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ARTIKEL/1429: "Zukunftsforum Public Health" am 8./9.11.2016 - öffentliche Sorge um die Gesundheit aller (idw)


Robert Koch-Institut - 11.11.2016

Öffentliche Sorge um die Gesundheit aller: Schlagkraft durch Vernetzung


Übergewicht ist weit verbreitet, es bestehen regionale Unterschiede etwa bei der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit, Menschen mit niedrigem Sozialstatus haben eine geringere Lebenserwartung - die Gesundheit der Bevölkerung zu erhalten, zu verbessern und vor neuen Gefahren zu schützen ist eine große Herausforderung.

In Deutschland arbeitet eine Vielzahl von Akteuren und Institutionen für die Gesundheit der Bevölkerung, Public Health, das sich als "öffentliche Sorge um die Gesundheit aller" versteht. Auf einem "Zukunftsforum Public Health" am 8./9. November 2016 in Berlin wurde eine Vernetzung aller in die Wege geleitet, um die Zusammenarbeit zu verbessern und die öffentliche Wahrnehmung von Public Health zu erhöhen. Zur Unterstützung dieses Prozesses wird auf Wunsch der Teilnehmer am Robert Koch-Institut für zunächst zwei Jahre eine Geschäftsstelle eingerichtet.

"Ein Miteinander aller Akteure ist notwendig, um die Public-Health-Strukturen weiterzuentwickeln und die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern", betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Veranstalter der Tagung waren neben dem RKI wissenschaftliche Fachgesellschaften, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband.

Die Bedeutung von Public Health für die Gesundheit der Menschen ist in Deutschland im öffentlichen Bewusstsein wenig verankert und institutionell unzureichend widergespiegelt. Dies gilt für Forschung und Lehre, den Öffentlichen Gesundheitsdienst, aber auch für die vielen Querschnittsbereiche, in denen vor Ort für die Gesundheit der Bevölkerung gearbeitet wird.

Der soziale und demographische Wandel, der medizinische Fortschritt, die Globalisierung, neue Kommunikationsformen sowie das neue Präventionsgesetz als maßgebliche rechtliche Grundlage zur Gesundheitsförderung stellen neue Herausforderungen für Public Health dar. Auf dem Forum wurden ausgehend von einer Bestandsaufnahme und einer Analyse der neuen Herausforderungen Maßnahmen zur künftigen Stärkung von Public Health diskutiert: In erste Linie ging es dabei um eine dauerhafte Vernetzung aller Public-Health-Akteure, um die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes durch mehr Personal, eine Stärkung der "Schools of Public Health", bessere Förderung angewandter Public-Health-Forschung, die Schaffung verlässlicher Daten und die effektive Kommunikation von Gesundheitsthemen.

Unter den Teilnehmern bestand Einigkeit, dass Deutschland eine langfristige, nationale Public-Health-Strategie benötigt. Ein wichtiges Ziel dieser Strategie sollte sein, die Chancen auf eine lange Lebenszeit in guter Gesundheit für alle Bürger unabhängig von Region und sozialer Stellung zu verbessern. Die Teilnehmer der Tagung kamen aus Ärztekammern, Bundesinstitutionen, Fachgesellschaften, Gesundheitsämtern, Hochschulen, Kassenärztlichen Vereinigungen, Landesvereinigungen für Gesundheit, Politik, aus dem Gemeinsamen Bundesausschuss, dem Innovationsfonds, dem Netzwerk Versorgungsforschung, Vereinen, mit Berufserfahrungen in Lehre, Forschung, Sozialarbeit, Prävention und Gesundheitsförderung, Politik, Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit.


Weitere Informationen:
www.rki.de/public-health

Herausgeber
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
D-13353 Berlin
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E-Mail: presse@rki.de

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution174

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Robert Koch-Institut, Susanne Glasmacher, 11.11.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2016

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