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AUSLAND/2210: Zentralafrikanischen Republik - Masern-Gefahr im größten Vertriebenenlager (Ärzte ohne Grenzen)


Ärzte ohne Grenzen - 25. Februar 2015

Masern-Gefahr im größten Vertriebenenlager der Zentralafrikanischen Republik

Ärzte ohne Grenzen startet Impfkampagne für 18.000 Kinder in Batangafo


Ärzte ohne Grenzen startet diese Woche eine Impfkampagne gegen Masern und Polio im größten Vertriebenenlager der Zentralafrikanischen Republik. In dem Lager in Batangafo im Norden des Landes haben etwa 35.000 Menschen vor exzessiver Gewalt und Vertreibungen Zuflucht gesucht. Mindestens 18.000 Kinder bis 15 Jahre erhalten Impfungen gegen Masern und Polio, Vitamine sowie eine Behandlung gegen Parasiten.

In vielen Einsatzländern von Ärzte ohne Grenzen ist Masern eine große Gefahr für das Leben von Kindern. Während die meisten Menschen, die sich mit Masern anstecken, innerhalb von zwei bis drei Wochen gesunden, stirbt ein gewisser Teil der Infizierten. Todesursachen sind dann Komplikationen wie Durchfall, Austrocknung, Gehirnentzündung oder schwere Atemwegsinfektionen. Großangelegte Masernimpfkampagnen können die Anzahl der Kranken und Todesfälle drastisch verringern. Trotzdem ist die Impfrate in Ländern mit einem schwachen Gesundheitssystem niedrig. Dasselbe gilt für Bevölkerungsgruppen, die nur einen beschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Dies wiederum bedeutet, dass ein Großteil der Menschen anfällig für die Krankheit bleibt.

Ärzte ohne Grenzen behandelte im Jahr 2013 insgesamt 130.000 Masern-Patienten und impfte 2,5 Millionen Menschen gegen die Infektion. 2013 starben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 145.700 Menschen an Masern - vor allem Kinder. Das sind etwa 400 jeden Tag.

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Februar 2015

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