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KASSEN/840: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 09.11.2011 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 45 - Kurznachrichten aus der KBV vom 9. November 2011


→  Länder geben grünes Licht für Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen
→  Neues Jahr bringt Zahnärzten neue Gebührenordnung
→  KV Thüringen begrüßt Arzneimittelkonzept
→  KV Baden-Württemberg fordert schnellen Beschluss des VStG
→  Mecklenburg-Vorpommern: Gemeinsam die ambulante Versorgung sicherstellen
→  KV Schleswig-Holstein unterstützt ärztlichen Nachwuchs
→  KV Baden-Württemberg: Kindeswohl im Fokus
→  KV Hessen: gleiches Recht für Niedergelassene
→  Ärzteschaft trauert um Prof. Jörg-Dietrich Hoppe
→  Krankenhäuser fordern mehr Geld für Infektionsschutz
→  Pflegereform: Pflegekassen drücken aufs Tempo
→  Hartmannbund kritisiert Heilkundeübertragungsrichtlinie
→  NAV-Virchow-Bund: ambulante spezialärztliche Versorgung nur mit Fachärzten
→  Telemedizin wird immer wichtiger für Patientenversorgung
→  Hartmannbund: Kliniken müssen sich stärker um junge Ärzte bemühen
→  Internetportal: Patienten sollen von ihren Erfahrungen berichten

Raute

___Kompakt - Aus Berlin___

Länder geben grünes Licht für Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen

Der Bundesrat hat dem Gesetz zur Verbesserung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen zugestimmt. Damit können Berufsabschlüsse von Zuwanderern in Deutschland ab dem kommenden Frühjahr einfacher und schneller anerkannt werden.

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat die Gesetzesänderung begrüßt, denn für die Approbation als Arzt, Psychotherapeut oder Apotheker ist es zukünftig nicht mehr notwendig, deutscher Staatsangehöriger oder Bürger der Europäischen Union (EU) zu sein. Bisher konnten Angehörige aus Drittstaaten nur in besonderen Einzelfällen oder aus Gründen des öffentlichen Gesundheitsinteresses eine Approbation erhalten. "Von diesen Ausnahmen wurde viel zu selten Gebrauch gemacht", sagte BPtK-Präsident Prof. Rainer Richter. Seiner Meinung nach verbessert das Gesetz die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland. Richter: "Die Neuregelung kann dann zu einer deutlichen Verbesserung der muttersprachlichen psychotherapeutischen Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland führen, wenn eine relevante Zahl von Psychologen und Sozialpädagogen aus Nicht-EU-Ländern die Psychotherapeutenausbildung absolviert haben wird."

(Pressemitteilung der BPtK, 8. November)


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Neues Jahr bringt Zahnärzten neue Gebührenordnung

Auch der Bundesrat hat grünes Licht für die novellierte Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) gegeben, nachdem der Bundestag bereits im September zugestimmt hatte. Damit tritt das Gesetz am 1. Januar 2012 in Kraft und beschert den rund 66.000 Zahnärzten in Deutschland jährlich insgesamt rund 345 Millionen Euro mehr Hononar. Die Bundesregierung verwies darauf, dass die GOZ seit 1988 nicht mehr überarbeitet worden sei.

Kritik kam vom Verband der privaten Krankenversicherung (PKV), der sich mit seinen Forderungen nicht durchsetzen konnte, über eine Öffnungsklausel mit ausgewählten Zahnärzten Selektivverträge abschließen zu dürfen. "Die Kosten werden voraussichtlich um 14 bis 20 Prozent steigen", sagte PKV-Direktor Volker Leienbach. Aus seiner Sicht sei das Honorarvolumen der Zahnärzte bereits in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich stark gestiegen. Auch die Bundeszahnärztekammer ist mit der neuen Gebührenordnung unzufrieden. Sie sieht eine Chance vertan, die GOZ an den wissenschaftlichen Stand der Zahnheilkunde anzupassen.

