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AUSLAND/1608: Weltbevölkerungsbericht - Mehr Menschen haben Zugang zu Aids-Medikamenten (DSW)


DSW [news] - Oktober 2010
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Mehr Menschen haben Zugang zu Aids-Medikamenten


Im Jahr 2009 wurden im Vergleich zum Vorjahr 1,2 Millionen Menschen mehr mit antiretroviralen Aids-Medikamenten behandelt. Insgesamt werden damit heute rund 36 Prozent der Infizierten erreicht.


Das ist das Ergebnis des aktuellen Berichts zur medizinischen Versorgung von Aids-Patienten, den das Kinderhilfswerk Unicef, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNAIDS (Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen zu HIV/Aids) am 28. September vorgestellt haben. Der Bericht dokumentiert den Zugang zu Aids-Medikamenten in 144 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Fortschritte südlich der Sahara

Der weitaus größte Teil des Fortschritts fand in Afrika südlich der Sahara statt: Konnten Ende 2008 nur knapp drei Millionen Menschen antiretrovirale Medikamente in Anspruch nehmen, ist die Zahl hier innerhalb von zwölf Monaten auf knapp vier Millionen gestiegen.

Aber vor allem bei der Behandlung von Kindern und Müttern gibt es laut Unicef weiter große Defizite. Bis heute erhalten lediglich 28 Prozent der Aidskranken Kinder, die lebenswichtigen antiretroviralen Medikamente. Insgesamt waren dies 355.000 Kinder in 2009. Dies bedeutet gleichwohl einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr - im Jahr 2008 hatten nur 275.000 Kinder diese Medikamente erhalten.Um Kinder vor Ansteckung zu schützen, muss vor allem die Übertragung des Virus' durch die Mütter gestoppt werden. Doch nach wie vor bekommt nur rund die Hälfte (53 Prozent) der HIV-positiven Mütter Medikamente, die dies verhindern. "Jeden Tag stecken sich 1.000 Kinder während der Schwangerschaft, Geburt oder Stillzeit mit HIV an. Wir wissen, wie wir dies verhindern können", sagt Jimmy Kolker, Leiter der weltweiten Aids-Programme von Unicef.

Globaler Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria

Auch die gezielte Förderung durch den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria hat zu der verbesserten Versorgung beigetragen. Am 5. Oktober wurde der Fonds in New York mit neuen Mitteln ausgestattet. Die internationale Gemeinschaft einigte sich auf achteinhalb Milliarden Euro, die in den kommenden drei Jahren in die weltweite Bekämpfung der drei Infektionskrankheiten investiert werden. Dies bedeutet zwar eine Aufstockung gegenüber den bisherigen Mitteln, allerdings werden die Mittel nach Aussagen des Fonds-Direktors Michel Kazatchkine erneut nicht ausreichen, um den zu erwartenden Bedarf beispielsweise an Aids-Medikamenten zu decken.

Den Bericht "Towards Universal Access" von Unicef, WHO und UNAIDS können Sie in englischer Sprache herunterladen:
http://www.who.int/hiv/pub/2010progressreport/en/index.html

Quelle: Unicef, 28 September 2010; DSW-Pressemitteilung, 5. Oktober 2010; www.theglobalfund.org, 5. Oktober 2010.


Die deutsche Kurzfassung des aktuellen Weltbevölkerungsberichts "Krise, Frieden, Wiederaufbau: Gesellschaften im Wandel", der sich unter anderem mit geschlechtsspezifischer Gewalt in Konfliktregionen beschäftigt, können Sie hier kostenlos herunterladen:
http://www.weltbevoelkerung.de/publikationen/weltbevoelkerungsbericht2010.shtml?navanchor=1010051

oder in gedruckter Form bestellen:
http://www.weltbevoelkerung.de/publikationen/bestellformular.php

Eine Zusammenfassung des Weltbevölkerungsberichts finden Sie hier:
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Zusammenfassungwbb2010.pdf

Ein Infoblatt zu den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates zu Frauen, Frieden und Sicherheit finden Sie hier:
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Infoblatt_Resolutionen_Weltsicherheitsrat.pdf

Infoblätter zu weiteren Themen des Weltbevölkerungsberichts finden Sie hier
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/Grafiken_und_Infos_2010_final.pdf


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Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Oktober_2010.pdf


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Quelle:
DSW [news] - Oktober 2010
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2010