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AUSLAND/1945: Zentralafrikanische Republik - Zugang zu medizinischer Versorgung für Bevölkerung gefordert (ÄoG)


Ärzte ohne Grenzen - 26. März 2013

Zentralafrikanische Republik

Ärzte ohne Grenzen fordert Zugang zu medizinischer Versorgung für Bevölkerung sowie Respekt für medizinische Hilfe



Bangui/Berlin, 26. März 2013. Nach der Übernahme der Hauptstadt Bangui durch die Oppositionsgruppe Seleka appelliert die medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen an alle Akteure des Konflikts, der Bevölkerung nicht nur in der Hauptstadt sondern auch im Rest des Landes Zugang zu medizinischen Einrichtungen zu gewähren. Die medizinische Versorgung muss ermöglicht sowie das medizinische Personal, Büros und Gesundheitseinrichtungen müssen respektiert werden und dürfen nicht Ziel von Angriffen sein.

Aufgrund der hohen Gewalt und Unsicherheit in Bangui in den vergangenen 48 Stunden wurde die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen ernsthaft behindert, und Schwerverletzte konnten für Operationen nicht verlegt werden. Seit Seleka die Kontrolle über die Hauptstadt hat, ist Ärzte ohne Grenzen aufgrund der hohen Unsicherheit besorgt, dass alle medizinischen Akteure nicht in der Lage sind, die Bevölkerung in Bangui medizinisch zu versorgen. Derzeit können 23 Verwundete nicht vom Notfall-Projekt der Organisation in Sibut für eine weitere Behandlung nach Bangui verlegt werden. Während viele Menschen zu große Angst haben, in Krankenhäuser zu gehen, verhindern diese Vorfälle auch, dass Ärzte ohne Grenzen den Bedürftigen eine dringende Behandlung bereitstellen kann. Im ganzen Land und in den entscheidenden von Seleka eingenommen Städten, hatten die vom Konflikt Vertriebenen Schwierigkeiten, Gesundheitseinrichtungen zu erreichen.

Ärzte ohne Grenzen ist auch Opfer von weitverbreiteten Plünderungen und Raub in Einrichtungen der Organisation und fordert alle Konfliktparteien auf, medizinische Einrichtungen, Krankenwagen, medizinisches Personal sowie kranke und verwundete Patienten zu respektieren. "Ärzte ohne Grenzen verurteilt die Plünderungen und Diebstähle, die in unseren Einrichtungen in Bangui und Batangafo stattgefunden haben, und erinnert alle Konfliktparteien, dass medizinisches Personal respektiert und geschützt werden sowie verfügbare Hilfe für die Erfüllung ihrer Aufgaben erhalten soll", sagt Serge St. Louis, Landeskoordinator in Bangui. Sobald die Sicherheitslage es erlaubt, will Ärzte ohne Grenzen die medizinischen Bedürfnisse in Bangui und anderen Städten des Landes evaluieren und auf die medizinischen Bedürfnisse reagieren.

Ärzte ohne Grenzen arbeitet im Moment weiterhin in Carnot, Paoua, Mboki, Zemio, Boguila, Batafango, Kabo, Sibut und Ndele. Ärzte ohne Grenzen unterstützt die Bevölkerung der Zentralafrikanischen Republik seit dem Jahr 1996, und etwa 80 internationale Mitarbeiter arbeiten in fünf der 17 Präfekturen des Landes für die Organisation.

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen
Pressemitteilung vom 26.03.2013
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Pressestelle: Telefon: 030/22 33 77 00
E-Mail: office@berlin.msf.org
Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. März 2013