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RAUCHEN/460: Weltnichtrauchertag 2011 - Rauchen nicht als "Lifestyle" verharmlosen (Adhoc)


Initiative Raucherentwöhnung - Freitag, 27. Mai 2011

Weltnichtrauchertag 2011


Bonn - Wer die Menschen vor den direkten und indirekten Gefahren des Rauchens schützen will, darf das Rauchen nicht als "Lifestyle" verharmlosen.

Auch wenn im kürzlich erschienenen Drogen- und Suchtbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, von Erfolgen im Kampf gegen die weitere Ausbreitung der Nikotinsucht zu lesen ist, so kann von einer konsequenten Strategie und tatsächlichen Entspannung bei Weitem nicht die Rede sein! Denn obwohl die Therapie mit medikamentösen Raucherentwöhnungspräparaten medizinisch sinnvoll und unumstritten ist, wird diese Therapieform immer noch in den sog. Lifestyle-Paragraphen (§ 34 Abs. 1 SGB V) eingestuft. Dadurch wird Nikotinabhängigen Rauchern nicht nur der über die Krankenkasse geregelte Zugang zu diesen Medikamenten verweigert - auch der Einbindung der Ärzte als elementare Faktoren bei der Behandlung von Suchtkrankheiten wird so ein Riegel vorgeschoben.

Die traurigen Fakten über das Rauchen und die damit verbundene Nikotinsucht sind hinlänglich bekannt:

- 110.000 bis 140.000 Tote jährlich in Deutschland durch die direkten Folgen des Rauchens.
- Mindestens 21 Milliarden Euro volkswirtschaftlicher Schaden - jährlich (Drogenbericht der Bundesregierung 2011).
- 40-45% aller Krebstodesfälle sind auf das Rauchen zurück zu führen, 90-95% beim Lungenkarzinom.
- Rauchen stellt das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland dar.

Insbesondere wegen einer äußerst positiven Evidenzlage - ganz im Sinne einer von der Politik geforderten Kosten-Nutzen-Bewertung von Medikamenten - ist die offensichtliche Zurückhaltung bei der Neuregelung des Livestyle-Paragraphen in Bezug auf die Raucherentwöhnung absolut nicht nachvollziehbar. Die Drogenbeauftragte Dyckmans äußerte jüngst in einem Interview in der Zeitschrift "Die BKK" (01/2011), den Wunsch, dass die Nikotinabhängigkeit als Sucht anerkannt werde und die Entwöhnungsmaßnahmen bald (Therapie-)Standard würden. Wenn es nicht bei Wünschen bleiben soll, ist die Politik nun endlich gefordert eine glaubhafte, sozialverträgliche sowie medizinisch stringent umgesetzte Basis für die Behandlung von Nikotinabhängigen Rauchern zu schaffen!

Die Initiative Raucherentwöhnung ist eine Arbeitsgemeinschaft im Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH)

Kontakt:
Stephan David Küpper
Ubierstraße 71- 73
53173 Bonn
http://www.bah-bonn.de/


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Mai 2011