(Pressemitteilung des PKV, 4. November; Ärzte Zeitung, 5. November und 21. September)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___

KV Thüringen begrüßt Arzneimittelkonzept

Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen begrüßt das von der KBV und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände entwickelte Konzept zur Arzneimittelversorgung. Es stärke die Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern. Durch das gemeinsame Medikationsmanagement könnten Arzneimittelkosten reduziert und die Compliance des Patienten gesteigert werden.

(Pressemitteilung der KV Thüringen, 2. November)


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KV Baden-Württemberg fordert schnellen Beschluss des VStG

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg, Dr. Norbert Metke, hat die Stuttgarter Bundestagsabgeordneten gebeten, das Versorgungsstrukturgesetz (VStG) zügig durch das parlamentarische Verfahren zu bringen. Metke betonte, dass vor allem die geplante Regionalisierung unverzichtbar sei, um dem Ärztemangel in einem Flächenstaat wie Baden-Württemberg entgegenwirken zu können.

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 3. November)


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Mecklenburg-Vorpommern - Gemeinsam die ambulante Versorgung sicherstellen

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Mecklenburg-Vorpommern, der Landkreistag sowie der Städte- und Gemeindetag des Bundeslandes haben vereinbart, bei der Sicherstellung der ambulanten Versorgung zusammenzuarbeiten. Beispielsweise wollen die Partner künftig gemeinsam über Förderungsmaßnahmen informieren und für niederlassungsinteressierte Ärzte einen passenden Praxisstandort ermitteln. Die Gesundheitsministerin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD), sieht in der Kooperation ein Musterbeispiel für gemeinsame Problemlösungen.

(Pressemitteilung der KV Mecklenburg-Vorpommern, 9. November)


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KV Schleswig-Holstein unterstützt ärztlichen Nachwuchs

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Schleswig-Holstein unterstützt ab sofort Medizinstudenten mit bis zu 1.600 Euro, wenn diese ihr Praktisches Jahr in den Wahlfächern Allgemeinmedizin oder Nervenheilkunde absolvieren. Ziel ist es, dem Haus- und Facharztmangel, vor allem auf dem Land, entgegenzuwirken und die Ärzte in der Region zu halten.

(Pressemitteilung der KV Schleswig-Holstein, 3. November)


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KV Baden-Württemberg - Kindeswohl im Fokus

Ein Symposium des Vernetzungsprojekts Frühe Hilfen stellt erste Ergebnisse der Zusammenarbeit niedergelassener Ärzte mit Akteuren der Jugendhilfe vor. Anhand wissenschaftlich evaluierter Ergebnisse wollen die Beteiligten aufzeigen, inwiefern die Kooperation in Qualitätszirkeln zu einer besseren Vernetzung von Prävention und Hilfestellung im Rahmen der Frühen Hilfen führen kann. Das Symposium findet am 16. November in der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Stuttgart statt.

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 2. November)


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KV Hessen - gleiches Recht für Niedergelassene

Im Hinblick auf die Tariferhöhung von 3,6 Prozent für Klinikärzte weist die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen darauf hin, dass die Honorare der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im nächsten Jahr lediglich um 1,25 Prozent steigen werden. Bei einer Inflationsrate von 2,6 Prozent bedeute dies ein deutliches Minus der Einnahmen. "Die Honorarreform 2009 hat einen eklatanten Nachholbedarf zumindest teilweise bedient. Doch es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, warum das, was für Klinikärzte recht ist, für Niedergelassene nicht billig sein sollte", erklärten die beiden Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen Frank-Rüdiger Zimmeck und Dr. Gerd W. Zimmermann.

(Pressemitteilung der KV Hessen, 8. November)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___

Ärzteschaft trauert um Prof. Jörg-Dietrich Hoppe

Prof. Jörg-Dietrich Hoppe, langjähriger Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) und des Deutschen Ärztetages, ist am 7. November gestorben. Vertreter von gesundheitspolitischen Verbänden und Kassenärztlichen Vereinigungen würdigten die Verdienste des Verstorbenen. "Er hat wie kein anderer ethischen Fragen den höchsten Stellenwert eingeräumt. Stets war er es, der den Patienten wieder ins Zentrum der politischen Diskussion rückte", sagte etwa der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler.

