzb.de
Christiane Limberg (Pressereferentin, Düsseldorf)
E-Mail: limberg@dgk.org

Quelle:
Jochmann et al.
Is smoking-induced endothelian dysfunction reversed by tomato diet?
Abstract 449, Clin Res Cardiol 100, 2011

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dgk.org

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK)
mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa.
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http://idw-online.de/de/institution737


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie / Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Christiane Limberg, 29.04.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2011