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AUSLAND/1830: Nepal - Frauen bekommen weniger Kinder (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - DSW [news] - April 2012

Nepal - Frauen bekommen weniger Kinder

Obwohl die Nutzung moderner Verhütungsmethoden in den vergangenen fünf Jahren stagnierte, ist die durchschnittliche Kinderzahl in Nepal weiter rückläufig.



Eine nepalesische Frau bekommt heute im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 2,6 Kinder und damit zwei Kinder weniger als noch vor 15 Jahren. Das geht aus der vorläufigen Version der '2011 Nepal Demographic and Health Survey' (NDHS) von Ende März hervor. Fünf Jahre zuvor lag die durchschnittliche Kinderzahl noch bei 3,1 Kindern pro Frau. Dabei variiert die Kinderzahl deutlich zwischen Stadt und Land: Während Frauen in der Stadt im Durchschnitt 1,6 Kinder bekommen, sind es auf dem Land 2,8 Kinder.

Das Wissen zu Verhütungsmethoden ist in Nepal sehr weit verbreitet. 99‍ ‍Prozent der nepalesischen Frauen kennen mindestens eine moderne Verhütungsmethode. 43 Prozent der verheirateten Frauen wenden diese Methoden auch an. Nachdem dieser Wert seit 1996 (26 Prozent) zunächst deutlich gestiegen war, hat er sich in den vergangenen fünf Jahren kaum verändert (2006: 44 Prozent). Dass die Kinderzahl trotzdem rückläufig ist, ist auf eine stärkere Nutzung langfristiger Verhütungsmittel zurückzuführen: So kamen Implantate und Spiralen in den vergangenen fünf Jahren häufiger zum Einsatz und auch die männliche Sterilisation (Vasektomie) wurde häufiger durchgeführt.

Nepalesinnen wünschen sich zwei Kinder

Zahlreiche Geburten in dem südasiatischen Staat sind noch immer ungewollt. So liegt die gewünschte Familiengröße nepalesischer Frauen bei durchschnittlich 2,1 Kindern (2006: 2,3 Kinder) und damit auf dem sogenannten Ersatzniveau. Dass sie dieses Ideal nicht erreichen, hängt mit einem noch immer hohen ungedeckten Bedarf an Familienplanung zusammen: 27 Prozent der verheirateten Frauen (2006: 25‍ ‍Prozent) gaben an, keinen Zugang zu modernen Verhütungsmethoden zu haben, obwohl sie gerne verhüten möchten.

Müttersterblichkeit rückläufig

Fortschritte konnte Nepal im Bereich der Müttergesundheit verzeichnen: Die Anzahl der Geburten, die von medizinischem Fachpersonal betreut wurden, hat sich in den vergangenen fünf Jahren von 19 auf 36 Prozent fast verdoppelt. Entsprechend ist die Zahl der Frauen, die aufgrund von Komplikationen bei Schwangerschaft oder Geburt sterben, rückläufig. Wie eine Studie der nepalesischen Regierung in Kooperation mit USAID u.a. aus dem Jahr 2009 zeigt, ging die Müttersterblichkeitsrate von 281 (NDHS 2006) auf 229 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten (2008/2009) zurück. Der aktuelle NDHS enthält dazu keine Angaben.


Quelle:

Measure DHS
Demographic and Health Surveys
26.‍ ‍März 2012

USAID Nepal
2008/2009 Nepal Maternal Mortality and Morbidity 2009


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet:
www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__April_2012.pdf

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Quelle:
DSW [news] - April 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2012