(Pressemitteilung der BÄK, 8. November; Pressemitteilung der KBV, 8. November)


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Krankenhäuser fordern mehr Geld für Infektionsschutz

Damit Krankenhäuser den Infektionsschutz verbessern können, sei mehr Geld für zusätzliches Personal nötig. Das hat der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, gesagt. Hintergrund ist der Tod von drei Neugeborenen im Klinikum Bremen-Mitte, nachdem sie sich mit einem Kein infiziert hatten. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kritisierte die Forderung.

(Pressemitteilung der DKG, 4. November; Ärzte Zeitung, 6. November; Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes, 4. November)


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Pflegereform - Pflegekassen drücken aufs Tempo

Die Versorgung demenzkranker Patienten solle schnellstmöglich verbessert werden. Darauf hat der Vorstand des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Gernot Kiefer, gedrängt. Die Bundesregierung fordert er auf, das geplante Pflegereformgesetz, das auch den Begriff der Pflegebedürftigkeit neu definieren soll, nicht auf die lange Bank zu schieben.

(Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes, 7. November)


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Hartmannbund kritisiert Heilkundeübertragungsrichtlinie

Delegation ja, Substitution nein: Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat es abgelehnt, Heilkunde in die Hände von Pflegefachkräften zu legen. Entsprechende Modellversuche hat der Gemeinsame Bundesausschuss kürzlich beschlossen.

(Pressemitteilung des Hartmannbundes, 8. November)


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NAV-Virchow-Bund - ambulante spezialärztliche Versorgung nur mit Fachärzten

Ausschließlich Fachärzte sollten berechtigt sein, ambulante spezialärztliche Leistungen zu erbringen. Das hat der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, mit Blick auf den geplanten ambulanten spezialärztlichen Sektor gefordert. Zudem sollten für Kliniken und Niedergelassene die gleichen Bedingungen bei Behandlungsqualität und Wettbewerb gelten.

(Pressemitteilung des NAV-Virchow-Bundes, 8. November)


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Telemedizin wird immer wichtiger für Patientenversorgung

Der Einsatz telemedizinischer Methoden in der ambulanten Patientenversorgung sei kaum mehr wegzudenken. Das hat der Vorsitzende des Ausschusses Telematik der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Franz-Joseph Bartmann, auf dem 2. Nationalen Fachkongress Telemedizin in Berlin gesagt. Telemedizin müsse auch in Fortbildungen für Ärzte Inhalt sein. Deshalb werde die BÄK entsprechende Fortbildungsmaßnahmen entwickeln, kündigte Bartmann an.

(Pressemitteilung der BÄK, 3. November)


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Hartmannbund - Kliniken müssen sich stärker um junge Ärzte bemühen

Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat die Einigung zwischen den Ärzten an Universitätskliniken und der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) über einen neuen Tarifvertrag begrüßt. Allerdings forderte er von der TdL "deutlich mehr Fantasie", wenn es darum geht, junge Ärzte für den Beruf und eine kurative Tätigkeit an der Klinik zu begeistern.

(Pressemitteilung des Hartmannbundes, 6. November)


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Internetportal - Patienten sollen von ihren Erfahrungen berichten

Die AOK, die Barmer GEK und die Initiatoren des Projektes Weisse Liste wollen Versicherte zu ihren Erfahrungen während des Klinikaufenthalts befragen. Die ersten Ergebnisse sollen Mitte kommenden Jahres auf www.weisse-liste.de veröffentlicht werden. Die Initiatoren wollen mit dem Internetportal Patienten ermöglichen, bei der Auswahl eines Krankenhauses von den Erfahrungen anderer zu profitieren.

(Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes, 4. November)


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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 45 vom 9. November 2011
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2011