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KASSEN/877: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 06.06.2012 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 23 - Kurznachrichten aus der KBV vom 6. Juni 2012

→  Countdown für den Tag der Niedergelassenen
→  Befragung: Ärzte wünschen sich mehr Zeit für ihre Patienten
→  Ultraschall-Prüfung: Frauenärzte müssen Test bestehen
→  Neuer Honorarverteilungsmaßstab in Westfalen-Lippe
→  Bayerische Bereitschaftspraxen stehen vor wirtschaftlichen Problemen
→  Nachwuchs an Kinder- und Jugendärzten fehlt
→  Organspende: BÄK begrüßt Nachfrage bei den Versicherten
→  Klinikappell: Einsparungen im stationären Bereich verhindern



___Kompakt - Aus KBV und KVen___
Countdown für den Tag der Niedergelassenen

Die KBV und die Kassenärztlichen Vereinigungen laden am 13. Juni Vertragsärzte und -psychotherapeuten zum gesundheitspolitischen Dialog zum Tag der Niedergelassenen in Berlin ein. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto: Niederlassung fördern. Auf die Gäste warten Diskussionsveranstaltungen mit KBV-Chef Dr. Andreas Köhler und Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion sowie verschiedenen Vertretern aus dem Gesundheitswesen. Im sogenannten Speakers' Corner kommt es zum gesundheitspolitischen Schlagabtausch, bei dem zum Beispiel der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, zu Gast ist.

(Pressemitteilung der KBV, 6. Juni)

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Befragung: Ärzte wünschen sich mehr Zeit für ihre Patienten

Die KBV und der NAV-Virchow-Bund haben die Ergebnisse des Ärztemonitors vorgestellt, einer repräsentativen Befragung unter 11.000 Ärzten und Psychotherapeuten. Der Studie zufolge stimmen 53 Prozent der Befragten "voll und ganz" zu, dass ihnen die Arbeit Spaß macht, während 40 Prozent dem "eher" zustimmen. Trotzdem geben zwei von drei Ärzten an, sie hätten nicht ausreichend Zeit für ihre Patienten. "Die Verwaltungsarbeit macht den zweitgrößten Anteil an der Gesamtarbeitszeit aus. Ärzte brauchen wieder Freiräume, um für ihre Patienten da sein zu können. Das Motto muss lauten: versorgen statt verwalten!", forderte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler. Positiv zu den Ergebnissen des Ärztemonitors äußerte sich Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg: "Die hohe Zufriedenheit und der Idealismus der Ärzte und Psychotherapeuten sind ein Signal an Politik und Krankenkassen." Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung hat KV-on, das Web-TV der KVen, in einem Videopodcast zusammengestellt.

(Pressemitteilung der KBV, 5. Juni; Videopodcast auf KV-on, 5. Juni; Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 5. Juni)

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Ultraschall-Prüfung: Frauenärzte müssen Test bestehen

Die KBV und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) führen bis Ende 2012 eine Online-Prüfung für Frauenärzte ein. Frauen können künftig im zweiten Drittel ihrer Schwangerschaft ein zusätzliches Ultraschallscreening in Anspruch nehmen. Damit Fachärzte diese Untersuchung erbringen und abrechnen dürfen, müssen sie einen Test absolvieren und mindestens 25 von 30 Ultraschallbildern von Emryonen richtig beurteilen. KBV und GKV-Spitzenverband reagieren mit der Online-Prüfung auf gemeinsam vereinbarte Qualitätsanforderungen und auf die durch den Gemeinsamen Bundesausschuss veränderten Mutterschaftsrichtlinien.

(Praxisinformation der KBV, 29. Mai; Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes, 1. Juni)

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Neuer Honorarverteilungsmaßstab in Westfalen-Lippe

Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe hat einen neuen Honorarverteilungsmaßstab zum 1. Juli beschlossen. Um Stabilität und Verlässlichkeit zu gewährleisten, blieben die Honoraranteile der einzelnen Fachgruppen gegenüber dem Vorjahresquartal unverändert. Als Grundlage für die Berechnung des Regelleistungs- und Zusatzvolumens sollen aber statt der arztindividuellen Fallzahlen des Vorjahres künftig aktuelle Fallzahlen des jeweiligen Vertragsarztes dienen.

(Pressemitteilung der KV Westfalen-Lippe, 2. Juni)

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Bayerische Bereitschaftspraxen stehen vor wirtschaftlichen Problemen

Nach dem Wegfall von Förderungen durch die Krankenkassen seit 2012 stehen viele bayerische Bereitschaftspraxen vor dem Aus. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns hingewiesen. "Wir arbeiten daher mit Hochdruck an einer Reform der Bereitschaftsdienststrukturren", erklärte Dr. Wolfgang Krombholz, Vorstandsvorsitzender der KV.

(Pressemitteilung der KV Bayerns, 30. Mai)

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Nachwuchs an Kinder- und Jugendärzten fehlt

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) haben vor einer sich verschlechternden Versorgung von Kindern und Jugendlichen gewarnt. Besonders in ländlichen Regionen fehle der ärztliche Nachwuchs, hieß es aus der KV. In Nordrhein sei fast jeder fünfte Kinder- und Jugendarzt über 60 Jahre alt. Es würden daher zukunftsfähige Konzepte und Ideen nötig sein, die den veränderten Berufswünschen und der wandelnden Versorgungswirklichkeit entsprechen, erklärte Dr. Thomas Fischbach, Landesvorsitzender des BVKJ in Nordrhein.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KV Nordrhein und des BVKJ, 31. Mai)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Organspende: BÄK begrüßt Nachfrage bei den Versicherten

"Angesichts des großen Bedarfs an Spenderorganen ist es unerlässlich, dass eine Erklärung zur Organspende regelmäßig nachgefragt wird", erklärte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Frank Ulrich Montgomery. Vorurteile müssten abgebaut und die Menschen aktiv über Organspende informiert werden. Montgomery forderte außerdem, Ärzte als fachlich qualifizierte Ansprechpartner für Fragen der Organspende gesetzlich vorzusehen. Über 12.000 Menschen warten in Deutschland noch immer auf ein lebensrettendes Organ, 1.000 sterben jährlich.

(Pressemitteilung der BÄK, 1. Juni)

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Klinikappell: Einsparungen im stationären Bereich verhindern

"Sollte die Koalition in der nächsten Woche neue Kürzungen zu Lasten der Krankenhäuser beschließen, würden die Krankenhäuser mit ihren 1,1 Millionen Beschäftigten in eine Protestgemeinschaft gegen die Regierung gezwungen." Mit diesen Worten hat sich Alfred Dänzer, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Aktuell plant die Bundesregierung finanzielle Kürzungen von 280 Millionen Euro beziehungsweise 300 Millionen euro im Jahr 2014. Hintergrund sind die geplanten Veränderungen am krankenhausspezifischen Kostenorientierungswert.

(Pressemitteilung der DKG, 4. Juni)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 23 vom 6. Juni 2012
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juni 2012