Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

VORSORGE/563: Darmkrebsvorsorge - Süddeutsche zu sorglos? (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - 13. Dezember 2011

Darmkrebsvorsorge

Süddeutsche zu sorglos?


(13.12.2011) "Die Inanspruchnahme der Darmspiegelung zur Krebsvorsorge hängt sehr stark von der Motivierung der Bevölkerung ab", stellt Dr. Arno Theilmeier vom Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) fest. "Das direkte Ansprechen in einem Einladungsverfahren gibt vielen anspruchsberechtigten Versicherten nachgewiesenermaßen den entscheidenden Anstoß, tatsächlich zur Darmspiegelung zu gehen und damit Darmkrebs zu verhindern."

Neueste Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) zeigen, dass die Inanspruchnahme der Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung deutschlandweit uneinheitlich verteilt ist. Die Auswertung der ärztlichen Abrechnungsdaten von vier Millionen gesetzlich Versicherten im Alter zwischen 55 und 74 Jahren, die 2008 Untersuchungen zur Früherkennung des Darmkrebses in Anspruch genommen haben, belegt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle bei den Vorsorgekoloskopien.

"Die Ursachen dieser Unterschiede sind letztlich nicht geklärt", sagt Dr. Theilmeier, "aber die Herausgeber der Statistik weisen auf die Bedeutung lokaler Initiativen zur Förderung der Prävention hin. Unsere eigenen Erfahrungen mit Projekten, bei denen Versicherte direkt angesprochen worden sind, haben immer wieder gezeigt, dass Einladungsverfahren zur Vorsorge motivieren."

Trotz der erfolgreichen Projekte, in denen Versicherte auf verschiedene Weise direkt angesprochen und damit zur Darmkrebsprävention bewegt worden sind, lassen Politik, Krankenkassen und ärztliche Selbstverwaltung bei der generellen Einführung eines Einladungsverfahrens den nötigen Nachdruck vermissen. "Die Zahl von derzeit mehr als 26.000 Todesfällen pro Jahr kann deutlich gesenkt werden", so Dr. Theilmeier, "wenn die Leute den Anstoß erhalten, ihre Scheu und ihre Vorbehalte gegenüber der in aller Regel völlig problemlosen Untersuchung zu überwinden."



Aktuelle Meldungen finden Sie auch im Internet unter:
www.bng-gastro.de


*


Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Holdergärten 13, 89081 Ulm
Telefon: 0700 / 26 42 64 26, Fax: 0731 / 70 54 711
E-Mail: kontakt@bng-gastro.de
Internet: www.bng-gastro.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Dezember 2011